Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Aufläufe.
F. Aufläufe.


1. Im Allgemeinen.

Die Form zu den Aufläufen muß gleich einer Puddings-
form behandelt und auch wie diese mit Butter ausgestrichen
und mit Zwieback bestreut werden. Die Hitze darf weder zu
stark noch zu schwach sein und die Unterhitze nicht fehlen.
Man stellt die Form am besten auf einen kleinen Rost, indem
man sie dann drehen kann, ohne den Auflauf zu bewegen.
Sollte derselbe von oben zu früh Farbe bekommen, so kann
man die fernere Hitze durch Ueberlegen von Papierbogen ab-
halten, jedoch muß der erste Bogen, wenn der Auflauf noch
weich ist und also ankleben würde, mit Butter bestrichen werden.

Die Form wird auf eine porcellanene Schüssel gestellt, zu
Tische gegeben und selbige bei Gesellschaft mit einer feinen
Serviette umsteckt.

2. Auflauf von bitteren Macronen.

Man kocht in einem halben Maß Milch 1/4 Pfund bittere
Macronen und einige Zwieback so lange, bis solches ganz dick
ist. Etwas abgekühlt, rührt man 8 Eidotter mit etwas Zucker
und Zitronenschale hinzu, wie auch zuletzt das zu steifem
Schaum geschlagene Weiße der Eier. Dann gibt man diese
Masse mit beliebigem feinen Obst, welches vorher mit Zucker
und Zimmet bestreut ist, oder auch mit eingemachten Früchten
lagenweise in die mit Butter bestrichene und mit gestoßenem
Zwieback bestreute Auflaufform und backt sie 3/4 Stunde.

3. Sago-Auflauf.

Ein halbes Pfund Sago wird abgebrüht, in Milch gahr
und so steif gekocht, daß er sich vom Topfe ablös't. Dann
rührt man 6 Loth Butter zu Sahne, gibt nach und nach acht
Eidotter, 6 Loth Zucker, Zitronenschale, auch nach Belieben
4 Loth fein gestoßene Mandeln, worunter 8 bittere sein kön-

Aufläufe.
F. Aufläufe.


1. Im Allgemeinen.

Die Form zu den Aufläufen muß gleich einer Puddings-
form behandelt und auch wie dieſe mit Butter ausgeſtrichen
und mit Zwieback beſtreut werden. Die Hitze darf weder zu
ſtark noch zu ſchwach ſein und die Unterhitze nicht fehlen.
Man ſtellt die Form am beſten auf einen kleinen Roſt, indem
man ſie dann drehen kann, ohne den Auflauf zu bewegen.
Sollte derſelbe von oben zu früh Farbe bekommen, ſo kann
man die fernere Hitze durch Ueberlegen von Papierbogen ab-
halten, jedoch muß der erſte Bogen, wenn der Auflauf noch
weich iſt und alſo ankleben würde, mit Butter beſtrichen werden.

Die Form wird auf eine porcellanene Schüſſel geſtellt, zu
Tiſche gegeben und ſelbige bei Geſellſchaft mit einer feinen
Serviette umſteckt.

2. Auflauf von bitteren Macronen.

Man kocht in einem halben Maß Milch ¼ Pfund bittere
Macronen und einige Zwieback ſo lange, bis ſolches ganz dick
iſt. Etwas abgekühlt, rührt man 8 Eidotter mit etwas Zucker
und Zitronenſchale hinzu, wie auch zuletzt das zu ſteifem
Schaum geſchlagene Weiße der Eier. Dann gibt man dieſe
Maſſe mit beliebigem feinen Obſt, welches vorher mit Zucker
und Zimmet beſtreut iſt, oder auch mit eingemachten Früchten
lagenweiſe in die mit Butter beſtrichene und mit geſtoßenem
Zwieback beſtreute Auflaufform und backt ſie ¾ Stunde.

