Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

Backwerk.
Teige gemacht. Wenn er aufgegangen ist, zum Kuchen in eine
flache Pfanne gedrückt, einen Rand herum geformt, und wenn
er zum zweiten Male aufgegangen ist, mit 1/4 Pfund in kleine
Würfel geschnittenen Speck, Kümmel und etwas Zucker bestreut.

II. Kleines Backwerk.
113. Marschalls-Törtchen.

Man rollt Blätterteig einen Strohhalm dick aus, sticht mit
einem kleinen Wasserglase Boden aus und legt von folgender
Mischung etwas darauf, welches man mit einem Theelöffel ein
wenig auseinander streicht. Hierzu 4 zu steifem Schaum ge-
schlagene Eiweiß, 1/2 Pfund Zucker und 12 Loth fein geschnit-
tene Mandeln. Diese Törtchen werden bei 1 Grad Hitze gelb
gebacken und frisch gebraucht.

114. Fruchttörtchen von Blätterteig oder mürbem Teig.

Blätterteig wird ganz dünn ausgerollt, mit einem großen
Wasserglase Boden davon ausgestochen, aus der Hälfte dersel-
ben werden kleinere Boden gemacht, die ersten rund herum,
nur nicht die Seiten mit Ei bestrichen, die Ringe als Ränder
darauf gelegt. Dann belegt man sie mit allen beliebigen Früch-
ten, auch Trauben und unreifen Stachelbeeren, letztere aber
müssen vorher eben abgekocht sein, gibt nach der Art der Früchte
den nöthigen Zucker und Zimmet darüber, und backt sie schnell.
Nimmt man sehr saftige Früchte, als Johannisbeeren oder Him-
beeren, streut man etwas Zwieback auf den Boden. Sollen
eingemachte Früchte oder Gelee darauf gelegt werden, backt man
die Törtchen vorher allein.

115. Gefüllte Frucht-Törtchen.

Ein mürber Teig wird dünn ausgerollt und kleine Formen
damit ausgelegt. Vorher aber hat man Quitten mit der Schale
weich gekocht, eben so viel saure Aepfel gebraten. Von Bei-
den nimmt man das Inwendige ohne Kerngehäuse und Schale,
rührt Zucker, Zitronensaft und Schale durch, und füllt hier-
von die Formen. Zugleich hat man Eiweiß zu Schaum schla-
gen lassen, schlägt Zucker und etwas mit Zucker gestoßener

Backwerk.
Teige gemacht. Wenn er aufgegangen iſt, zum Kuchen in eine
flache Pfanne gedrückt, einen Rand herum geformt, und wenn
er zum zweiten Male aufgegangen iſt, mit ¼ Pfund in kleine
Würfel geſchnittenen Speck, Kümmel und etwas Zucker beſtreut.

II. Kleines Backwerk.
113. Marſchalls-Törtchen.

Man rollt Blätterteig einen Strohhalm dick aus, ſticht mit
einem kleinen Waſſerglaſe Boden aus und legt von folgender
Miſchung etwas darauf, welches man mit einem Theelöffel ein
wenig auseinander ſtreicht. Hierzu 4 zu ſteifem Schaum ge-
ſchlagene Eiweiß, ½ Pfund Zucker und 12 Loth fein geſchnit-
tene Mandeln. Dieſe Törtchen werden bei 1 Grad Hitze gelb
gebacken und friſch gebraucht.

114. Fruchttörtchen von Blätterteig oder mürbem Teig.

Blätterteig wird ganz dünn ausgerollt, mit einem großen
Waſſerglaſe Boden davon ausgeſtochen, aus der Hälfte derſel-
ben werden kleinere Boden gemacht, die erſten rund herum,
nur nicht die Seiten mit Ei beſtrichen, die Ringe als Ränder
darauf gelegt. Dann belegt man ſie mit allen beliebigen Früch-
ten, auch Trauben und unreifen Stachelbeeren, letztere aber
müſſen vorher eben abgekocht ſein, gibt nach der Art der Früchte
den nöthigen Zucker und Zimmet darüber, und backt ſie ſchnell.
Nimmt man ſehr ſaftige Früchte, als Johannisbeeren oder Him-
beeren, ſtreut man etwas Zwieback auf den Boden. Sollen
eingemachte Früchte oder Gelee darauf gelegt werden, backt man
die Törtchen vorher allein.

115. Gefüllte Frucht-Törtchen.

Ein mürber Teig wird dünn ausgerollt und kleine Formen
damit ausgelegt. Vorher aber hat man Quitten mit der Schale
weich gekocht, eben ſo viel ſaure Aepfel gebraten. Von Bei-
den nimmt man das Inwendige ohne Kerngehäuſe und Schale,
rührt Zucker, Zitronenſaft und Schale durch, und füllt hier-
von die Formen. Zugleich hat man Eiweiß zu Schaum ſchla-
gen laſſen, ſchlägt Zucker und etwas mit Zucker geſtoßener

