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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes.
Die mannigfaltigen Wolltha-
ten GOttes, die der Mensch in sei-
nem Leben geniesset.
[Abbildung]
Es überzählt kein Mensch das Gute was
GOtt giebt,

Der seine Kreatur mit ewger Güte
liebt;

Denn alles was wir in, und an, und
um uns haben,

Sind von der höchsten Huld ge-
schenkte Gnaden-Gaben.

Die erste Wollthat ist, daß er uns hat gemacht,
Und aus der Möglichkeit zur Würklichkeit gebracht,
Das Leben hat geschenkt, und durch sein gütig
Walten,

Jn einer Dunkelheit des Kerkers auch erhalten;
Und an das Licht gebracht durch seine Wunderhand,
Und das er uns gesezt in dieses sichtbahr Land
Der aufgebauten Welt, wo wir als Menschen woh-
nen,

Die über das Geschöpf mit edler Herrschafft thro-
nen.

Der Mensch hat Seel und Leib die wunderbahr
verschränkt,

Und was vor Wollthat ists, daß man vernünstig
denkt?

Wie viele Gaben sind mit unsern Geist verbunden?
Die
Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes.
Die mannigfaltigen Wolltha-
ten GOttes, die der Menſch in ſei-
nem Leben genieſſet.
[Abbildung]
Es uͤberzaͤhlt kein Menſch das Gute was
GOtt giebt,

Der ſeine Kreatur mit ewger Guͤte
liebt;

Denn alles was wir in, und an, und
um uns haben,

Sind von der hoͤchſten Huld ge-
ſchenkte Gnaden-Gaben.

Die erſte Wollthat iſt, daß er uns hat gemacht,
Und aus der Moͤglichkeit zur Wuͤrklichkeit gebracht,
Das Leben hat geſchenkt, und durch ſein guͤtig
Walten,

Jn einer Dunkelheit des Kerkers auch erhalten;
Und an das Licht gebracht durch ſeine Wunderhand,
Und das er uns geſezt in dieſes ſichtbahr Land
Der aufgebauten Welt, wo wir als Menſchen woh-
nen,

Die uͤber das Geſchoͤpf mit edler Herrſchafft thro-
nen.

Der Menſch hat Seel und Leib die wunderbahr
verſchraͤnkt,

Und was vor Wollthat iſts, daß man vernuͤnſtig
denkt?

Wie viele Gaben ſind mit unſern Geiſt verbunden?
Die
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[294/0306] Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes. Die mannigfaltigen Wolltha- ten GOttes, die der Menſch in ſei- nem Leben genieſſet. [Abbildung] Es uͤberzaͤhlt kein Menſch das Gute was GOtt giebt, Der ſeine Kreatur mit ewger Guͤte liebt; Denn alles was wir in, und an, und um uns haben, Sind von der hoͤchſten Huld ge- ſchenkte Gnaden-Gaben. Die erſte Wollthat iſt, daß er uns hat gemacht, Und aus der Moͤglichkeit zur Wuͤrklichkeit gebracht, Das Leben hat geſchenkt, und durch ſein guͤtig Walten, Jn einer Dunkelheit des Kerkers auch erhalten; Und an das Licht gebracht durch ſeine Wunderhand, Und das er uns geſezt in dieſes ſichtbahr Land Der aufgebauten Welt, wo wir als Menſchen woh- nen, Die uͤber das Geſchoͤpf mit edler Herrſchafft thro- nen. Der Menſch hat Seel und Leib die wunderbahr verſchraͤnkt, Und was vor Wollthat iſts, daß man vernuͤnſtig denkt? Wie viele Gaben ſind mit unſern Geiſt verbunden? Die

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/306>, abgerufen am 29.03.2024.