Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

Herren- und Damen-Thees.
mers gemacht, servirt, die Tassen mit Milch, rothem Wein
und Zucker auf ein Theebrett gestellt und mit beliebigem Back-
werk präsentirt. Die leeren Tassen werden von Zeit zu Zeit
einzeln, oder zwei zusammen auf einem Präsentirteller abge-
holt und wieder gefüllt, bis nichts mehr beliebt. Nachdem
abgeräumt worden ist und die Dame des Hauses auf irgend
eine Weise für Unterhaltung der Gesellschaft gesorgt hat, wird
ein gedeckter Tisch mit Kuchen, kleinem Backwerk, Cremes,
Früchten, Butterbrödchen mit Beilagen und Wein hübsch ge-
ordnet, versehen, ins Zimmer gebracht und zur Seite hinge-
stellt. Die Gerichte werden nach vorhergehender Weise mit
Tellerchen den Damen präsentirt. Das Butterbrod wird zu-
letzt gegeben.

Dritte Art.

Es wird eine Tafel gedeckt, mit einem Theeservice, mit
Torten, Kuchen, kleinem Backwerk, Brodsorten, Butter (ein
kleines Messer daran liegend) und verschiedene Beilagen ver-
sehen, woran die Gesellschaft Platz nimmt. Die Dame des
Hauses, oder wenn eine Tochter da ist, so servirt diese den
Thee; sie hat eine Theemaschine zur Seite und läßt die Tassen
durch eine Bedienung präsentiren.

Herren- und Damen-Thees.

Die Damen werden vom Sopha aus nach beiden Seiten
in einen Halbkreis placirt, in welchem einige kleine Tische
einzeln stehen. Die Herren gruppiren sich nach Belieben ste-
hend oder sitzend. Es werden die Tassen auf einem großen
Theebrett mit Zucker, Milch, rothem Wein und Arrac oder
Rum hereingebracht und nebst dreierlei Gebackenem und But-
terbrödchen zuerst bei den im Sopha sitzenden älteren Damen
zu präsentiren angefangen, und dann der Reihe nach weiter,
bis alle versorgt sind. Nachdem werden die Herren bedient.
Nach dreimaligem Präsentiren, wie bei den Damenthees ge-
sagt worden, werden die Tassen weggenommen. In den Pau-
sen der gefellschaftlichen Spiele oder musikalischen Unterhal-
tungen wird Wein, Bischof oder Cardinal, auch Eis gereicht,
so auch gleich in der ersten Pause ein Obstkuchen, wie die

Herren- und Damen-Thees.
mers gemacht, ſervirt, die Taſſen mit Milch, rothem Wein
und Zucker auf ein Theebrett geſtellt und mit beliebigem Back-
werk präſentirt. Die leeren Taſſen werden von Zeit zu Zeit
einzeln, oder zwei zuſammen auf einem Präſentirteller abge-
holt und wieder gefüllt, bis nichts mehr beliebt. Nachdem
abgeräumt worden iſt und die Dame des Hauſes auf irgend
eine Weiſe für Unterhaltung der Geſellſchaft geſorgt hat, wird
ein gedeckter Tiſch mit Kuchen, kleinem Backwerk, Crêmes,
Früchten, Butterbrödchen mit Beilagen und Wein hübſch ge-
ordnet, verſehen, ins Zimmer gebracht und zur Seite hinge-
ſtellt. Die Gerichte werden nach vorhergehender Weiſe mit
Tellerchen den Damen präſentirt. Das Butterbrod wird zu-
letzt gegeben.

Dritte Art.

Es wird eine Tafel gedeckt, mit einem Theeſervice, mit
Torten, Kuchen, kleinem Backwerk, Brodſorten, Butter (ein
kleines Meſſer daran liegend) und verſchiedene Beilagen ver-
ſehen, woran die Geſellſchaft Platz nimmt. Die Dame des
Hauſes, oder wenn eine Tochter da iſt, ſo ſervirt dieſe den
Thee; ſie hat eine Theemaſchine zur Seite und läßt die Taſſen
durch eine Bedienung präſentiren.

