Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Policey-Wissenschaft 2 Abschnitt,
sorgen. Jhre Bemühung wird mit dem Un-
flathe belohnet. Dieser ist ein vortreflicher
Dünger, der zur Verbesserung der Felder und
Gärten mit Vortheil kann angewendet werden.
§. 149.
Die dritte.
Fürs dritte: Daß kein Vieh mitten in der Stadt
gehalten werde. Bey der Viehzucht kann man
stinkende Ausdünstungen nicht vermeiden.
§. 150.
Die vierte.
Fürs vierte: Daß die geheimen Gemächer wohl
verwahret, und nur alsdenn gereiniget werden,
wenn es frieret.
§. 151.
Die füfte.
Fürs fünfte: Daß keine Handwerker, die mit ih-
ren Arbeiten stinkende Luft verursachen, mitten
in der Stadt geduldet werden. Daher müssen
die Schmiede, die Lohgerber und dergleichen an
dem Ende der Stadt wohnen, wo die Luft frey
ist. Das Schlacht-Haus muß nicht mitten in
der Stadt liegen, und so ferner.
§. 152.
Die sechste.

Fürs sechste: Daß das todte Vieh im Felde wohl
eingescharret werde. Jch glaube, es würde noch
besser seyn, wenn man es in freyer Luft verbren-
nen ließ. Die Asche würde das Holz bezahlen,
weil es ein vortrefliches Mittel die Felder zu
bessern.

§. 153.
2) Auf die
Beschaffen-
heit des
Wassers.

An der Reinigkeit des Wassers ist sehr viel gelegen.
Es hat einen sehr merklichen Einfluß in die Gesund-

heit
Der Policey-Wiſſenſchaft 2 Abſchnitt,
ſorgen. Jhre Bemuͤhung wird mit dem Un-
flathe belohnet. Dieſer iſt ein vortreflicher
Duͤnger, der zur Verbeſſerung der Felder und
Gaͤrten mit Vortheil kann angewendet werden.
§. 149.
Die dritte.
Fuͤrs dritte: Daß kein Vieh mitten in der Stadt
gehalten werde. Bey der Viehzucht kann man
ſtinkende Ausduͤnſtungen nicht vermeiden.
§. 150.
Die vierte.
Fuͤrs vierte: Daß die geheimen Gemaͤcher wohl
verwahret, und nur alsdenn gereiniget werden,
wenn es frieret.
§. 151.
Die fuͤfte.
Fuͤrs fuͤnfte: Daß keine Handwerker, die mit ih-
ren Arbeiten ſtinkende Luft verurſachen, mitten
in der Stadt geduldet werden. Daher muͤſſen
die Schmiede, die Lohgerber und dergleichen an
dem Ende der Stadt wohnen, wo die Luft frey
iſt. Das Schlacht-Haus muß nicht mitten in
der Stadt liegen, und ſo ferner.
§. 152.
Die ſechſte.

Fuͤrs ſechſte: Daß das todte Vieh im Felde wohl
eingeſcharret werde. Jch glaube, es wuͤrde noch
beſſer ſeyn, wenn man es in freyer Luft verbren-
nen ließ. Die Aſche wuͤrde das Holz bezahlen,
weil es ein vortrefliches Mittel die Felder zu
beſſern.

§. 153.
2) Auf die
Beſchaffen-
heit des
Waſſers.

An der Reinigkeit des Waſſers iſt ſehr viel gelegen.
Es hat einen ſehr merklichen Einfluß in die Geſund-

