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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Ein im Winter bereiffter Baum.
Wir meinen in den Wintertagen,
Wär, wie wir Sprichwortsweise sagen,
Jm Garten keine Lust zu gehn,
Nichts angenehmes zu besehn:
Wir irren; nichts kan schöner glänzen,
Als Reiffen, die den Baum bekränzen.
Wenn wir die Sinnen nur recht nüzzen,
So sehn wir allenthalben blizzen,
Den Glanz wodurch die Majestät,
Des Allerhöchsten wird erhöht;
Auch in des Winters trüben Dunkeln,
Sieht man sie in dem Reiffen funkeln.


Ein
T 5
Ein im Winter bereiffter Baum.
Wir meinen in den Wintertagen,
Waͤr, wie wir Sprichwortsweiſe ſagen,
Jm Garten keine Luſt zu gehn,
Nichts angenehmes zu beſehn:
Wir irren; nichts kan ſchoͤner glaͤnzen,
Als Reiffen, die den Baum bekraͤnzen.
Wenn wir die Sinnen nur recht nuͤzzen,
So ſehn wir allenthalben blizzen,
Den Glanz wodurch die Majeſtaͤt,
Des Allerhoͤchſten wird erhoͤht;
Auch in des Winters truͤben Dunkeln,
Sieht man ſie in dem Reiffen funkeln.


Ein
T 5
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[297/0313] Ein im Winter bereiffter Baum. Wir meinen in den Wintertagen, Waͤr, wie wir Sprichwortsweiſe ſagen, Jm Garten keine Luſt zu gehn, Nichts angenehmes zu beſehn: Wir irren; nichts kan ſchoͤner glaͤnzen, Als Reiffen, die den Baum bekraͤnzen. Wenn wir die Sinnen nur recht nuͤzzen, So ſehn wir allenthalben blizzen, Den Glanz wodurch die Majeſtaͤt, Des Allerhoͤchſten wird erhoͤht; Auch in des Winters truͤben Dunkeln, Sieht man ſie in dem Reiffen funkeln. Ein T 5

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/313>, abgerufen am 20.04.2024.