Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

Salate.
zum Kochen gebracht. Zuerst wird der Aal darin gekocht,
weil derselbe am wenigsten Salz bedarf, dann wird dieser her-
ausgenommen und der Hecht, welcher mehr Salz erfordert, ge-
kocht, nachdem Forellen, Zunge und Tarbot, eine Sorte nach
der andern, alle mit noch reichlicherem Salz. Der Salm wird
mit wenig Salz in anderem Wasser zu Feuer gebracht. Nach-
dem die Brühe, worin die erstern Fische gekocht sind, kalt ge-
worden ist, bewahrt man solche bis zum andern Tage darin
auf. Fische, welcher Art sie auch sein mögen, in ihrer Brühe
erkalten zu lassen, taugt nicht, es gibt ihnen einen faden Ge-
schmack. Bei der Zubereitung des Salates werden die Fische
gut entgrätet, in kleine Stückchen geschnitten, die Pricken einen
halben Fingerlang schräg geschnitten und dies Alles samt den
Rümchen mit 1/2 Tasse Capern in Felder, oder Kreise, oder
in Streifen zierlich angerichtet, wozu auch noch etwa 30 bis
40 Austern und 20 in Streifchen geschnittene oder auch ganze
Krebsschwänze genommen werden können. Folgende Sauce
wird über die angerichteten Fische gegeben: Drei hart gekochte
Eier und ein rohes Eidotter werden fein gerieben, mit einer
Tasse kräftiger Fleischbrühe, 1/16 Maß feinen Salatöl, 2 Thee-
löffel Senf, 1 Theelöffel Zucker, stark eine Messerspitze weißen
Pfeffer, 1 Eßlöffel dicker Sahne, Essig und etwas Salz nach
Geschmack gut gerührt.

Anmerk. Sollte eine oder die andere Sorte Fisch fehlen, so wird
das Gewicht bei den andern zugesetzt.
5. Gemüse-Salat.

Man läßt Gemüse aller Art, wie es die Jahreszeit zusam-
menbringt: Spargel gut geputzt, Blumenkohl abgezogen, in
kleine Stücke geschnitten, kleine Salatböhnchen gut abgefäsert,
Wirsing in Stückchen geschnitten, auch junge Möhrchen geputzt
und Alles, was man dieser Art hat, mit Salzwasser weich
kochen und kalt werden. Dann legt man solches mit in Stück-
chen geschnittenen Fisch: Lachs, Hecht, Forellen, Karpfen, Aal,
Quappen, Schleien, Krebsschwänzen mit Carotten, die läng-
lich wie Rüben geschnitten sind, und eingemachten Gurken zier-
lich geordnet in eine Schüssel und begießt dies Alles mit der
Sauce, wie sie im Geflügel-Salat, jedoch ohne Zusatz der Kraft-
sauce, angegeben ist.


Salate.
zum Kochen gebracht. Zuerſt wird der Aal darin gekocht,
weil derſelbe am wenigſten Salz bedarf, dann wird dieſer her-
ausgenommen und der Hecht, welcher mehr Salz erfordert, ge-
kocht, nachdem Forellen, Zunge und Tarbot, eine Sorte nach
der andern, alle mit noch reichlicherem Salz. Der Salm wird
mit wenig Salz in anderem Waſſer zu Feuer gebracht. Nach-
dem die Brühe, worin die erſtern Fiſche gekocht ſind, kalt ge-
worden iſt, bewahrt man ſolche bis zum andern Tage darin
auf. Fiſche, welcher Art ſie auch ſein mögen, in ihrer Brühe
erkalten zu laſſen, taugt nicht, es gibt ihnen einen faden Ge-
ſchmack. Bei der Zubereitung des Salates werden die Fiſche
gut entgrätet, in kleine Stückchen geſchnitten, die Pricken einen
halben Fingerlang ſchräg geſchnitten und dies Alles ſamt den
Rümchen mit ½ Taſſe Capern in Felder, oder Kreiſe, oder
in Streifen zierlich angerichtet, wozu auch noch etwa 30 bis
40 Auſtern und 20 in Streifchen geſchnittene oder auch ganze
Krebsſchwänze genommen werden können. Folgende Sauce
wird über die angerichteten Fiſche gegeben: Drei hart gekochte
Eier und ein rohes Eidotter werden fein gerieben, mit einer
Taſſe kräftiger Fleiſchbrühe, 1/16 Maß feinen Salatöl, 2 Thee-
löffel Senf, 1 Theelöffel Zucker, ſtark eine Meſſerſpitze weißen
Pfeffer, 1 Eßlöffel dicker Sahne, Eſſig und etwas Salz nach
Geſchmack gut gerührt.