heit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0496" n="476"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Policey-Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft 2 Ab&#x017F;chnitt,</hi></fw><lb/>
&#x017F;orgen. Jhre Bemu&#x0364;hung wird mit dem Un-<lb/>
flathe belohnet. Die&#x017F;er i&#x017F;t ein vortreflicher<lb/>
Du&#x0364;nger, der zur Verbe&#x017F;&#x017F;erung der Felder und<lb/>
Ga&#x0364;rten mit Vortheil kann angewendet werden.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 149.</head><lb/>
              <note place="left">Die dritte.</note>
              <list>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs dritte:</hi> Daß kein Vieh mitten in der Stadt<lb/>
gehalten werde. Bey der Viehzucht kann man<lb/>
&#x017F;tinkende Ausdu&#x0364;n&#x017F;tungen nicht vermeiden.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 150.</head><lb/>
              <note place="left">Die vierte.</note>
              <list>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs vierte:</hi> Daß die geheimen Gema&#x0364;cher wohl<lb/>
verwahret, und nur alsdenn gereiniget werden,<lb/>
wenn es frieret.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 151.</head><lb/>
              <note place="left">Die fu&#x0364;fte.</note>
              <list>
                <item><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs fu&#x0364;nfte:</hi> Daß keine Handwerker, die mit ih-<lb/>
ren Arbeiten &#x017F;tinkende Luft verur&#x017F;achen, mitten<lb/>
in der Stadt geduldet werden. Daher mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
die Schmiede, die Lohgerber und dergleichen an<lb/>
dem Ende der Stadt wohnen, wo die Luft frey<lb/>
i&#x017F;t. Das Schlacht-Haus muß nicht mitten in<lb/>
der Stadt liegen, und &#x017F;o ferner.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 152.</head><lb/>
              <note place="left">Die &#x017F;ech&#x017F;te.</note>
              <p><hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs &#x017F;ech&#x017F;te:</hi> Daß das todte Vieh im Felde wohl<lb/>
einge&#x017F;charret werde. Jch glaube, es wu&#x0364;rde noch<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er &#x017F;eyn, wenn man es in freyer Luft verbren-<lb/>
nen ließ. Die A&#x017F;che wu&#x0364;rde das Holz bezahlen,<lb/>
weil es ein vortrefliches Mittel die Felder zu<lb/>
be&#x017F;&#x017F;ern.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 153.</head><lb/>
              <note place="left">2) Auf die<lb/>
Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit des<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ers.</note>
              <p>An der Reinigkeit des Wa&#x017F;&#x017F;ers i&#x017F;t &#x017F;ehr viel gelegen.<lb/>
Es hat einen &#x017F;ehr merklichen Einfluß in die Ge&#x017F;und-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">heit</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[476/0496] Der Policey-Wiſſenſchaft 2 Abſchnitt, ſorgen. Jhre Bemuͤhung wird mit dem Un- flathe belohnet. Dieſer iſt ein vortreflicher Duͤnger, der zur Verbeſſerung der Felder und Gaͤrten mit Vortheil kann angewendet werden. §. 149. Fuͤrs dritte: Daß kein Vieh mitten in der Stadt gehalten werde. Bey der Viehzucht kann man ſtinkende Ausduͤnſtungen nicht vermeiden. §. 150. Fuͤrs vierte: Daß die geheimen Gemaͤcher wohl verwahret, und nur alsdenn gereiniget werden, wenn es frieret. §. 151. Fuͤrs fuͤnfte: Daß keine Handwerker, die mit ih- ren Arbeiten ſtinkende Luft verurſachen, mitten in der Stadt geduldet werden. Daher muͤſſen die Schmiede, die Lohgerber und dergleichen an dem Ende der Stadt wohnen, wo die Luft frey iſt. Das Schlacht-Haus muß nicht mitten in der Stadt liegen, und ſo ferner. §. 152. Fuͤrs ſechſte: Daß das todte Vieh im Felde wohl eingeſcharret werde. Jch glaube, es wuͤrde noch beſſer ſeyn, wenn man es in freyer Luft verbren- nen ließ. Die Aſche wuͤrde das Holz bezahlen, weil es ein vortrefliches Mittel die Felder zu beſſern. §. 153. An der Reinigkeit des Waſſers iſt ſehr viel gelegen. Es hat einen ſehr merklichen Einfluß in die Geſund- heit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/496
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/496>, abgerufen am 29.03.2024.