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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Cameralwissensch. 1. Cap. von der
kung der sauern Säfte in dem Anziehen setze?
Sollte wohl nicht dieses heftige Anziehen die Ursa-
che von dem starken Reiben seyn, wodurch die
Wärme gewürket wird?

*) Siehe Maquer theoretischen Theil der Chymie im 3ten
Kapitel.
§. 12.
das Alkali

Die andere Gattung der Dinge, von welchen wir
§. 11. geredet haben, ist diejenige, welche man alka-
lisch
nennet.

Anmerk. Wenn man eine sehr schnelle Bewe-
gung in den inneren Theilen der Dinge verlan-
get, so wird diese durch den Zusatz eines Alkali
gewürket. Wenn man ein reines Alkali zu einem
reinen Acido bringet, so vereinigen sie sich mit ei-
ner Heftigkeit. Wenn man ein feines Alkali zu
einer Zufammensetzung von Acido und reiner Er-
de bringet, so wird diese Erde so gleich von dem
Acido loßgerissen. U. s. f. Diese Begebenheiten
können aus der heftigen Ausdehnung erkläret wer-
den, die von dem Alkali gewürket wird. Dieß
scheint genug zu seyn, den von dem Alkali gege-
benen Begriff zu rechtfertigen.

§. 13
und das Fett.

Die dritte Gattung der Dinge, von welchen wir
§. 11 geredet haben, ist diejenige, welche man fett
nennet. Will man dieß das Oel nennen, so werde
ich diesem nicht widersprechen. Es ist zwar nicht zu
läugnen, daß in dem Oele, was unsern Sinnen dar-
gestellet wird, wenigstens eine Vermischung von Aci-
do, Wasser und Fett sey, es ist aber auch dieß be-
kannt, daß wir insgemein die Benennung der Din-

ge

Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der
kung der ſauern Saͤfte in dem Anziehen ſetze?
Sollte wohl nicht dieſes heftige Anziehen die Urſa-
che von dem ſtarken Reiben ſeyn, wodurch die
Waͤrme gewuͤrket wird?

*) Siehe Maquer theoretiſchen Theil der Chymie im 3ten
Kapitel.
§. 12.
das Alkali

Die andere Gattung der Dinge, von welchen wir
§. 11. geredet haben, iſt diejenige, welche man alka-
liſch
nennet.

Anmerk. Wenn man eine ſehr ſchnelle Bewe-
gung in den inneren Theilen der Dinge verlan-
get, ſo wird dieſe durch den Zuſatz eines Alkali
gewuͤrket. Wenn man ein reines Alkali zu einem
reinen Acido bringet, ſo vereinigen ſie ſich mit ei-
ner Heftigkeit. Wenn man ein feines Alkali zu
einer Zufammenſetzung von Acido und reiner Er-
de bringet, ſo wird dieſe Erde ſo gleich von dem
Acido loßgeriſſen. U. ſ. f. Dieſe Begebenheiten
koͤnnen aus der heftigen Ausdehnung erklaͤret wer-
den, die von dem Alkali gewuͤrket wird. Dieß
ſcheint genug zu ſeyn, den von dem Alkali gege-
benen Begriff zu rechtfertigen.

§. 13
und das Fett.

Die dritte Gattung der Dinge, von welchen wir
§. 11 geredet haben, iſt diejenige, welche man fett
nennet. Will man dieß das Oel nennen, ſo werde
ich dieſem nicht widerſprechen. Es iſt zwar nicht zu
laͤugnen, daß in dem Oele, was unſern Sinnen dar-
geſtellet wird, wenigſtens eine Vermiſchung von Aci-
do, Waſſer und Fett ſey, es iſt aber auch dieß be-
kannt, daß wir insgemein die Benennung der Din-

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[42/0062] Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der kung der ſauern Saͤfte in dem Anziehen ſetze? Sollte wohl nicht dieſes heftige Anziehen die Urſa- che von dem ſtarken Reiben ſeyn, wodurch die Waͤrme gewuͤrket wird? *⁾ Siehe Maquer theoretiſchen Theil der Chymie im 3ten Kapitel. §. 12. Die andere Gattung der Dinge, von welchen wir §. 11. geredet haben, iſt diejenige, welche man alka- liſch nennet. Anmerk. Wenn man eine ſehr ſchnelle Bewe- gung in den inneren Theilen der Dinge verlan- get, ſo wird dieſe durch den Zuſatz eines Alkali gewuͤrket. Wenn man ein reines Alkali zu einem reinen Acido bringet, ſo vereinigen ſie ſich mit ei- ner Heftigkeit. Wenn man ein feines Alkali zu einer Zufammenſetzung von Acido und reiner Er- de bringet, ſo wird dieſe Erde ſo gleich von dem Acido loßgeriſſen. U. ſ. f. Dieſe Begebenheiten koͤnnen aus der heftigen Ausdehnung erklaͤret wer- den, die von dem Alkali gewuͤrket wird. Dieß ſcheint genug zu ſeyn, den von dem Alkali gege- benen Begriff zu rechtfertigen. §. 13 Die dritte Gattung der Dinge, von welchen wir §. 11 geredet haben, iſt diejenige, welche man fett nennet. Will man dieß das Oel nennen, ſo werde ich dieſem nicht widerſprechen. Es iſt zwar nicht zu laͤugnen, daß in dem Oele, was unſern Sinnen dar- geſtellet wird, wenigſtens eine Vermiſchung von Aci- do, Waſſer und Fett ſey, es iſt aber auch dieß be- kannt, daß wir insgemein die Benennung der Din- ge

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/62>, abgerufen am 18.04.2024.