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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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von den Leinwands-Fabriquen.
ge Stunden stehen. Jch glaube 12 Stun-
den sind nicht zu viel, auch nicht zu wenig.

Die andere Regel: Nehmet diese Leinwand
alsdenn heraus, seift sie ein, und spület sie im
frifchen, aber doch reinem Wasser ab.

Die dritte Regel: Breitet diese Leinwand, so
steif als es möglich ist, auf einen Platz, der
nicht gar zu niedrige Rasen hat. Denn kom-
met die Leinwand unmittelbar auf die Erde
zu liegen, so kann die Sonne zu stark wür-
ken, die Feuchtigkeiten werden im Durchdrin-
gen verhindert, beydes ist der Absicht zuwi-
der
*.

Die vierte Regel: So oft sie anfängt trokken
zu werden, begiest sie wiederum, mit reinem
Wasser
**.

Die fünfte Regel: Wenn sie einen merklichen
Grad der Weiße erlanget, so fanget wider-
um von forne an, wie es bey der ersten Re-
gel ist beschrieben worden. Wiederhohlet
die andere dritte und vierte Regel.

Diese Abwechselung und Wiederhohlung kann so oft
geschehen, als es nöthig thut. Die Regeln dieser
Auflösung sind Folgen aus dem, was wir §. 569. bis
574. angemerket, und, wie ich es glaube, bewiesen
haben, und also können wir mit Grund den Erfolg
hoffen, den wir wünschen.

* Anmerk. Vielleicht ist dieß auch darum nützlich,
damit der Tau die Leinwand durchdringen könne.
Seine innere Beschaffenheit läst uns, nach der zu-
vor angegebenen Lehre nützliche Würkungen hoffen.
Daher es auch nicht ohne Nutzen, wenn man die
Lein-

von den Leinwands-Fabriquen.
ge Stunden ſtehen. Jch glaube 12 Stun-
den ſind nicht zu viel, auch nicht zu wenig.

Die andere Regel: Nehmet dieſe Leinwand
alsdenn heraus, ſeift ſie ein, und ſpuͤlet ſie im
frifchen, aber doch reinem Waſſer ab.

Die dritte Regel: Breitet dieſe Leinwand, ſo
ſteif als es moͤglich iſt, auf einen Platz, der
nicht gar zu niedrige Raſen hat. Denn kom-
met die Leinwand unmittelbar auf die Erde
zu liegen, ſo kann die Sonne zu ſtark wuͤr-
ken, die Feuchtigkeiten werden im Durchdrin-
gen verhindert, beydes iſt der Abſicht zuwi-
der
*.

Die vierte Regel: So oft ſie anfaͤngt trokken
zu werden, begieſt ſie wiederum, mit reinem
Waſſer
**.

Die fuͤnfte Regel: Wenn ſie einen merklichen
Grad der Weiße erlanget, ſo fanget wider-
um von forne an, wie es bey der erſten Re-
gel iſt beſchrieben worden. Wiederhohlet
die andere dritte und vierte Regel.

Dieſe Abwechſelung und Wiederhohlung kann ſo oft
geſchehen, als es noͤthig thut. Die Regeln dieſer
Aufloͤſung ſind Folgen aus dem, was wir §. 569. bis
574. angemerket, und, wie ich es glaube, bewieſen
haben, und alſo koͤnnen wir mit Grund den Erfolg
hoffen, den wir wuͤnſchen.

* Anmerk. Vielleicht iſt dieß auch darum nuͤtzlich,
damit der Tau die Leinwand durchdringen koͤnne.
Seine innere Beſchaffenheit laͤſt uns, nach der zu-
vor angegebenen Lehre nuͤtzliche Wuͤrkungen hoffen.
Daher es auch nicht ohne Nutzen, wenn man die
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[367/0387] von den Leinwands-Fabriquen. ge Stunden ſtehen. Jch glaube 12 Stun- den ſind nicht zu viel, auch nicht zu wenig. Die andere Regel: Nehmet dieſe Leinwand alsdenn heraus, ſeift ſie ein, und ſpuͤlet ſie im frifchen, aber doch reinem Waſſer ab. Die dritte Regel: Breitet dieſe Leinwand, ſo ſteif als es moͤglich iſt, auf einen Platz, der nicht gar zu niedrige Raſen hat. Denn kom- met die Leinwand unmittelbar auf die Erde zu liegen, ſo kann die Sonne zu ſtark wuͤr- ken, die Feuchtigkeiten werden im Durchdrin- gen verhindert, beydes iſt der Abſicht zuwi- der * . Die vierte Regel: So oft ſie anfaͤngt trokken zu werden, begieſt ſie wiederum, mit reinem Waſſer ** . Die fuͤnfte Regel: Wenn ſie einen merklichen Grad der Weiße erlanget, ſo fanget wider- um von forne an, wie es bey der erſten Re- gel iſt beſchrieben worden. Wiederhohlet die andere dritte und vierte Regel. Dieſe Abwechſelung und Wiederhohlung kann ſo oft geſchehen, als es noͤthig thut. Die Regeln dieſer Aufloͤſung ſind Folgen aus dem, was wir §. 569. bis 574. angemerket, und, wie ich es glaube, bewieſen haben, und alſo koͤnnen wir mit Grund den Erfolg hoffen, den wir wuͤnſchen. * Anmerk. Vielleicht iſt dieß auch darum nuͤtzlich, damit der Tau die Leinwand durchdringen koͤnne. Seine innere Beſchaffenheit laͤſt uns, nach der zu- vor angegebenen Lehre nuͤtzliche Wuͤrkungen hoffen. Daher es auch nicht ohne Nutzen, wenn man die Lein-

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/387>, abgerufen am 29.03.2024.