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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Eier-, Milch- und Melch-Speisen.
40. Pfannkuchen von Heidelbeeren (Bickbeeren).

Man macht von Pfannkuchenteig einen Kuchen und so bald
er umgewendet ist, belegt man die gebackene Seite dick mit
Heidelbeeren (Bickbeeren), deckt ihn fest zu und läßt ihn lang-
sam auf der andern Seite dunkelgelb backen. Unterdeß werden
die darauf liegenden Beeren weich. Man gibt ihn auf eine
Schüssel und bestreut ihn stark mit Zucker. Oder man gibt
erst Teig in die Pfanne, die Heidelbeeren darauf und Teig
darüber und backt ihn in einer offenen Pfanne auf beiden Sei-
ten gelb.

41. Kuchen von Schwarzbrod und Aepfeln. (Bettelmann).

Zwei tiefe Teller mit Zucker und Zitronenschalen dick ge-
kochtes Aepfelmus, einen aufgehäuften Teller voll geriebenes
Schwarz- und Weißbrod, mit Zucker, Zimmet und etwas ge-
stoßenen Nelken vermischt. Die Hälfte des Schwarzbrodes gibt
man in eine mit Butter heiß gemachte Kuchenpfanne, legt das
Aepfelmus gleichmäßig darauf und streut nun das übrige Brod
darüber. Dies wird wie ein Pfannkuchen auf beiden Seiten
recht kroß gebacken, mit Zucker bestreut und warm oder kalt
zur Tafel gegeben.

Ist das Aepfelmuß aus Versehen nicht steif genug gekocht,
so kann man es mit einigen Eiern und ein Paar gestoßenen
Zwiebäcken gut verdicken.

42. Aepfelscheiben in Schmalz gekocht oder in einer Pfanne
gebacken.

Große, saftige, recht mürbe Aepfel werden geschält, in fin-
gerdicke Scheiben geschnitten, in die Klare A. 37, 38 oder 39
getunkt und in kochendem Schmalz bei beständigem Umschüt-
teln gelb gebacken, mit dem Schaumlöffel auf einige Brod-
schnitten gelegt, die das Fett anziehen und dann auf einer war-
men Schüssel mit Zucker bestreut, angerichtet. Man darf jedoch
nicht mehr als 6 Stück zugleich backen, die Aepfel nehmen
sonst zu viel Fett an.

Man kann auch die Aepfelscheiben vorher mit Arrac und
Zucker durchziehen lassen. Die Aepfelscheiben lassen sich auf
dieselbe Weise auch in einer Kuchenpfanne mit Butter backen


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Eier-, Milch- und Melch-Speiſen.
40. Pfannkuchen von Heidelbeeren (Bickbeeren).

Man macht von Pfannkuchenteig einen Kuchen und ſo bald
er umgewendet iſt, belegt man die gebackene Seite dick mit
Heidelbeeren (Bickbeeren), deckt ihn feſt zu und läßt ihn lang-
ſam auf der andern Seite dunkelgelb backen. Unterdeß werden
die darauf liegenden Beeren weich. Man gibt ihn auf eine
Schüſſel und beſtreut ihn ſtark mit Zucker. Oder man gibt
erſt Teig in die Pfanne, die Heidelbeeren darauf und Teig
darüber und backt ihn in einer offenen Pfanne auf beiden Sei-
ten gelb.

41. Kuchen von Schwarzbrod und Aepfeln. (Bettelmann).

Zwei tiefe Teller mit Zucker und Zitronenſchalen dick ge-
kochtes Aepfelmus, einen aufgehäuften Teller voll geriebenes
Schwarz- und Weißbrod, mit Zucker, Zimmet und etwas ge-
ſtoßenen Nelken vermiſcht. Die Hälfte des Schwarzbrodes gibt
man in eine mit Butter heiß gemachte Kuchenpfanne, legt das
Aepfelmus gleichmäßig darauf und ſtreut nun das übrige Brod
darüber. Dies wird wie ein Pfannkuchen auf beiden Seiten
recht kroß gebacken, mit Zucker beſtreut und warm oder kalt
zur Tafel gegeben.

