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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Backwerk.
Rosinen, 12 Loth Butter, 4 Loth Hefen und 2 Theelöffel
Salz.

Die Hefe wird mit etwas lauwarmer Milch angerührt, in
der Mitte des Mehls, welches zuvor in der Nähe des Feuers
gewärmt ist, eine Vertiefung gemacht, Salz, abgeschmolzene
Butter, die erwärmte Milch, Eier, Hefen und Rosinen hinzu
gegeben, dies Alles mit dem Mehl gerührt, der Teig mit dem
flachen Löffel geschlagen, mit einem erwärmten Deckel zuge-
deckt und zum Aufgehen hingestellt. Zugleich wird in einem
eisernen Töpfchen 1/2 Maß gewöhnliches Rüböl kochend heiß
gemacht, alsdann ein Krüstchen Schwarzbrod hinein geworfen,
benimmt das Starke. Ist der Teig ganz gehörig aufgegan-
gen, so tunkt man einen Eßlöffel (des Schmelzens wegen aber
keinen von Zinn) in das kochend heiße Oel und gibt dann
von dem Teig löffelweise so viel Bällchen hinein, als neben
einander liegen können, dreht sie einmal mit einer Gabel um,
nimmt sie, nachdem sie dunkelgelb geworden sind, heraus und
bestreut sie heiß mit Zucker und Zimmet.

Anmerk. Es gehört hierzu, wie zu allem im Fett Gebackenem ein
gutes Feuer.
201. Kleine Pufferts-Kuchen.

Ein halbes Maß Milch wird mit 4 Loth Butter lauwarm
gemacht, dann schlägt man 3--4 Eier, gibt 1 Eßlöffel voll
Zucker, eben so viel dicke, oder 1 Loth trockene Hefen dazu,
und rührt dies mit der Milch und dann mit 1 Pfund ge-
wärmtem Mehl, welches mit 8--12 Loth gut gewaschener Ko-
rinthen vermischt ist, zu einem glatten Teig, den man stark
schlägt und gut aufgehen läßt. Dann backt man davon kleine
Kuchen, wie eine Untertasse groß, in einer Kuchenpfanne und
wendet sie nicht eher um, bis sie trocken sind.

202. Pufferts-Kuchen von Buchweizenmehl.

Das Mehl muß fein ausgesiebt sein. Man rechnet auf jede
Person eine Tasse Mehl, eine Tasse halb dicke, saure Sahne,
halb Wasser, 1/2 Loth Hefen, 1 Ei und etwas Salz.

Dies wird angerührt und mit dem flachen Löffel stark ge-
schlagen, dann läßt man die Masse gut aufgehen und backt
davon kleine Kuchen in Butter.


Backwerk.
Roſinen, 12 Loth Butter, 4 Loth Hefen und 2 Theelöffel
Salz.

Die Hefe wird mit etwas lauwarmer Milch angerührt, in
der Mitte des Mehls, welches zuvor in der Nähe des Feuers
gewärmt iſt, eine Vertiefung gemacht, Salz, abgeſchmolzene
Butter, die erwärmte Milch, Eier, Hefen und Roſinen hinzu
gegeben, dies Alles mit dem Mehl gerührt, der Teig mit dem
flachen Löffel geſchlagen, mit einem erwärmten Deckel zuge-
deckt und zum Aufgehen hingeſtellt. Zugleich wird in einem
eiſernen Töpfchen ½ Maß gewöhnliches Rüböl kochend heiß
gemacht, alsdann ein Krüſtchen Schwarzbrod hinein geworfen,
benimmt das Starke. Iſt der Teig ganz gehörig aufgegan-
gen, ſo tunkt man einen Eßlöffel (des Schmelzens wegen aber
keinen von Zinn) in das kochend heiße Oel und gibt dann
von dem Teig löffelweiſe ſo viel Bällchen hinein, als neben
einander liegen können, dreht ſie einmal mit einer Gabel um,
nimmt ſie, nachdem ſie dunkelgelb geworden ſind, heraus und
beſtreut ſie heiß mit Zucker und Zimmet.

