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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Beschaffenheit derjenigen Dinge, in welche etc.
ge von dem nehmen, was uns von ihnen zuerst in die
Sinne fällt.

Anmerk. Soll ich die Wahrheit dieses Be-
griffes, den ich von dem Fette gebildet habe, be-
weisen, so bezieh ich mich, einmahl, auf dieß,
daß sich das Fett als Fett in keinem Wasser auflö-
sen läst. Fürs andere auf dieß, daß wir als-
denn Fett gebrauchen, wenn wir eine Verbindung
der Körper verlangen. Fürs dritte, auf dieß,
daß das Fett das Sprödeseyn der Körper ver-
hindert, u. s. f.

§. 14.

Dieß sind, so weit ich bis hieher aus den Ver-Dieser Ein-
theilung kön-
nen vier Ein-
würfe ge-
macht wer-
den.

suchen, und aus den Begriffen, welche die Ver-
nunft bildet, habe schlüssen können, die ersten Din-
ge, in welche sich die Werke der Natur zerlegen
lassen, und aus deren Verknüpfungen wir die natür-
lichen Begebenheiten erklären können. Wir wollen
diese Lehre zuerst wider einige Angriffe in Sicherheit
setzen, und alsdenn die innere Beschaffenheit dieser
Dinge und den Erfolg aus der Verbindung dieser
Dinge genauer untersuchen. Wir haben zwo Gat-
tungen von den ersten Dingen in den Werken der
Natur angenommen. Den Kern des Saamens, und
diejenigen Dinge, welche die Natur als Mittel an-
wendet, aus dem Kern ein Ding von einer bestimm-
ten Art zu würken. Diese habe ich wiederum in zwo
Arten vertheilet. Die erste Art fasset die Erde, und
die andere die wesentlich würkenden Dinge in sich.
Diese sind das Wasser, das Acidum das Al-
kali und das Fett oder Oel. Es giebt einige, wel-
che die Anzahl von diesen ersten Dingen verkleinern.
Es giebt wiederum andere, welche diese Anzahl ver-

grössern.

Beſchaffenheit derjenigen Dinge, in welche ꝛc.
ge von dem nehmen, was uns von ihnen zuerſt in die
Sinne faͤllt.

Anmerk. Soll ich die Wahrheit dieſes Be-
griffes, den ich von dem Fette gebildet habe, be-
weiſen, ſo bezieh ich mich, einmahl, auf dieß,
daß ſich das Fett als Fett in keinem Waſſer aufloͤ-
ſen laͤſt. Fuͤrs andere auf dieß, daß wir als-
denn Fett gebrauchen, wenn wir eine Verbindung
der Koͤrper verlangen. Fuͤrs dritte, auf dieß,
daß das Fett das Sproͤdeſeyn der Koͤrper ver-
hindert, u. ſ. f.

§. 14.

Dieß ſind, ſo weit ich bis hieher aus den Ver-Dieſer Ein-
theilung koͤn-
nen vier Ein-
wuͤrfe ge-
macht wer-
den.

ſuchen, und aus den Begriffen, welche die Ver-
nunft bildet, habe ſchluͤſſen koͤnnen, die erſten Din-
ge, in welche ſich die Werke der Natur zerlegen
laſſen, und aus deren Verknuͤpfungen wir die natuͤr-
lichen Begebenheiten erklaͤren koͤnnen. Wir wollen
dieſe Lehre zuerſt wider einige Angriffe in Sicherheit
ſetzen, und alsdenn die innere Beſchaffenheit dieſer
Dinge und den Erfolg aus der Verbindung dieſer
Dinge genauer unterſuchen. Wir haben zwo Gat-
tungen von den erſten Dingen in den Werken der
Natur angenommen. Den Kern des Saamens, und
diejenigen Dinge, welche die Natur als Mittel an-
wendet, aus dem Kern ein Ding von einer beſtimm-
ten Art zu wuͤrken. Dieſe habe ich wiederum in zwo
Arten vertheilet. Die erſte Art faſſet die Erde, und
die andere die weſentlich wuͤrkenden Dinge in ſich.
Dieſe ſind das Waſſer, das Acidum das Al-
kali und das Fett oder Oel. Es giebt einige, wel-
che die Anzahl von dieſen erſten Dingen verkleinern.
Es giebt wiederum andere, welche dieſe Anzahl ver-

groͤſſern.
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[43/0063] Beſchaffenheit derjenigen Dinge, in welche ꝛc. ge von dem nehmen, was uns von ihnen zuerſt in die Sinne faͤllt. Anmerk. Soll ich die Wahrheit dieſes Be- griffes, den ich von dem Fette gebildet habe, be- weiſen, ſo bezieh ich mich, einmahl, auf dieß, daß ſich das Fett als Fett in keinem Waſſer aufloͤ- ſen laͤſt. Fuͤrs andere auf dieß, daß wir als- denn Fett gebrauchen, wenn wir eine Verbindung der Koͤrper verlangen. Fuͤrs dritte, auf dieß, daß das Fett das Sproͤdeſeyn der Koͤrper ver- hindert, u. ſ. f. §. 14. Dieß ſind, ſo weit ich bis hieher aus den Ver- ſuchen, und aus den Begriffen, welche die Ver- nunft bildet, habe ſchluͤſſen koͤnnen, die erſten Din- ge, in welche ſich die Werke der Natur zerlegen laſſen, und aus deren Verknuͤpfungen wir die natuͤr- lichen Begebenheiten erklaͤren koͤnnen. Wir wollen dieſe Lehre zuerſt wider einige Angriffe in Sicherheit ſetzen, und alsdenn die innere Beſchaffenheit dieſer Dinge und den Erfolg aus der Verbindung dieſer Dinge genauer unterſuchen. Wir haben zwo Gat- tungen von den erſten Dingen in den Werken der Natur angenommen. Den Kern des Saamens, und diejenigen Dinge, welche die Natur als Mittel an- wendet, aus dem Kern ein Ding von einer beſtimm- ten Art zu wuͤrken. Dieſe habe ich wiederum in zwo Arten vertheilet. Die erſte Art faſſet die Erde, und die andere die weſentlich wuͤrkenden Dinge in ſich. Dieſe ſind das Waſſer, das Acidum das Al- kali und das Fett oder Oel. Es giebt einige, wel- che die Anzahl von dieſen erſten Dingen verkleinern. Es giebt wiederum andere, welche dieſe Anzahl ver- groͤſſern. Dieſer Ein- theilung koͤn- nen vier Ein- wuͤrfe ge- macht wer- den.

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/63>, abgerufen am 24.04.2024.