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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Eier-, Milch- und Mehl-Speisen.
9. Saure Kirschen mit Sahne. Ein angenehmes
Schweizer-Essen.

Saure ausgesteinte Kirschen legt man in eine tiefe Glas-
schüssel, streut recht viel Zucker und Zimmet darüber, schlägt
nach No. 8 dicke Sahne mit Zucker zu Schaum und füllt ihn
über die Kirschen.

10. Züricher Küchli.

Man setzt frische Milch mit etwas Salz in einem eisernen
oder kupfernen Topfe zu Feuer; wenn sie kocht, rührt man
so viel Mehl hinein, daß sich der Teig vom Topfe loslös't,
gibt ihn auf ein Backbrett, formt ein Ei dick runde Brödchen
davon und backt sie in Schmelzbutter A. 24 schön gelb und be-
streut sie mit Zucker und Zimmet. Man gibt sie allein oder
auch mit einer Frucht-, Saft- oder Schaum-Sauce zur Tafel,
je nachdem sie eine Schüssel ausmachen sollen.

11. Geschlagene Milch.

Dick gewordene Milch mit der Sahne wird mit einem Schnee-
besen 1/4 Stunde stark geschlagen, Zucker und Zimmet durch-
gerührt, in eine tiefe Schüssel gefüllt mit Zwieback herum ge-
geben. Man kann auch ein Glas rothen Wein mit durch-
schlagen.

12. Zerrührte Milch (Barkäse).

Man nimmt dick gewordene Milch ohne Sahne, setzt sie in
die Nähe des Feuers, daß sie allmälig von den wässerigen
Theilen sich scheide; doch muß sie weich bleiben, läßt sie in
einem dazu bestimmten leinenen Beutel ablaufen, rührt sie durch
ein blechernes Sieb und rührt dann, wenn man sie gut haben
will, blos Sahne mit Zucker und Zimmet durch. In eine
tiefe Schüssel gefüllt und glatt gestrichen, gibt man etwas saure
Sahne, die mit Zucker und Zimmet schäumend geschlagen ist,
darüber und die übrige Sauce dabei her. Ohne Sauce muß
diese Milch ja nicht zu dick gerührt und Rücksicht darauf ge-
nommen werden, daß sie sich nach dem Anrühren, so wie der
Reis nach dem Kochen, bedeutend verdickt.


Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen.
9. Saure Kirſchen mit Sahne. Ein angenehmes
Schweizer-Eſſen.

Saure ausgeſteinte Kirſchen legt man in eine tiefe Glas-
ſchüſſel, ſtreut recht viel Zucker und Zimmet darüber, ſchlägt
nach No. 8 dicke Sahne mit Zucker zu Schaum und füllt ihn
über die Kirſchen.

10. Züricher Küchli.

Man ſetzt friſche Milch mit etwas Salz in einem eiſernen
oder kupfernen Topfe zu Feuer; wenn ſie kocht, rührt man
ſo viel Mehl hinein, daß ſich der Teig vom Topfe loslöſ’t,
gibt ihn auf ein Backbrett, formt ein Ei dick runde Brödchen
davon und backt ſie in Schmelzbutter A. 24 ſchön gelb und be-
ſtreut ſie mit Zucker und Zimmet. Man gibt ſie allein oder
auch mit einer Frucht-, Saft- oder Schaum-Sauce zur Tafel,
je nachdem ſie eine Schüſſel ausmachen ſollen.

11. Geſchlagene Milch.

Dick gewordene Milch mit der Sahne wird mit einem Schnee-
beſen ¼ Stunde ſtark geſchlagen, Zucker und Zimmet durch-
gerührt, in eine tiefe Schüſſel gefüllt mit Zwieback herum ge-
geben. Man kann auch ein Glas rothen Wein mit durch-
ſchlagen.

12. Zerrührte Milch (Barkäſe).

Man nimmt dick gewordene Milch ohne Sahne, ſetzt ſie in
die Nähe des Feuers, daß ſie allmälig von den wäſſerigen
Theilen ſich ſcheide; doch muß ſie weich bleiben, läßt ſie in
einem dazu beſtimmten leinenen Beutel ablaufen, rührt ſie durch
ein blechernes Sieb und rührt dann, wenn man ſie gut haben
will, blos Sahne mit Zucker und Zimmet durch. In eine
tiefe Schüſſel gefüllt und glatt geſtrichen, gibt man etwas ſaure
Sahne, die mit Zucker und Zimmet ſchäumend geſchlagen iſt,
darüber und die übrige Sauce dabei her. Ohne Sauce muß
dieſe Milch ja nicht zu dick gerührt und Rückſicht darauf ge-
nommen werden, daß ſie ſich nach dem Anrühren, ſo wie der
Reis nach dem Kochen, bedeutend verdickt.


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[137/0175] Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen. 9. Saure Kirſchen mit Sahne. Ein angenehmes Schweizer-Eſſen. Saure ausgeſteinte Kirſchen legt man in eine tiefe Glas- ſchüſſel, ſtreut recht viel Zucker und Zimmet darüber, ſchlägt nach No. 8 dicke Sahne mit Zucker zu Schaum und füllt ihn über die Kirſchen. 10. Züricher Küchli. Man ſetzt friſche Milch mit etwas Salz in einem eiſernen oder kupfernen Topfe zu Feuer; wenn ſie kocht, rührt man ſo viel Mehl hinein, daß ſich der Teig vom Topfe loslöſ’t, gibt ihn auf ein Backbrett, formt ein Ei dick runde Brödchen davon und backt ſie in Schmelzbutter A. 24 ſchön gelb und be- ſtreut ſie mit Zucker und Zimmet. Man gibt ſie allein oder auch mit einer Frucht-, Saft- oder Schaum-Sauce zur Tafel, je nachdem ſie eine Schüſſel ausmachen ſollen. 11. Geſchlagene Milch. Dick gewordene Milch mit der Sahne wird mit einem Schnee- beſen ¼ Stunde ſtark geſchlagen, Zucker und Zimmet durch- gerührt, in eine tiefe Schüſſel gefüllt mit Zwieback herum ge- geben. Man kann auch ein Glas rothen Wein mit durch- ſchlagen. 12. Zerrührte Milch (Barkäſe). Man nimmt dick gewordene Milch ohne Sahne, ſetzt ſie in die Nähe des Feuers, daß ſie allmälig von den wäſſerigen Theilen ſich ſcheide; doch muß ſie weich bleiben, läßt ſie in einem dazu beſtimmten leinenen Beutel ablaufen, rührt ſie durch ein blechernes Sieb und rührt dann, wenn man ſie gut haben will, blos Sahne mit Zucker und Zimmet durch. In eine tiefe Schüſſel gefüllt und glatt geſtrichen, gibt man etwas ſaure Sahne, die mit Zucker und Zimmet ſchäumend geſchlagen iſt, darüber und die übrige Sauce dabei her. Ohne Sauce muß dieſe Milch ja nicht zu dick gerührt und Rückſicht darauf ge- nommen werden, daß ſie ſich nach dem Anrühren, ſo wie der Reis nach dem Kochen, bedeutend verdickt.

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/175>, abgerufen am 25.04.2024.