Anmerk. Es gehört hierzu, wie zu allem im Fett Gebackenem ein
gutes Feuer.
201. Kleine Pufferts-Kuchen.

Ein halbes Maß Milch wird mit 4 Loth Butter lauwarm
gemacht, dann ſchlägt man 3—4 Eier, gibt 1 Eßlöffel voll
Zucker, eben ſo viel dicke, oder 1 Loth trockene Hefen dazu,
und rührt dies mit der Milch und dann mit 1 Pfund ge-
wärmtem Mehl, welches mit 8—12 Loth gut gewaſchener Ko-
rinthen vermiſcht iſt, zu einem glatten Teig, den man ſtark
ſchlägt und gut aufgehen läßt. Dann backt man davon kleine
Kuchen, wie eine Untertaſſe groß, in einer Kuchenpfanne und
wendet ſie nicht eher um, bis ſie trocken ſind.

202. Pufferts-Kuchen von Buchweizenmehl.

Das Mehl muß fein ausgeſiebt ſein. Man rechnet auf jede
Perſon eine Taſſe Mehl, eine Taſſe halb dicke, ſaure Sahne,
halb Waſſer, ½ Loth Hefen, 1 Ei und etwas Salz.

Dies wird angerührt und mit dem flachen Löffel ſtark ge-
ſchlagen, dann läßt man die Maſſe gut aufgehen und backt
davon kleine Kuchen in Butter.


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[343/0381] Backwerk. Roſinen, 12 Loth Butter, 4 Loth Hefen und 2 Theelöffel Salz. Die Hefe wird mit etwas lauwarmer Milch angerührt, in der Mitte des Mehls, welches zuvor in der Nähe des Feuers gewärmt iſt, eine Vertiefung gemacht, Salz, abgeſchmolzene Butter, die erwärmte Milch, Eier, Hefen und Roſinen hinzu gegeben, dies Alles mit dem Mehl gerührt, der Teig mit dem flachen Löffel geſchlagen, mit einem erwärmten Deckel zuge- deckt und zum Aufgehen hingeſtellt. Zugleich wird in einem eiſernen Töpfchen ½ Maß gewöhnliches Rüböl kochend heiß gemacht, alsdann ein Krüſtchen Schwarzbrod hinein geworfen, benimmt das Starke. Iſt der Teig ganz gehörig aufgegan- gen, ſo tunkt man einen Eßlöffel (des Schmelzens wegen aber keinen von Zinn) in das kochend heiße Oel und gibt dann von dem Teig löffelweiſe ſo viel Bällchen hinein, als neben einander liegen können, dreht ſie einmal mit einer Gabel um, nimmt ſie, nachdem ſie dunkelgelb geworden ſind, heraus und beſtreut ſie heiß mit Zucker und Zimmet. Anmerk. Es gehört hierzu, wie zu allem im Fett Gebackenem ein gutes Feuer. 201. Kleine Pufferts-Kuchen. Ein halbes Maß Milch wird mit 4 Loth Butter lauwarm gemacht, dann ſchlägt man 3—4 Eier, gibt 1 Eßlöffel voll Zucker, eben ſo viel dicke, oder 1 Loth trockene Hefen dazu, und rührt dies mit der Milch und dann mit 1 Pfund ge- wärmtem Mehl, welches mit 8—12 Loth gut gewaſchener Ko- rinthen vermiſcht iſt, zu einem glatten Teig, den man ſtark ſchlägt und gut aufgehen läßt. Dann backt man davon kleine Kuchen, wie eine Untertaſſe groß, in einer Kuchenpfanne und wendet ſie nicht eher um, bis ſie trocken ſind. 202. Pufferts-Kuchen von Buchweizenmehl. Das Mehl muß fein ausgeſiebt ſein. Man rechnet auf jede Perſon eine Taſſe Mehl, eine Taſſe halb dicke, ſaure Sahne, halb Waſſer, ½ Loth Hefen, 1 Ei und etwas Salz. Dies wird angerührt und mit dem flachen Löffel ſtark ge- ſchlagen, dann läßt man die Maſſe gut aufgehen und backt davon kleine Kuchen in Butter.

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/381>, abgerufen am 29.03.2024.