Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite

Gott. Aber dieser gedancke/ der recht
vnd gut ist/ vnd ein kleines Lichtlein
ist/ wird bald verdunckelt/ wie ein klei-
nes füncklein vom Wasser außgele-
schet vnd gedempffet. Die böse lust
vnd Brunst des Fleisches behelt vber-
handt. Ein verleumbder vnnd Mör-
der dencket zuweilen desgleichen:
Es ist ein Gott/ der warhafftig ist/Geistlich
Göttlich
leben gantz
todt im Na-
türlichen
Menschen-

vnnd den Menschen nicht wil getöd-
tet/ sondern erhalten haben/ aber
dieß füncklein weret nicht lange/ son-
dern wird durch den Teufelischen
Zorn vnd Rachgier vberwunden/ vnd
ist das Geistliche Leben in der Liebe
vnd warheit gantz todt vnd gestorben
in einem fleischlichen Menschen

Hat also dieser Christlicher Lehrer in
diesem Paß auff das Fundament der H. Gött-
lichen Schrifft die Lehre von der Erbsünde
gewisse gebawet.

Object. III.

Weil wir allhie reden
von der Erbsünde/ lieber so sage
mir doch wie die wort des H. Johan-

nes Arndes zu verstehen sind lib. 1. c. 41.
p.
465. die also lauten:

Vnnd
F iiij

Gott. Aber dieſer gedancke/ der recht
vnd gut iſt/ vnd ein kleines Lichtlein
iſt/ wird bald verdunckelt/ wie ein klei-
nes fuͤncklein vom Waſſer außgele-
ſchet vnd gedempffet. Die boͤſe luſt
vnd Brunſt des Fleiſches behelt vber-
handt. Ein verleumbder vnnd Moͤr-
der dencket zuweilen desgleichen:
Es iſt ein Gott/ der warhafftig iſt/Geiſtlich
Goͤttlich
leben gantz
todt im Na-
tuͤrlichen
Menſchen-

vnnd den Menſchen nicht wil getoͤd-
tet/ ſondern erhalten haben/ aber
dieß fuͤncklein weret nicht lange/ ſon-
dern wird durch den Teufeliſchen
Zorn vnd Rachgier vberwunden/ vnd
iſt das Geiſtliche Leben in der Liebe
vnd warheit gantz todt vnd geſtorben
in einem fleiſchlichen Menſchen

Hat alſo dieſer Chriſtlicher Lehrer in
dieſem Paß auff das Fundament der H. Goͤtt-
lichen Schrifft die Lehre von der Erbſuͤnde
gewiſſe gebawet.

Object. III.

Weil wir allhie reden
von der Erbſuͤnde/ lieber ſo ſage
mir doch wie die wort des H. Johan-

nes Arndes zu verſtehen ſind lib. 1. c. 41.
p.
465. die alſo lauten:

Vnnd
F iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0091" n="[91]"/>
Gott. Aber die&#x017F;er gedancke/ der recht<lb/>
vnd gut i&#x017F;t/ vnd ein kleines Lichtlein<lb/>
i&#x017F;t/ wird bald verdunckelt/ wie ein klei-<lb/>
nes fu&#x0364;ncklein vom Wa&#x017F;&#x017F;er außgele-<lb/>
&#x017F;chet vnd gedempffet. Die bo&#x0364;&#x017F;e lu&#x017F;t<lb/>
vnd Brun&#x017F;t des Flei&#x017F;ches behelt vber-<lb/>
handt. Ein verleumbder vnnd Mo&#x0364;r-<lb/>
der dencket zuweilen desgleichen:<lb/>
Es i&#x017F;t ein Gott/ der warhafftig i&#x017F;t/<note place="right">Gei&#x017F;tlich<lb/>
Go&#x0364;ttlich<lb/>
leben gantz<lb/>
todt im Na-<lb/>
tu&#x0364;rlichen<lb/>
Men&#x017F;chen-</note><lb/>
vnnd den Men&#x017F;chen nicht wil geto&#x0364;d-<lb/>
tet/ &#x017F;ondern erhalten haben/ aber<lb/>
dieß fu&#x0364;ncklein weret nicht lange/ &#x017F;on-<lb/>
dern wird durch den Teufeli&#x017F;chen<lb/>
Zorn vnd Rachgier vberwunden/ vnd<lb/>
i&#x017F;t das Gei&#x017F;tliche Leben in der Liebe<lb/>
vnd warheit gantz todt vnd ge&#x017F;torben<lb/>
in einem flei&#x017F;chlichen Men&#x017F;chen</p><lb/>
          <p>Hat al&#x017F;o die&#x017F;er Chri&#x017F;tlicher Lehrer in<lb/>
die&#x017F;em Paß auff das <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fundament</hi></hi> der H. Go&#x0364;tt-<lb/>
lichen Schrifft die Lehre von der Erb&#x017F;u&#x0364;nde<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;e gebawet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Object. III.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#b">Weil wir allhie reden<lb/>
von der Erb&#x017F;u&#x0364;nde/ lieber &#x017F;o &#x017F;age<lb/>
mir doch wie die wort des H. Johan-</hi><lb/> <hi rendition="#c">nes Arndes zu ver&#x017F;tehen &#x017F;ind <hi rendition="#aq">lib. 1. c. 41.<lb/>
p.</hi> 465. die al&#x017F;o lauten:</hi> </p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">F iiij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Vnnd</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[91]/0091] Gott. Aber dieſer gedancke/ der recht vnd gut iſt/ vnd ein kleines Lichtlein iſt/ wird bald verdunckelt/ wie ein klei- nes fuͤncklein vom Waſſer außgele- ſchet vnd gedempffet. Die boͤſe luſt vnd Brunſt des Fleiſches behelt vber- handt. Ein verleumbder vnnd Moͤr- der dencket zuweilen desgleichen: Es iſt ein Gott/ der warhafftig iſt/ vnnd den Menſchen nicht wil getoͤd- tet/ ſondern erhalten haben/ aber dieß fuͤncklein weret nicht lange/ ſon- dern wird durch den Teufeliſchen Zorn vnd Rachgier vberwunden/ vnd iſt das Geiſtliche Leben in der Liebe vnd warheit gantz todt vnd geſtorben in einem fleiſchlichen Menſchen Geiſtlich Goͤttlich leben gantz todt im Na- tuͤrlichen Menſchen- Hat alſo dieſer Chriſtlicher Lehrer in dieſem Paß auff das Fundament der H. Goͤtt- lichen Schrifft die Lehre von der Erbſuͤnde gewiſſe gebawet. Object. III. Weil wir allhie reden von der Erbſuͤnde/ lieber ſo ſage mir doch wie die wort des H. Johan- nes Arndes zu verſtehen ſind lib. 1. c. 41. p. 465. die alſo lauten: Vnnd F iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/91
Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [91]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/91>, abgerufen am 29.03.2024.