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Droste-Hülshoff, Annette von: Letzte Gaben. Nachgelassene Blätter. Hrsg. v. Levin Schücking. Hannover, 1860.

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Gesegnet.

Wer bist du doch, o Mädchen?
Du mit dem schwarzen Schleier,
Und mit dem schwarzen Sklaven?
Der weißen Sklavin du?
Wie Sterne deine Augen
Durch deines Schleiers Nächte,
Dein Gang wie der Gazelle,
Wie Palme die Gestalt.
Gesegnet sind die Wellen
Des Bades, die dich kühlen,
Gesegnet die Gewänder,
Umschließend deine Huld.
Und siebenfach gesegnet
Der Sklave, dem du winkest,
Der deinen Tritten lauschet,
Der deine Stimme hört.
Geſegnet.

Wer biſt du doch, o Mädchen?
Du mit dem ſchwarzen Schleier,
Und mit dem ſchwarzen Sklaven?
Der weißen Sklavin du?
Wie Sterne deine Augen
Durch deines Schleiers Nächte,
Dein Gang wie der Gazelle,
Wie Palme die Geſtalt.
Geſegnet ſind die Wellen
Des Bades, die dich kühlen,
Geſegnet die Gewänder,
Umſchließend deine Huld.
Und ſiebenfach geſegnet
Der Sklave, dem du winkeſt,
Der deinen Tritten lauſchet,
Der deine Stimme hört.
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[128/0144] Geſegnet. Wer biſt du doch, o Mädchen? Du mit dem ſchwarzen Schleier, Und mit dem ſchwarzen Sklaven? Der weißen Sklavin du? Wie Sterne deine Augen Durch deines Schleiers Nächte, Dein Gang wie der Gazelle, Wie Palme die Geſtalt. Geſegnet ſind die Wellen Des Bades, die dich kühlen, Geſegnet die Gewänder, Umſchließend deine Huld. Und ſiebenfach geſegnet Der Sklave, dem du winkeſt, Der deinen Tritten lauſchet, Der deine Stimme hört.

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Zitationshilfe: Droste-Hülshoff, Annette von: Letzte Gaben. Nachgelassene Blätter. Hrsg. v. Levin Schücking. Hannover, 1860, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/droste_letzte_1860/144>, abgerufen am 28.03.2024.