Anmerk. Sollte eine oder die andere Sorte Fiſch fehlen, ſo wird
das Gewicht bei den andern zugeſetzt.
5. Gemüſe-Salat.

Man läßt Gemüſe aller Art, wie es die Jahreszeit zuſam-
menbringt: Spargel gut geputzt, Blumenkohl abgezogen, in
kleine Stücke geſchnitten, kleine Salatböhnchen gut abgefäſert,
Wirſing in Stückchen geſchnitten, auch junge Möhrchen geputzt
und Alles, was man dieſer Art hat, mit Salzwaſſer weich
kochen und kalt werden. Dann legt man ſolches mit in Stück-
chen geſchnittenen Fiſch: Lachs, Hecht, Forellen, Karpfen, Aal,
Quappen, Schleien, Krebsſchwänzen mit Carotten, die läng-
lich wie Rüben geſchnitten ſind, und eingemachten Gurken zier-
lich geordnet in eine Schüſſel und begießt dies Alles mit der
Sauce, wie ſie im Geflügel-Salat, jedoch ohne Zuſatz der Kraft-
ſauce, angegeben iſt.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0298" n="260"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Salate</hi>.</fw><lb/>
zum Kochen gebracht. Zuer&#x017F;t wird der Aal darin gekocht,<lb/>
weil der&#x017F;elbe am wenig&#x017F;ten Salz bedarf, dann wird die&#x017F;er her-<lb/>
ausgenommen und der Hecht, welcher mehr Salz erfordert, ge-<lb/>
kocht, nachdem Forellen, Zunge und Tarbot, eine Sorte nach<lb/>
der andern, alle mit noch reichlicherem Salz. Der Salm wird<lb/>
mit wenig Salz in anderem Wa&#x017F;&#x017F;er zu Feuer gebracht. Nach-<lb/>
dem die Brühe, worin die er&#x017F;tern Fi&#x017F;che gekocht &#x017F;ind, kalt ge-<lb/>
worden i&#x017F;t, bewahrt man &#x017F;olche bis zum andern Tage darin<lb/>
auf. Fi&#x017F;che, welcher Art &#x017F;ie auch &#x017F;ein mögen, in ihrer Brühe<lb/>
erkalten zu la&#x017F;&#x017F;en, taugt nicht, es gibt ihnen einen faden Ge-<lb/>
&#x017F;chmack. Bei der Zubereitung des Salates werden die Fi&#x017F;che<lb/>
gut entgrätet, in kleine Stückchen ge&#x017F;chnitten, die Pricken einen<lb/>
halben Fingerlang &#x017F;chräg ge&#x017F;chnitten und dies Alles &#x017F;amt den<lb/>
Rümchen mit ½ Ta&#x017F;&#x017F;e Capern in Felder, oder Krei&#x017F;e, oder<lb/>
in Streifen zierlich angerichtet, wozu auch noch etwa 30 bis<lb/>
40 Au&#x017F;tern und 20 in Streifchen ge&#x017F;chnittene oder auch ganze<lb/>
Krebs&#x017F;chwänze genommen werden können. Folgende Sauce<lb/>
wird über die angerichteten Fi&#x017F;che gegeben: Drei hart gekochte<lb/>
Eier und ein rohes Eidotter werden fein gerieben, mit einer<lb/>
Ta&#x017F;&#x017F;e kräftiger Flei&#x017F;chbrühe, 1/16 Maß feinen Salatöl, 2 Thee-<lb/>
löffel Senf, 1 Theelöffel Zucker, &#x017F;tark eine Me&#x017F;&#x017F;er&#x017F;pitze weißen<lb/>
Pfeffer, 1 Eßlöffel dicker Sahne, E&#x017F;&#x017F;ig und etwas Salz nach<lb/>
Ge&#x017F;chmack gut gerührt.</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#g">Anmerk</hi>. Sollte eine oder die andere Sorte Fi&#x017F;ch fehlen, &#x017F;o wird<lb/>
das Gewicht bei den andern zuge&#x017F;etzt.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>5. Gemü&#x017F;e-Salat.</head><lb/>
          <p>Man läßt Gemü&#x017F;e aller Art, wie es die Jahreszeit zu&#x017F;am-<lb/>
menbringt: Spargel gut geputzt, Blumenkohl abgezogen, in<lb/>