Iſt das Aepfelmuß aus Verſehen nicht ſteif genug gekocht,
ſo kann man es mit einigen Eiern und ein Paar geſtoßenen
Zwiebäcken gut verdicken.

42. Aepfelſcheiben in Schmalz gekocht oder in einer Pfanne
gebacken.

Große, ſaftige, recht mürbe Aepfel werden geſchält, in fin-
gerdicke Scheiben geſchnitten, in die Klare A. 37, 38 oder 39
getunkt und in kochendem Schmalz bei beſtändigem Umſchüt-
teln gelb gebacken, mit dem Schaumlöffel auf einige Brod-
ſchnitten gelegt, die das Fett anziehen und dann auf einer war-
men Schüſſel mit Zucker beſtreut, angerichtet. Man darf jedoch
nicht mehr als 6 Stück zugleich backen, die Aepfel nehmen
ſonſt zu viel Fett an.

Man kann auch die Aepfelſcheiben vorher mit Arrac und
Zucker durchziehen laſſen. Die Aepfelſcheiben laſſen ſich auf
dieſelbe Weiſe auch in einer Kuchenpfanne mit Butter backen


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[147/0185] Eier-, Milch- und Melch-Speiſen. 40. Pfannkuchen von Heidelbeeren (Bickbeeren). Man macht von Pfannkuchenteig einen Kuchen und ſo bald er umgewendet iſt, belegt man die gebackene Seite dick mit Heidelbeeren (Bickbeeren), deckt ihn feſt zu und läßt ihn lang- ſam auf der andern Seite dunkelgelb backen. Unterdeß werden die darauf liegenden Beeren weich. Man gibt ihn auf eine Schüſſel und beſtreut ihn ſtark mit Zucker. Oder man gibt erſt Teig in die Pfanne, die Heidelbeeren darauf und Teig darüber und backt ihn in einer offenen Pfanne auf beiden Sei- ten gelb. 41. Kuchen von Schwarzbrod und Aepfeln. (Bettelmann). Zwei tiefe Teller mit Zucker und Zitronenſchalen dick ge- kochtes Aepfelmus, einen aufgehäuften Teller voll geriebenes Schwarz- und Weißbrod, mit Zucker, Zimmet und etwas ge- ſtoßenen Nelken vermiſcht. Die Hälfte des Schwarzbrodes gibt man in eine mit Butter heiß gemachte Kuchenpfanne, legt das Aepfelmus gleichmäßig darauf und ſtreut nun das übrige Brod darüber. Dies wird wie ein Pfannkuchen auf beiden Seiten recht kroß gebacken, mit Zucker beſtreut und warm oder kalt zur Tafel gegeben. Iſt das Aepfelmuß aus Verſehen nicht ſteif genug gekocht, ſo kann man es mit einigen Eiern und ein Paar geſtoßenen Zwiebäcken gut verdicken. 42. Aepfelſcheiben in Schmalz gekocht oder in einer Pfanne gebacken. Große, ſaftige, recht mürbe Aepfel werden geſchält, in fin- gerdicke Scheiben geſchnitten, in die Klare A. 37, 38 oder 39 getunkt und in kochendem Schmalz bei beſtändigem Umſchüt- teln gelb gebacken, mit dem Schaumlöffel auf einige Brod- ſchnitten gelegt, die das Fett anziehen und dann auf einer war- men Schüſſel mit Zucker beſtreut, angerichtet. Man darf jedoch nicht mehr als 6 Stück zugleich backen, die Aepfel nehmen ſonſt zu viel Fett an. Man kann auch die Aepfelſcheiben vorher mit Arrac und Zucker durchziehen laſſen. Die Aepfelſcheiben laſſen ſich auf dieſelbe Weiſe auch in einer Kuchenpfanne mit Butter backen 10*

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/185>, abgerufen am 18.04.2024.