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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von dem Akkerbau.
erkennen, besondere Zeichen suchen Was sind
vor Mittel, diese Ursachen der Unfruchtbarkeit zu
entkräften? Der Mangel des Wassers, oder der
Feuchtigkeit kann durch die Wässerung, durch das
Begießen, und auch hiedurch vermindert werden,
wenn man die Fläche des Feldes mit einer solchen Erde
vermischt, die vermögend ist, die Feuchtigkeiten leich-
ter an sich zu ziehen, und länger zu behalten. Der
Ueberfluß des Wassers kann durch Graben und tiefe
Wasser-Furchen abgeführet, durch Füllung der Was-
ser-Gallen verhindert, und auch hierdurch verhüthet
werden, wenn man die Fläche des Feldes mit einer sol-
chen Erde vermischt, welche die kalte Natur des Akkers
dämpfet.

Anmerk. Die besondern Mittel, durch wel-
che man diese allgemeinen Regeln in die Ausübung
bringet, können in den Fürlesungen beschrieben
werden.

§. 121.

Auch dieß fällt uns sogleich in die Sinne, wennAuf die Er-
de.

die Ursache der Unfruchtbarkeit der Mangel der Erde
ist. Dieß zu verhindern, bleibt uns nichts übrig, als
daß wir uns bemühen, das Feld tiefer zu akkern, oder
durch eine Zufuhr neuer Erde die Fläche des Feldes
zu erhöhen.

Anmerk. Auch zu dieser Absicht können in den
Fürlesungen einige wirthschaftliche Vortheile ange-
geben werden.

§. 122.

Den Mangel des Oels können wir aus dem schlüssen,Auf das Oel.
wenn die Erde zu spröde ist, und den Uberfluß des Oels,
wenn die Erde auch bey trokkenem Wetter zu schmierig
ist, (§. 32. 106). Jst jenes, so muß die Fläche des

Akkers
G 4

von dem Akkerbau.
erkennen, beſondere Zeichen ſuchen Was ſind
vor Mittel, dieſe Urſachen der Unfruchtbarkeit zu
entkraͤften? Der Mangel des Waſſers, oder der
Feuchtigkeit kann durch die Waͤſſerung, durch das
Begießen, und auch hiedurch vermindert werden,
wenn man die Flaͤche des Feldes mit einer ſolchen Erde
vermiſcht, die vermoͤgend iſt, die Feuchtigkeiten leich-
ter an ſich zu ziehen, und laͤnger zu behalten. Der
Ueberfluß des Waſſers kann durch Graben und tiefe
Waſſer-Furchen abgefuͤhret, durch Fuͤllung der Waſ-
ſer-Gallen verhindert, und auch hierdurch verhuͤthet
werden, wenn man die Flaͤche des Feldes mit einer ſol-
chen Erde vermiſcht, welche die kalte Natur des Akkers
daͤmpfet.

Anmerk. Die beſondern Mittel, durch wel-
che man dieſe allgemeinen Regeln in die Ausuͤbung
bringet, koͤnnen in den Fuͤrleſungen beſchrieben
werden.

§. 121.

Auch dieß faͤllt uns ſogleich in die Sinne, wennAuf die Er-
de.

die Urſache der Unfruchtbarkeit der Mangel der Erde
iſt. Dieß zu verhindern, bleibt uns nichts uͤbrig, als
daß wir uns bemuͤhen, das Feld tiefer zu akkern, oder
durch eine Zufuhr neuer Erde die Flaͤche des Feldes
zu erhoͤhen.

Anmerk. Auch zu dieſer Abſicht koͤnnen in den
Fuͤrleſungen einige wirthſchaftliche Vortheile ange-
geben werden.

§. 122.

Den Mangel des Oels koͤnnen wir aus dem ſchluͤſſen,Auf das Oel.
wenn die Erde zu ſproͤde iſt, und den Uberfluß des Oels,
wenn die Erde auch bey trokkenem Wetter zu ſchmierig
iſt, (§. 32. 106). Jſt jenes, ſo muß die Flaͤche des

Akkers
G 4
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[103/0123] von dem Akkerbau. erkennen, beſondere Zeichen ſuchen Was ſind vor Mittel, dieſe Urſachen der Unfruchtbarkeit zu entkraͤften? Der Mangel des Waſſers, oder der Feuchtigkeit kann durch die Waͤſſerung, durch das Begießen, und auch hiedurch vermindert werden, wenn man die Flaͤche des Feldes mit einer ſolchen Erde vermiſcht, die vermoͤgend iſt, die Feuchtigkeiten leich- ter an ſich zu ziehen, und laͤnger zu behalten. Der Ueberfluß des Waſſers kann durch Graben und tiefe Waſſer-Furchen abgefuͤhret, durch Fuͤllung der Waſ- ſer-Gallen verhindert, und auch hierdurch verhuͤthet werden, wenn man die Flaͤche des Feldes mit einer ſol- chen Erde vermiſcht, welche die kalte Natur des Akkers daͤmpfet. Anmerk. Die beſondern Mittel, durch wel- che man dieſe allgemeinen Regeln in die Ausuͤbung bringet, koͤnnen in den Fuͤrleſungen beſchrieben werden. §. 121. Auch dieß faͤllt uns ſogleich in die Sinne, wenn die Urſache der Unfruchtbarkeit der Mangel der Erde iſt. Dieß zu verhindern, bleibt uns nichts uͤbrig, als daß wir uns bemuͤhen, das Feld tiefer zu akkern, oder durch eine Zufuhr neuer Erde die Flaͤche des Feldes zu erhoͤhen. Auf die Er- de. Anmerk. Auch zu dieſer Abſicht koͤnnen in den Fuͤrleſungen einige wirthſchaftliche Vortheile ange- geben werden. §. 122. Den Mangel des Oels koͤnnen wir aus dem ſchluͤſſen, wenn die Erde zu ſproͤde iſt, und den Uberfluß des Oels, wenn die Erde auch bey trokkenem Wetter zu ſchmierig iſt, (§. 32. 106). Jſt jenes, ſo muß die Flaͤche des Akkers Auf das Oel. G 4

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/123>, abgerufen am 24.04.2024.