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0358" n="320"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Backwerk</hi>.</fw><lb/>
Teige gemacht. Wenn er aufgegangen i&#x017F;t, zum Kuchen in eine<lb/>
flache Pfanne gedrückt, einen Rand herum geformt, und wenn<lb/>
er zum zweiten Male aufgegangen i&#x017F;t, mit ¼ Pfund in kleine<lb/>
Würfel ge&#x017F;chnittenen Speck, Kümmel und etwas Zucker be&#x017F;treut.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Kleines Backwerk.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>113. Mar&#x017F;challs-Törtchen.</head><lb/>
            <p>Man rollt Blätterteig einen Strohhalm dick aus, &#x017F;ticht mit<lb/>
einem kleinen Wa&#x017F;&#x017F;ergla&#x017F;e Boden aus und legt von folgender<lb/>
Mi&#x017F;chung etwas darauf, welches man mit einem Theelöffel ein<lb/>
wenig auseinander &#x017F;treicht. Hierzu 4 zu &#x017F;teifem Schaum ge-<lb/>
&#x017F;chlagene Eiweiß, ½ Pfund Zucker und 12 Loth fein ge&#x017F;chnit-<lb/>
tene Mandeln. Die&#x017F;e Törtchen werden bei 1 Grad Hitze gelb<lb/>
gebacken und fri&#x017F;ch gebraucht.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>114. Fruchttörtchen von Blätterteig oder mürbem Teig.</head><lb/>
            <p>Blätterteig wird ganz dünn ausgerollt, mit einem großen<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ergla&#x017F;e Boden davon ausge&#x017F;tochen, aus der Hälfte der&#x017F;el-<lb/>
ben werden kleinere Boden gemacht, die er&#x017F;ten rund herum,<lb/>
nur nicht die Seiten mit Ei be&#x017F;trichen, die Ringe als Ränder<lb/>
darauf gelegt. Dann belegt man &#x017F;ie mit allen beliebigen Früch-<lb/>
ten, auch Trauben und unreifen Stachelbeeren, letztere aber<lb/>&#x017F;&#x017F;en vorher eben abgekocht &#x017F;ein, gibt nach der Art der Früchte<lb/>
den nöthigen Zucker und Zimmet darüber, und backt &#x017F;ie &#x017F;chnell.<lb/>
Nimmt man &#x017F;ehr &#x017F;aftige Früchte, als Johannisbeeren oder Him-<lb/>
beeren, &#x017F;treut man etwas Zwieback auf den Boden. Sollen<lb/>
eingemachte Früchte oder Gelee darauf gelegt werden, backt man<lb/>
die Törtchen vorher allein.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>115. Gefüllte Frucht-Törtchen.</head><lb/>
            <p>Ein mürber Teig wird dünn ausgerollt und kleine Formen<lb/>
damit ausgelegt. Vorher aber hat man Quitten mit der Schale<lb/>
weich gekocht, eben &#x017F;o viel &#x017F;aure Aepfel gebraten. Von Bei-<lb/>
den nimmt man das Inwendige ohne Kerngehäu&#x017F;e und Schale,<lb/>
rührt Zucker, Zitronen&#x017F;aft und Schale durch, und füllt hier-<lb/>
von die Formen. Zugleich hat man Eiweiß zu Schaum &#x017F;chla-<lb/>
gen la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;chlägt Zucker und etwas mit Zucker ge&#x017F;toßener<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[320/0358] Backwerk. Teige gemacht. Wenn er aufgegangen iſt, zum Kuchen in eine flache Pfanne gedrückt, einen Rand herum geformt, und wenn er zum zweiten Male aufgegangen iſt, mit ¼ Pfund in kleine Würfel geſchnittenen Speck, Kümmel und etwas Zucker beſtreut. II. Kleines Backwerk. 113. Marſchalls-Törtchen. Man rollt Blätterteig einen Strohhalm dick aus, ſticht mit einem kleinen Waſſerglaſe Boden aus und legt von folgender Miſchung etwas darauf, welches man mit einem Theelöffel ein wenig auseinander ſtreicht. Hierzu 4 zu ſteifem Schaum ge- ſchlagene Eiweiß, ½ Pfund Zucker und 12 Loth fein geſchnit- tene Mandeln. Dieſe Törtchen werden bei 1 Grad Hitze gelb gebacken und friſch gebraucht. 114. Fruchttörtchen von Blätterteig oder mürbem Teig. Blätterteig wird ganz dünn ausgerollt, mit einem großen Waſſerglaſe Boden davon ausgeſtochen, aus der Hälfte derſel- ben werden kleinere Boden gemacht, die erſten rund herum, nur nicht die Seiten mit Ei beſtrichen, die Ringe als Ränder darauf gelegt. Dann belegt man ſie mit allen beliebigen Früch- ten, auch Trauben und unreifen Stachelbeeren, letztere aber müſſen vorher eben abgekocht ſein, gibt nach der Art der Früchte den nöthigen Zucker und Zimmet darüber, und backt ſie ſchnell. Nimmt man ſehr ſaftige Früchte, als Johannisbeeren oder Him- beeren, ſtreut man etwas Zwieback auf den Boden. Sollen eingemachte Früchte oder Gelee darauf gelegt werden, backt man die Törtchen vorher allein. 115. Gefüllte Frucht-Törtchen. Ein mürber Teig wird dünn ausgerollt und kleine Formen damit ausgelegt. Vorher aber hat man Quitten mit der Schale weich gekocht, eben ſo viel ſaure Aepfel gebraten. Von Bei- den nimmt man das Inwendige ohne Kerngehäuſe und Schale, rührt Zucker, Zitronenſaft und Schale durch, und füllt hier- von die Formen. Zugleich hat man Eiweiß zu Schaum ſchla- gen laſſen, ſchlägt Zucker und etwas mit Zucker geſtoßener

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/358
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/358>, abgerufen am 20.04.2024.