Herren- und Damen-Thees.

Die Damen werden vom Sopha aus nach beiden Seiten
in einen Halbkreis placirt, in welchem einige kleine Tiſche
einzeln ſtehen. Die Herren gruppiren ſich nach Belieben ſte-
hend oder ſitzend. Es werden die Taſſen auf einem großen
Theebrett mit Zucker, Milch, rothem Wein und Arrac oder
Rum hereingebracht und nebſt dreierlei Gebackenem und But-
terbrödchen zuerſt bei den im Sopha ſitzenden älteren Damen
zu präſentiren angefangen, und dann der Reihe nach weiter,
bis alle verſorgt ſind. Nachdem werden die Herren bedient.
Nach dreimaligem Präſentiren, wie bei den Damenthees ge-
ſagt worden, werden die Taſſen weggenommen. In den Pau-
ſen der gefellſchaftlichen Spiele oder muſikaliſchen Unterhal-
tungen wird Wein, Biſchof oder Cardinal, auch Eis gereicht,
ſo auch gleich in der erſten Pauſe ein Obſtkuchen, wie die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0508" n="470"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Herren- und Damen-Thees</hi>.</fw><lb/>
mers gemacht, &#x017F;ervirt, die Ta&#x017F;&#x017F;en mit Milch, rothem Wein<lb/>
und Zucker auf ein Theebrett ge&#x017F;tellt und mit beliebigem Back-<lb/>
werk prä&#x017F;entirt. Die leeren Ta&#x017F;&#x017F;en werden von Zeit zu Zeit<lb/>
einzeln, oder zwei zu&#x017F;ammen auf einem Prä&#x017F;entirteller abge-<lb/>
holt und wieder gefüllt, bis nichts mehr beliebt. Nachdem<lb/>
abgeräumt worden i&#x017F;t und die Dame des Hau&#x017F;es auf irgend<lb/>
eine Wei&#x017F;e für Unterhaltung der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft ge&#x017F;orgt hat, wird<lb/>
ein gedeckter Ti&#x017F;ch mit Kuchen, kleinem Backwerk, Cr<hi rendition="#aq">ê</hi>mes,<lb/>
Früchten, Butterbrödchen mit Beilagen und Wein hüb&#x017F;ch ge-<lb/>
ordnet, ver&#x017F;ehen, ins Zimmer gebracht und zur Seite hinge-<lb/>
&#x017F;tellt. Die Gerichte werden nach vorhergehender Wei&#x017F;e mit<lb/>
Tellerchen den Damen prä&#x017F;entirt. Das Butterbrod wird zu-<lb/>
letzt gegeben.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#g">Dritte Art</hi>.</head><lb/>
                <p>Es wird eine Tafel gedeckt, mit einem Thee&#x017F;ervice, mit<lb/>
Torten, Kuchen, kleinem Backwerk, Brod&#x017F;orten, Butter (ein<lb/>
kleines Me&#x017F;&#x017F;er daran liegend) und ver&#x017F;chiedene Beilagen ver-<lb/>
&#x017F;ehen, woran die Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft Platz nimmt. Die Dame des<lb/>
Hau&#x017F;es, oder wenn eine Tochter da i&#x017F;t, &#x017F;o &#x017F;ervirt die&#x017F;e den<lb/>
Thee; &#x017F;ie hat eine Theema&#x017F;chine zur Seite und läßt die Ta&#x017F;&#x017F;en<lb/>
durch eine Bedienung prä&#x017F;entiren.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>Herren- und Damen-Thees.</head><lb/>
              <p>Die Damen werden vom Sopha aus nach beiden Seiten<lb/>
in einen Halbkreis placirt, in welchem einige kleine Ti&#x017F;che<lb/>
einzeln &#x017F;tehen. Die Herren gruppiren &#x017F;ich nach Belieben &#x017F;te-<lb/>
