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Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885.

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denheiten fallen bei Zahlen, die ohnedies nicht auf grosse Ge-
nauigkeit Anspruch machen können, nicht sehr ins Gewicht.
Ich ziehe diesen Wert also zur Vergleichung heran und ausser-
dem die im VIten Abschnitt mitgeteilten Zahlen für den Ein-
fluss einprägender Wiederholungen auf das Wiederlernen der-
selben, nicht umgeformten Reihen. Es ergiebt sich dann fol-
gende Tabelle:

(Die Zahlen der vier mittleren Kolumnen bedeuten Se-
kunden.)

[Tabelle]

Ich mache wiederholt darauf aufmerksam, dass die vor-
stehenden Zahlen zum Teil ziemlich unsicher sind und unter
sehr eingeschränkten Bedingungen gewonnen wurden. Immer-
hin wird es gestattet sein, das Bild, welches sie für eine
wichtige Gruppe innerer Vorgänge nun doch als das wahr-
scheinlichste erscheinen lassen, und welches eine bis dahin
leere Stelle unseres Wissens mit einer ansprechenden und in
sich geschlossenen Anschauung füllt, zusammenfassend und in
hypothetischer Erweiterung zu skizzieren:

Bei der Einprägung und inneren Befestigung von Vor-
stellungsreihen durch mehrfache Wiederholung derselben bil-

denheiten fallen bei Zahlen, die ohnedies nicht auf groſse Ge-
nauigkeit Anspruch machen können, nicht sehr ins Gewicht.
Ich ziehe diesen Wert also zur Vergleichung heran und auſser-
dem die im VIten Abschnitt mitgeteilten Zahlen für den Ein-
fluſs einprägender Wiederholungen auf das Wiederlernen der-
selben, nicht umgeformten Reihen. Es ergiebt sich dann fol-
gende Tabelle:

(Die Zahlen der vier mittleren Kolumnen bedeuten Se-
kunden.)

[Tabelle]

Ich mache wiederholt darauf aufmerksam, daſs die vor-
stehenden Zahlen zum Teil ziemlich unsicher sind und unter
sehr eingeschränkten Bedingungen gewonnen wurden. Immer-
hin wird es gestattet sein, das Bild, welches sie für eine
wichtige Gruppe innerer Vorgänge nun doch als das wahr-
scheinlichste erscheinen lassen, und welches eine bis dahin
leere Stelle unseres Wissens mit einer ansprechenden und in
sich geschlossenen Anschauung füllt, zusammenfassend und in
hypothetischer Erweiterung zu skizzieren:

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[160/0176] denheiten fallen bei Zahlen, die ohnedies nicht auf groſse Ge- nauigkeit Anspruch machen können, nicht sehr ins Gewicht. Ich ziehe diesen Wert also zur Vergleichung heran und auſser- dem die im VIten Abschnitt mitgeteilten Zahlen für den Ein- fluſs einprägender Wiederholungen auf das Wiederlernen der- selben, nicht umgeformten Reihen. Es ergiebt sich dann fol- gende Tabelle: (Die Zahlen der vier mittleren Kolumnen bedeuten Se- kunden.) Ich mache wiederholt darauf aufmerksam, daſs die vor- stehenden Zahlen zum Teil ziemlich unsicher sind und unter sehr eingeschränkten Bedingungen gewonnen wurden. Immer- hin wird es gestattet sein, das Bild, welches sie für eine wichtige Gruppe innerer Vorgänge nun doch als das wahr- scheinlichste erscheinen lassen, und welches eine bis dahin leere Stelle unseres Wissens mit einer ansprechenden und in sich geschlossenen Anschauung füllt, zusammenfassend und in hypothetischer Erweiterung zu skizzieren: Bei der Einprägung und inneren Befestigung von Vor- stellungsreihen durch mehrfache Wiederholung derselben bil-

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Zitationshilfe: Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebbinghaus_gedaechtnis_1885/176>, abgerufen am 25.04.2024.