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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Eier-, Milch- und Mehl-Speisen.
eine Schüssel gefüllt und mit Zucker bestreut. Soll der Reis
kalt gegeben werden, so muß man beim Kochen darauf rech-
nen, daß derselbe während des Kaltwerdens viel dicker wird.
Auch thut man dann wohl, ihn nicht gleich auf die bestimmte
Schüssel zu geben, sondern ihn vorher wieder umzurühren und
ihn dann mit Zucker anzurichten.

Anmerk. Man kann im Winter, wo die Milch oft schwer zu be-
kommen ist, recht gut ein Drittheil Wasser dazu nehmeu,
ohne daß der Reis einen wässerigen Geschmack erhält, wenn
man nämlich beides zusammen kochen läßt, ehe der Reis
dazu kommt.
Einige Stückchen Zimmet mit dem Reis gekocht, gibt
demselben einen feinern Geschmack, als wenn der Reis da-
mit bestreut wird.
25. Reis mit Aepfeln. Ein warmes Abend-Gericht.

Man brühe den Reis gut ab, lasse in einem Topf einen
Stich Butter zergehen, gebe den Reis mit kaltem Wasser und
einem Stück Zimmet hinein und lasse ihn langsam kochen.
Wenn er halb weich ist, gebe man etwas Salz, die Aepfel,
nebst einem guten Stück Zucker dazu, koche ihn vollends gahr,
aber nicht zu dick, und rühre ihn sorgfältig um, damit der
Reis so viel als möglich ganz bleibe, richte ihn an und streue
Zucker darüber.

Auch kann man, wenn der Reis gahr ist, ein Glas weißen
Wein durchrühren.

Zu 1/4 Pfund Reis sind 6 mittelmäßig große Aepfel ein
gutes Verhältniß und ist dies eine Portion für 3 Personen.

26. Reis mit Rosinen. Ein leichtes Essen für Kranke.

Ist der Reis abgebrüht, setze man ihn nach vorhergehender
Angabe zu Feuer, gebe, wenn er eine kleine Weile gekocht hat,
ausgesuchte und gewaschene Rosinen dazu, so wie auch später
Zucker und wenig Salz und lasse ihn gahr werden, aber nicht
zerkochen.

27. Reis zu Ragouts.

Man nimmt zu 2 Schüsseln 1 Pfund Reis, brüht ihn ab
und kocht ihn in Bouillon und einem Glas Madeira gahr, rührt
dann eine Tasse Sahne, 2 Eidotter, 1/4 Pfund Parmesankäse
hinzu und legt ihn als Rand um ein angerichtetes Ragout.


Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen.
eine Schüſſel gefüllt und mit Zucker beſtreut. Soll der Reis
kalt gegeben werden, ſo muß man beim Kochen darauf rech-
nen, daß derſelbe während des Kaltwerdens viel dicker wird.
Auch thut man dann wohl, ihn nicht gleich auf die beſtimmte
Schüſſel zu geben, ſondern ihn vorher wieder umzurühren und
ihn dann mit Zucker anzurichten.

Anmerk. Man kann im Winter, wo die Milch oft ſchwer zu be-
kommen iſt, recht gut ein Drittheil Waſſer dazu nehmeu,
ohne daß der Reis einen wäſſerigen Geſchmack erhält, wenn
man nämlich beides zuſammen kochen läßt, ehe der Reis
dazu kommt.
Einige Stückchen Zimmet mit dem Reis gekocht, gibt
demſelben einen feinern Geſchmack, als wenn der Reis da-
mit beſtreut wird.
25. Reis mit Aepfeln. Ein warmes Abend-Gericht.

Man brühe den Reis gut ab, laſſe in einem Topf einen
Stich Butter zergehen, gebe den Reis mit kaltem Waſſer und
einem Stück Zimmet hinein und laſſe ihn langſam kochen.
Wenn er halb weich iſt, gebe man etwas Salz, die Aepfel,
nebſt einem guten Stück Zucker dazu, koche ihn vollends gahr,
aber nicht zu dick, und rühre ihn ſorgfältig um, damit der
Reis ſo viel als möglich ganz bleibe, richte ihn an und ſtreue
Zucker darüber.

