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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Vom Einmachen und Trocknen etc.

Sollte der Teig am Morgen noch nicht genug gegangen sein,
so kann man beim Auskneten etwas Hefen zusetzen. Mengt
man den Teig statt Wasser mit guter Buttermilch, so wird
das Brod noch besser, man nimmt dann nur die Hälfte Sauer-
teig.

206. Gutes Brod von gekeimtem Roggen zu backen.

Zu einem Maß Milch, die etwas mehr als lauwarm ge-
macht sein muß, rechnet man etwa 6--8 Pfund gebeuteltes
Roggenmehl und 6 Loth guter Hefen. Abends vor dem Back-
tage wird die Milch mit etwas Mehl, Salz und der Hälfte
Hefen gleich einem Pfannkuchenteig angerührt und im Winter
über Nacht in eine warme Stube gestellt. Andern Tages wird
der Teig mit dem übrigen Hefen und Mehl ausgeknetet, ver-
arbeitet und zu länglichen Broden geformt, die gut aufge-
gangen in einem passend geheizten Ofen 2 Stunden gebacken
werden.

Anmerk. Durch das Anrühren des Teiges am vorhergehenden Tage
erhält derselbe einen Anflug von Säure, welche die Ursache
sein muß, daß das Brod sehr gut geräth.



R. Vom Einmachen und Trocknen
verschiedener Früchte und
Gewächse.



1. Regeln beim Einmachen der Früchte.

Um die Früchte recht gut und lange zu erhalten, darf man
dieselben in keinem Topfe kochen, in welchem etwas Fettiges
gewesen ist. Man nehme dazu ein neues, irdenes Geschirr,
welches man aber vorher mit kaltem Wasser zu Feuer gesetzt
und gut hat auskochen lassen. Löffel und Schaumlöffel müs-
sen ebenfalls rein von Fett sein, weshalb ich es sehr zweck-

Vom Einmachen und Trocknen ꝛc.

Sollte der Teig am Morgen noch nicht genug gegangen ſein,
ſo kann man beim Auskneten etwas Hefen zuſetzen. Mengt
man den Teig ſtatt Waſſer mit guter Buttermilch, ſo wird
das Brod noch beſſer, man nimmt dann nur die Hälfte Sauer-
teig.

206. Gutes Brod von gekeimtem Roggen zu backen.

Zu einem Maß Milch, die etwas mehr als lauwarm ge-
macht ſein muß, rechnet man etwa 6—8 Pfund gebeuteltes
Roggenmehl und 6 Loth guter Hefen. Abends vor dem Back-
tage wird die Milch mit etwas Mehl, Salz und der Hälfte
Hefen gleich einem Pfannkuchenteig angerührt und im Winter
über Nacht in eine warme Stube geſtellt. Andern Tages wird
der Teig mit dem übrigen Hefen und Mehl ausgeknetet, ver-
arbeitet und zu länglichen Broden geformt, die gut aufge-
gangen in einem paſſend geheizten Ofen 2 Stunden gebacken
werden.

Anmerk. Durch das Anrühren des Teiges am vorhergehenden Tage
erhält derſelbe einen Anflug von Säure, welche die Urſache
ſein muß, daß das Brod ſehr gut geräth.



R. Vom Einmachen und Trocknen
verſchiedener Früchte und
Gewächſe.



1. Regeln beim Einmachen der Früchte.

Um die Früchte recht gut und lange zu erhalten, darf man
dieſelben in keinem Topfe kochen, in welchem etwas Fettiges
geweſen iſt. Man nehme dazu ein neues, irdenes Geſchirr,
welches man aber vorher mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt
und gut hat auskochen laſſen. Löffel und Schaumlöffel müſ-
ſen ebenfalls rein von Fett ſein, weshalb ich es ſehr zweck-

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[345/0383] Vom Einmachen und Trocknen ꝛc. Sollte der Teig am Morgen noch nicht genug gegangen ſein, ſo kann man beim Auskneten etwas Hefen zuſetzen. Mengt man den Teig ſtatt Waſſer mit guter Buttermilch, ſo wird das Brod noch beſſer, man nimmt dann nur die Hälfte Sauer- teig. 206. Gutes Brod von gekeimtem Roggen zu backen. Zu einem Maß Milch, die etwas mehr als lauwarm ge- macht ſein muß, rechnet man etwa 6—8 Pfund gebeuteltes Roggenmehl und 6 Loth guter Hefen. Abends vor dem Back- tage wird die Milch mit etwas Mehl, Salz und der Hälfte Hefen gleich einem Pfannkuchenteig angerührt und im Winter über Nacht in eine warme Stube geſtellt. Andern Tages wird der Teig mit dem übrigen Hefen und Mehl ausgeknetet, ver- arbeitet und zu länglichen Broden geformt, die gut aufge- gangen in einem paſſend geheizten Ofen 2 Stunden gebacken werden. Anmerk. Durch das Anrühren des Teiges am vorhergehenden Tage erhält derſelbe einen Anflug von Säure, welche die Urſache ſein muß, daß das Brod ſehr gut geräth. R. Vom Einmachen und Trocknen verſchiedener Früchte und Gewächſe. 1. Regeln beim Einmachen der Früchte. Um die Früchte recht gut und lange zu erhalten, darf man dieſelben in keinem Topfe kochen, in welchem etwas Fettiges geweſen iſt. Man nehme dazu ein neues, irdenes Geſchirr, welches man aber vorher mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt und gut hat auskochen laſſen. Löffel und Schaumlöffel müſ- ſen ebenfalls rein von Fett ſein, weshalb ich es ſehr zweck-

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/383>, abgerufen am 29.03.2024.