3. Sago-Auflauf.

Ein halbes Pfund Sago wird abgebrüht, in Milch gahr
und ſo ſteif gekocht, daß er ſich vom Topfe ablöſ’t. Dann
rührt man 6 Loth Butter zu Sahne, gibt nach und nach acht
Eidotter, 6 Loth Zucker, Zitronenſchale, auch nach Belieben
4 Loth fein geſtoßene Mandeln, worunter 8 bittere ſein kön-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0163" n="125"/>
      <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Aufläufe</hi>.</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">F.</hi> Aufläufe.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head>1. Im Allgemeinen.</head><lb/>
          <p>Die Form zu den Aufläufen muß gleich einer Puddings-<lb/>
form behandelt und auch wie die&#x017F;e mit Butter ausge&#x017F;trichen<lb/>
und mit Zwieback be&#x017F;treut werden. Die Hitze darf weder zu<lb/>
&#x017F;tark noch zu &#x017F;chwach &#x017F;ein und die Unterhitze nicht fehlen.<lb/>
Man &#x017F;tellt die Form am be&#x017F;ten auf einen kleinen Ro&#x017F;t, indem<lb/>
man &#x017F;ie dann drehen kann, ohne den Auflauf zu bewegen.<lb/>
Sollte der&#x017F;elbe von oben zu früh Farbe bekommen, &#x017F;o kann<lb/>
man die fernere Hitze durch Ueberlegen von Papierbogen ab-<lb/>
halten, jedoch muß der er&#x017F;te Bogen, wenn der Auflauf noch<lb/>
weich i&#x017F;t und al&#x017F;o ankleben würde, mit Butter be&#x017F;trichen werden.</p><lb/>
          <p>Die Form wird auf eine porcellanene Schü&#x017F;&#x017F;el ge&#x017F;tellt, zu<lb/>
Ti&#x017F;che gegeben und &#x017F;elbige bei Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft mit einer feinen<lb/>
Serviette um&#x017F;teckt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>2. Auflauf von bitteren Macronen.</head><lb/>
          <p>Man kocht in einem halben Maß Milch ¼ Pfund bittere<lb/>
Macronen und einige Zwieback &#x017F;o lange, bis &#x017F;olches ganz dick<lb/>
i&#x017F;t. Etwas abgekühlt, rührt man 8 Eidotter mit etwas Zucker<lb/>
und Zitronen&#x017F;chale hinzu, wie auch zuletzt das zu &#x017F;teifem<lb/>
Schaum ge&#x017F;chlagene Weiße der Eier. Dann gibt man die&#x017F;e<lb/>
Ma&#x017F;&#x017F;e mit beliebigem feinen Ob&#x017F;t, welches vorher mit Zucker<lb/>
und Zimmet be&#x017F;treut i&#x017F;t, oder auch mit eingemachten Früchten<lb/>
lagenwei&#x017F;e in die mit Butter be&#x017F;trichene und mit ge&#x017F;toßenem<lb/>
Zwieback be&#x017F;treute Auflaufform und backt &#x017F;ie ¾ Stunde.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>3. Sago-Auflauf.</head><lb/>
          <p>Ein halbes Pfund Sago wird abgebrüht, in Milch gahr<lb/>
und &#x017F;o &#x017F;teif gekocht, daß er &#x017F;ich vom Topfe ablö&#x017F;&#x2019;t. Dann<lb/>
rührt man 6 Loth Butter zu Sahne, gibt nach und nach acht<lb/>
Eidotter, 6 Loth Zucker, Zitronen&#x017F;chale, auch nach Belieben<lb/>
4 Loth fein ge&#x017F;toßene Mandeln, worunter 8 bittere &#x017F;ein kön-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[125/0163] Aufläufe. F. Aufläufe. 1. Im Allgemeinen. Die Form zu den Aufläufen muß gleich einer Puddings- form behandelt und auch wie dieſe mit Butter ausgeſtrichen und mit Zwieback beſtreut werden. Die Hitze darf weder zu ſtark noch zu ſchwach ſein und die Unterhitze nicht fehlen. Man ſtellt die Form am beſten auf einen kleinen Roſt, indem man ſie dann drehen kann, ohne den Auflauf zu bewegen. Sollte derſelbe von oben zu früh Farbe bekommen, ſo kann man die fernere Hitze durch Ueberlegen von Papierbogen ab- halten, jedoch muß der erſte Bogen, wenn der Auflauf noch weich iſt und alſo ankleben würde, mit Butter beſtrichen werden. Die Form wird auf eine porcellanene Schüſſel geſtellt, zu Tiſche gegeben und ſelbige bei Geſellſchaft mit einer feinen Serviette umſteckt. 2. Auflauf von bitteren Macronen. Man kocht in einem halben Maß Milch ¼ Pfund bittere Macronen und einige Zwieback ſo lange, bis ſolches ganz dick iſt. Etwas abgekühlt, rührt man 8 Eidotter mit etwas Zucker und Zitronenſchale hinzu, wie auch zuletzt das zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße der Eier. Dann gibt man dieſe Maſſe mit beliebigem feinen Obſt, welches vorher mit Zucker und Zimmet beſtreut iſt, oder auch mit eingemachten Früchten lagenweiſe in die mit Butter beſtrichene und mit geſtoßenem Zwieback beſtreute Auflaufform und backt ſie ¾ Stunde. 3. Sago-Auflauf. Ein halbes Pfund Sago wird abgebrüht, in Milch gahr und ſo ſteif gekocht, daß er ſich vom Topfe ablöſ’t. Dann rührt man 6 Loth Butter zu Sahne, gibt nach und nach acht Eidotter, 6 Loth Zucker, Zitronenſchale, auch nach Belieben 4 Loth fein geſtoßene Mandeln, worunter 8 bittere ſein kön-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/163
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/163>, abgerufen am 19.04.2024.