Auch kann man, wenn der Reis gahr iſt, ein Glas weißen
Wein durchrühren.

Zu ¼ Pfund Reis ſind 6 mittelmäßig große Aepfel ein
gutes Verhältniß und iſt dies eine Portion für 3 Perſonen.

26. Reis mit Roſinen. Ein leichtes Eſſen für Kranke.

Iſt der Reis abgebrüht, ſetze man ihn nach vorhergehender
Angabe zu Feuer, gebe, wenn er eine kleine Weile gekocht hat,
ausgeſuchte und gewaſchene Roſinen dazu, ſo wie auch ſpäter
Zucker und wenig Salz und laſſe ihn gahr werden, aber nicht
zerkochen.

27. Reis zu Ragouts.

Man nimmt zu 2 Schüſſeln 1 Pfund Reis, brüht ihn ab
und kocht ihn in Bouillon und einem Glas Madeira gahr, rührt
dann eine Taſſe Sahne, 2 Eidotter, ¼ Pfund Parmeſankäſe
hinzu und legt ihn als Rand um ein angerichtetes Ragout.


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[142/0180] Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen. eine Schüſſel gefüllt und mit Zucker beſtreut. Soll der Reis kalt gegeben werden, ſo muß man beim Kochen darauf rech- nen, daß derſelbe während des Kaltwerdens viel dicker wird. Auch thut man dann wohl, ihn nicht gleich auf die beſtimmte Schüſſel zu geben, ſondern ihn vorher wieder umzurühren und ihn dann mit Zucker anzurichten. Anmerk. Man kann im Winter, wo die Milch oft ſchwer zu be- kommen iſt, recht gut ein Drittheil Waſſer dazu nehmeu, ohne daß der Reis einen wäſſerigen Geſchmack erhält, wenn man nämlich beides zuſammen kochen läßt, ehe der Reis dazu kommt. Einige Stückchen Zimmet mit dem Reis gekocht, gibt demſelben einen feinern Geſchmack, als wenn der Reis da- mit beſtreut wird. 25. Reis mit Aepfeln. Ein warmes Abend-Gericht. Man brühe den Reis gut ab, laſſe in einem Topf einen Stich Butter zergehen, gebe den Reis mit kaltem Waſſer und einem Stück Zimmet hinein und laſſe ihn langſam kochen. Wenn er halb weich iſt, gebe man etwas Salz, die Aepfel, nebſt einem guten Stück Zucker dazu, koche ihn vollends gahr, aber nicht zu dick, und rühre ihn ſorgfältig um, damit der Reis ſo viel als möglich ganz bleibe, richte ihn an und ſtreue Zucker darüber. Auch kann man, wenn der Reis gahr iſt, ein Glas weißen Wein durchrühren. Zu ¼ Pfund Reis ſind 6 mittelmäßig große Aepfel ein gutes Verhältniß und iſt dies eine Portion für 3 Perſonen. 26. Reis mit Roſinen. Ein leichtes Eſſen für Kranke. Iſt der Reis abgebrüht, ſetze man ihn nach vorhergehender Angabe zu Feuer, gebe, wenn er eine kleine Weile gekocht hat, ausgeſuchte und gewaſchene Roſinen dazu, ſo wie auch ſpäter Zucker und wenig Salz und laſſe ihn gahr werden, aber nicht zerkochen. 27. Reis zu Ragouts. Man nimmt zu 2 Schüſſeln 1 Pfund Reis, brüht ihn ab und kocht ihn in Bouillon und einem Glas Madeira gahr, rührt dann eine Taſſe Sahne, 2 Eidotter, ¼ Pfund Parmeſankäſe hinzu und legt ihn als Rand um ein angerichtetes Ragout.

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/180>, abgerufen am 25.04.2024.