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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Getränke und Liqueure.
durch ein sauberes Tuch, welches vorher in heißem Wasser
gelegen hat (weil die Mandelmilch leicht davon einen Geschmack
annimmt), stark durchgepreßt und mit etwas Zucker versüßt.
Sie hält sich in einer Flasche an einem kühlen Orte, in kal-
tes Wasser gestellt, bis zum dritten Tage. Auch kann man
zu den Mandeln 4--6 Stück bittere nehmen.

33. Gerstenwasser für Kranke.

Die Gerste wird in kochendes Wasser mit einigen Zitronen-
scheiben ohne die Kerne, oder ein wenig Weinessig, wodurch
sie weiß wird, auf's Feuer gesetzt. Nach einer Stunde wird
das Gerstenwasser durch ein Sieb geschüttet, nicht gedrückt und
nach Belieben mit etwas Zucker versüßt.

34. Molken für Brustkranke.

Ein Zoll langes Stück von einem trockenen Kälbermagen,
der bei den Schlächtern zu haben ist, wird zum Einweichen
12 Stunden in kaltes Wasser gelegt. Nachdem läßt man ein
Maß Milch kochen, rührt das Stück Kälbermagen sammt dem
Wasser in die langsam kochende Milch und läßt solches auf
schwachem Feuer so lange kochen, bis die Absonderung erfolgt,
welches in 1/4 bis höchstens 1/2 Stunde der Fall sein wird.
Die Käsematte darf ja nicht hart sein. Alsdann schüttet man
das Ganze in ein sehr sauberes, ausgebrühtes Säckchen von
Leinewand und läßt es allgemach ablaufen.

Es wird dies Getränk nach Vorschrift des Arztes gebraucht.

35. Getränk bei Diarrhöe.

Es wird eine Tasse Reis gut abgebrüht, mit einem Stück
feinen Zimmet in einen irdenen Topf zu einem Maß kochen-
dem Wasser gegeben, weich gekocht, ohne Rühren durch ein
Sieb geschüttet und mit Zucker versüßt.

36. Gerstenthee für Kranke.

Ein Eßlöffel feine Gerste wird in einen Theeropf gegeben
und derselbe voll kochendes Wasser geschüttet. Dies kalt mit
etwas Himbeersaft vermischt.


Getränke und Liqueure.
durch ein ſauberes Tuch, welches vorher in heißem Waſſer
gelegen hat (weil die Mandelmilch leicht davon einen Geſchmack
annimmt), ſtark durchgepreßt und mit etwas Zucker verſüßt.
Sie hält ſich in einer Flaſche an einem kühlen Orte, in kal-
tes Waſſer geſtellt, bis zum dritten Tage. Auch kann man
zu den Mandeln 4—6 Stück bittere nehmen.

33. Gerſtenwaſſer für Kranke.

Die Gerſte wird in kochendes Waſſer mit einigen Zitronen-
ſcheiben ohne die Kerne, oder ein wenig Weineſſig, wodurch
ſie weiß wird, auf’s Feuer geſetzt. Nach einer Stunde wird
das Gerſtenwaſſer durch ein Sieb geſchüttet, nicht gedrückt und
nach Belieben mit etwas Zucker verſüßt.

34. Molken für Bruſtkranke.

Ein Zoll langes Stück von einem trockenen Kälbermagen,
der bei den Schlächtern zu haben iſt, wird zum Einweichen
12 Stunden in kaltes Waſſer gelegt. Nachdem läßt man ein
Maß Milch kochen, rührt das Stück Kälbermagen ſammt dem
Waſſer in die langſam kochende Milch und läßt ſolches auf
ſchwachem Feuer ſo lange kochen, bis die Abſonderung erfolgt,
welches in ¼ bis höchſtens ½ Stunde der Fall ſein wird.
Die Käſematte darf ja nicht hart ſein. Alsdann ſchüttet man
das Ganze in ein ſehr ſauberes, ausgebrühtes Säckchen von
Leinewand und läßt es allgemach ablaufen.

Es wird dies Getränk nach Vorſchrift des Arztes gebraucht.

35. Getränk bei Diarrhöe.

Es wird eine Taſſe Reis gut abgebrüht, mit einem Stück
feinen Zimmet in einen irdenen Topf zu einem Maß kochen-
dem Waſſer gegeben, weich gekocht, ohne Rühren durch ein
Sieb geſchüttet und mit Zucker verſüßt.

36. Gerſtenthee für Kranke.

Ein Eßlöffel feine Gerſte wird in einen Theeropf gegeben
und derſelbe voll kochendes Waſſer geſchüttet. Dies kalt mit
etwas Himbeerſaft vermiſcht.


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[398/0436] Getränke und Liqueure. durch ein ſauberes Tuch, welches vorher in heißem Waſſer gelegen hat (weil die Mandelmilch leicht davon einen Geſchmack annimmt), ſtark durchgepreßt und mit etwas Zucker verſüßt. Sie hält ſich in einer Flaſche an einem kühlen Orte, in kal- tes Waſſer geſtellt, bis zum dritten Tage. Auch kann man zu den Mandeln 4—6 Stück bittere nehmen. 33. Gerſtenwaſſer für Kranke. Die Gerſte wird in kochendes Waſſer mit einigen Zitronen- ſcheiben ohne die Kerne, oder ein wenig Weineſſig, wodurch ſie weiß wird, auf’s Feuer geſetzt. Nach einer Stunde wird das Gerſtenwaſſer durch ein Sieb geſchüttet, nicht gedrückt und nach Belieben mit etwas Zucker verſüßt. 34. Molken für Bruſtkranke. Ein Zoll langes Stück von einem trockenen Kälbermagen, der bei den Schlächtern zu haben iſt, wird zum Einweichen 12 Stunden in kaltes Waſſer gelegt. Nachdem läßt man ein Maß Milch kochen, rührt das Stück Kälbermagen ſammt dem Waſſer in die langſam kochende Milch und läßt ſolches auf ſchwachem Feuer ſo lange kochen, bis die Abſonderung erfolgt, welches in ¼ bis höchſtens ½ Stunde der Fall ſein wird. Die Käſematte darf ja nicht hart ſein. Alsdann ſchüttet man das Ganze in ein ſehr ſauberes, ausgebrühtes Säckchen von Leinewand und läßt es allgemach ablaufen. Es wird dies Getränk nach Vorſchrift des Arztes gebraucht. 35. Getränk bei Diarrhöe. Es wird eine Taſſe Reis gut abgebrüht, mit einem Stück feinen Zimmet in einen irdenen Topf zu einem Maß kochen- dem Waſſer gegeben, weich gekocht, ohne Rühren durch ein Sieb geſchüttet und mit Zucker verſüßt. 36. Gerſtenthee für Kranke. Ein Eßlöffel feine Gerſte wird in einen Theeropf gegeben und derſelbe voll kochendes Waſſer geſchüttet. Dies kalt mit etwas Himbeerſaft vermiſcht.

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/436>, abgerufen am 29.03.2024.