hend oder &#x017F;itzend. Es werden die Ta&#x017F;&#x017F;en auf einem großen<lb/>
Theebrett mit Zucker, Milch, rothem Wein und Arrac oder<lb/>
Rum hereingebracht und neb&#x017F;t dreierlei Gebackenem und But-<lb/>
terbrödchen zuer&#x017F;t bei den im Sopha &#x017F;itzenden älteren Damen<lb/>
zu prä&#x017F;entiren angefangen, und dann der Reihe nach weiter,<lb/>
bis alle ver&#x017F;orgt &#x017F;ind. Nachdem werden die Herren bedient.<lb/>
Nach dreimaligem Prä&#x017F;entiren, wie bei den Damenthees ge-<lb/>
&#x017F;agt worden, werden die Ta&#x017F;&#x017F;en weggenommen. In den Pau-<lb/>
&#x017F;en der gefell&#x017F;chaftlichen Spiele oder mu&#x017F;ikali&#x017F;chen Unterhal-<lb/>
tungen wird Wein, Bi&#x017F;chof oder Cardinal, auch Eis gereicht,<lb/>
&#x017F;o auch gleich in der er&#x017F;ten Pau&#x017F;e ein Ob&#x017F;tkuchen, wie die<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[470/0508] Herren- und Damen-Thees. mers gemacht, ſervirt, die Taſſen mit Milch, rothem Wein und Zucker auf ein Theebrett geſtellt und mit beliebigem Back- werk präſentirt. Die leeren Taſſen werden von Zeit zu Zeit einzeln, oder zwei zuſammen auf einem Präſentirteller abge- holt und wieder gefüllt, bis nichts mehr beliebt. Nachdem abgeräumt worden iſt und die Dame des Hauſes auf irgend eine Weiſe für Unterhaltung der Geſellſchaft geſorgt hat, wird ein gedeckter Tiſch mit Kuchen, kleinem Backwerk, Crêmes, Früchten, Butterbrödchen mit Beilagen und Wein hübſch ge- ordnet, verſehen, ins Zimmer gebracht und zur Seite hinge- ſtellt. Die Gerichte werden nach vorhergehender Weiſe mit Tellerchen den Damen präſentirt. Das Butterbrod wird zu- letzt gegeben. Dritte Art. Es wird eine Tafel gedeckt, mit einem Theeſervice, mit Torten, Kuchen, kleinem Backwerk, Brodſorten, Butter (ein kleines Meſſer daran liegend) und verſchiedene Beilagen ver- ſehen, woran die Geſellſchaft Platz nimmt. Die Dame des Hauſes, oder wenn eine Tochter da iſt, ſo ſervirt dieſe den Thee; ſie hat eine Theemaſchine zur Seite und läßt die Taſſen durch eine Bedienung präſentiren. Herren- und Damen-Thees. Die Damen werden vom Sopha aus nach beiden Seiten in einen Halbkreis placirt, in welchem einige kleine Tiſche einzeln ſtehen. Die Herren gruppiren ſich nach Belieben ſte- hend oder ſitzend. Es werden die Taſſen auf einem großen Theebrett mit Zucker, Milch, rothem Wein und Arrac oder Rum hereingebracht und nebſt dreierlei Gebackenem und But- terbrödchen zuerſt bei den im Sopha ſitzenden älteren Damen zu präſentiren angefangen, und dann der Reihe nach weiter, bis alle verſorgt ſind. Nachdem werden die Herren bedient. Nach dreimaligem Präſentiren, wie bei den Damenthees ge- ſagt worden, werden die Taſſen weggenommen. In den Pau- ſen der gefellſchaftlichen Spiele oder muſikaliſchen Unterhal- tungen wird Wein, Biſchof oder Cardinal, auch Eis gereicht, ſo auch gleich in der erſten Pauſe ein Obſtkuchen, wie die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/508
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/508>, abgerufen am 25.04.2024.