kleine Stücke ge&#x017F;chnitten, kleine Salatböhnchen gut abgefä&#x017F;ert,<lb/>
Wir&#x017F;ing in Stückchen ge&#x017F;chnitten, auch junge Möhrchen geputzt<lb/>
und Alles, was man die&#x017F;er Art hat, mit Salzwa&#x017F;&#x017F;er weich<lb/>
kochen und kalt werden. Dann legt man &#x017F;olches mit in Stück-<lb/>
chen ge&#x017F;chnittenen Fi&#x017F;ch: Lachs, Hecht, Forellen, Karpfen, Aal,<lb/>
Quappen, Schleien, Krebs&#x017F;chwänzen mit Carotten, die läng-<lb/>
lich wie Rüben ge&#x017F;chnitten &#x017F;ind, und eingemachten Gurken zier-<lb/>
lich geordnet in eine Schü&#x017F;&#x017F;el und begießt dies Alles mit der<lb/>
Sauce, wie &#x017F;ie im Geflügel-Salat, jedoch ohne Zu&#x017F;atz der Kraft-<lb/>
&#x017F;auce, angegeben i&#x017F;t.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[260/0298] Salate. zum Kochen gebracht. Zuerſt wird der Aal darin gekocht, weil derſelbe am wenigſten Salz bedarf, dann wird dieſer her- ausgenommen und der Hecht, welcher mehr Salz erfordert, ge- kocht, nachdem Forellen, Zunge und Tarbot, eine Sorte nach der andern, alle mit noch reichlicherem Salz. Der Salm wird mit wenig Salz in anderem Waſſer zu Feuer gebracht. Nach- dem die Brühe, worin die erſtern Fiſche gekocht ſind, kalt ge- worden iſt, bewahrt man ſolche bis zum andern Tage darin auf. Fiſche, welcher Art ſie auch ſein mögen, in ihrer Brühe erkalten zu laſſen, taugt nicht, es gibt ihnen einen faden Ge- ſchmack. Bei der Zubereitung des Salates werden die Fiſche gut entgrätet, in kleine Stückchen geſchnitten, die Pricken einen halben Fingerlang ſchräg geſchnitten und dies Alles ſamt den Rümchen mit ½ Taſſe Capern in Felder, oder Kreiſe, oder in Streifen zierlich angerichtet, wozu auch noch etwa 30 bis 40 Auſtern und 20 in Streifchen geſchnittene oder auch ganze Krebsſchwänze genommen werden können. Folgende Sauce wird über die angerichteten Fiſche gegeben: Drei hart gekochte Eier und ein rohes Eidotter werden fein gerieben, mit einer Taſſe kräftiger Fleiſchbrühe, 1/16 Maß feinen Salatöl, 2 Thee- löffel Senf, 1 Theelöffel Zucker, ſtark eine Meſſerſpitze weißen Pfeffer, 1 Eßlöffel dicker Sahne, Eſſig und etwas Salz nach Geſchmack gut gerührt. Anmerk. Sollte eine oder die andere Sorte Fiſch fehlen, ſo wird das Gewicht bei den andern zugeſetzt. 5. Gemüſe-Salat. Man läßt Gemüſe aller Art, wie es die Jahreszeit zuſam- menbringt: Spargel gut geputzt, Blumenkohl abgezogen, in kleine Stücke geſchnitten, kleine Salatböhnchen gut abgefäſert, Wirſing in Stückchen geſchnitten, auch junge Möhrchen geputzt und Alles, was man dieſer Art hat, mit Salzwaſſer weich kochen und kalt werden. Dann legt man ſolches mit in Stück- chen geſchnittenen Fiſch: Lachs, Hecht, Forellen, Karpfen, Aal, Quappen, Schleien, Krebsſchwänzen mit Carotten, die läng- lich wie Rüben geſchnitten ſind, und eingemachten Gurken zier- lich geordnet in eine Schüſſel und begießt dies Alles mit der Sauce, wie ſie im Geflügel-Salat, jedoch ohne Zuſatz der Kraft- ſauce, angegeben iſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/298
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/298>, abgerufen am 18.04.2024.