Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

beruffen, starb 1603. den 14. Dec. ward den 16. Dec. zu Zittau zur Lieben-Frauen begraben, allwo ihn der Mittags-Prediger M. Zacharias Posselt die Leichen-Predigt hielt.

Seinen Ehestand belangende, so heyrathete er zum ersten 1578. Fr. Benignen, geb. Stollin, Hrn. Lucas Möllers, Handelsmanns in Zittau Wittwe, welche 1596 den 30. May starb. So heyrathete er zum andern 1597. den 2. Jun. Jgfr. Sara, Hrn. Laurentii Frömbters, Senatoris und Bürgers in Lauban Tochter, ob er Kinder gezeuget, davon ist nichts bekannt.

V. Clemens Lehmann.

Clemens Lehmann war gebohren zu Budißin An. 1566. den 29. Aug. Legte den Grund zu seinen Studiren in Budißin, nach dem in Helmstädt. Erhielt von E. E. Rath in Zittau die Vocation als Pfarr nach Burckersdorff 1591. von dar gegen Bertzdorff 1595. nachdem in Zittau als Diaconus 1612. Archi Diaconus 1615. Letztens als Pastor Primarius 1624. Beschloß sein Leben 1629. den 6. Jul. Ihm ward ein groß Leichen-Begräbniß gehalten, mit damahl theils ungewöhnlichen Ceremonien, wie solche Pompa Funebris in einer Elegie von Andrea Emmenio, Med. Doct. & Physic. sonderbar beschrieben ist. Die Leichen-Predigt that ihm der Archidiaconus M. Andreas Wintziger, welche hernach gedruckt worden, darinnen er von seinen seeligen Ende folgendes anführet: Er sehnte sich hertzlich das heilige Abendmahl zu empfahen, doch wegen des Unwillens des Flusses, hats müssen die ersten Tage anstehn, biß Freytags früh hat er GOtt fleißig gebeten, er wolte ihm die Gnade geben, diesen theuren Schatz zu geniessen, welches ihm auch der barmhertzige GOtt verliehen hat, und da es zuvor trefflich schwer zu gangen, wenn er etwas hat zu sich nehmen sollen, und er sich zum hefftigsten bewegen müssen, ist dieselbe Beschwerung in ipso momento sacro sancti Actus gleich bey der Heil. Handlung aussen blieben. Nach seinem Tode begab sich die omineuse Begebenheit, daß eben 24. Stunden, nach seinem Tode ein Schwarm Bienen, durch eine ausgebrochne Glaßscheibe in die Pfarr-Kirche

beruffen, starb 1603. den 14. Dec. ward den 16. Dec. zu Zittau zur Lieben-Frauen begraben, allwo ihn der Mittags-Prediger M. Zacharias Posselt die Leichen-Predigt hielt.

Seinen Ehestand belangende, so heyrathete er zum ersten 1578. Fr. Benignen, geb. Stollin, Hrn. Lucas Möllers, Handelsmanns in Zittau Wittwe, welche 1596 den 30. May starb. So heyrathete er zum andern 1597. den 2. Jun. Jgfr. Sara, Hrn. Laurentii Frömbters, Senatoris und Bürgers in Lauban Tochter, ob er Kinder gezeuget, davon ist nichts bekannt.

V. Clemens Lehmann.

Clemens Lehmann war gebohren zu Budißin An. 1566. den 29. Aug. Legte den Grund zu seinen Studiren in Budißin, nach dem in Helmstädt. Erhielt von E. E. Rath in Zittau die Vocation als Pfarr nach Burckersdorff 1591. von dar gegen Bertzdorff 1595. nachdem in Zittau als Diaconus 1612. Archi Diaconus 1615. Letztens als Pastor Primarius 1624. Beschloß sein Leben 1629. den 6. Jul. Ihm ward ein groß Leichen-Begräbniß gehalten, mit damahl theils ungewöhnlichen Ceremonien, wie solche Pompa Funebris in einer Elegie von Andrea Emmenio, Med. Doct. & Physic. sonderbar beschrieben ist. Die Leichen-Predigt that ihm der Archidiaconus M. Andreas Wintziger, welche hernach gedruckt worden, darinnen er von seinen seeligen Ende folgendes anführet: Er sehnte sich hertzlich das heilige Abendmahl zu empfahen, doch wegen des Unwillens des Flusses, hats müssen die ersten Tage anstehn, biß Freytags früh hat er GOtt fleißig gebeten, er wolte ihm die Gnade geben, diesen theuren Schatz zu geniessen, welches ihm auch der barmhertzige GOtt verliehen hat, und da es zuvor trefflich schwer zu gangen, wenn er etwas hat zu sich nehmen sollen, und er sich zum hefftigsten bewegen müssen, ist dieselbe Beschwerung in ipso momento sacro sancti Actus gleich bey der Heil. Handlung aussen blieben. Nach seinem Tode begab sich die omineuse Begebenheit, daß eben 24. Stunden, nach seinem Tode ein Schwarm Bienen, durch eine ausgebrochne Glaßscheibe in die Pfarr-Kirche

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0022" n="22"/>
beruffen, starb 1603. den 14. Dec. ward den 16. Dec. zu Zittau zur Lieben-Frauen begraben, allwo ihn der Mittags-Prediger <hi rendition="#aq">M.</hi> Zacharias Posselt die Leichen-Predigt hielt.</p>
            <p>Seinen Ehestand belangende, so heyrathete er zum ersten 1578. Fr. Benignen, geb. Stollin, Hrn. Lucas Möllers, Handelsmanns in Zittau Wittwe, welche 1596 den 30. May starb. So heyrathete er zum andern 1597. den 2. Jun. Jgfr. Sara, Hrn. Laurentii Frömbters, <hi rendition="#aq">Senatoris</hi> und Bürgers in Lauban Tochter, ob er Kinder gezeuget, davon ist nichts bekannt.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>V. Clemens Lehmann.</head><lb/>
            <p>Clemens Lehmann war gebohren zu Budißin An. 1566. den 29. Aug. Legte den Grund zu seinen Studiren in Budißin, nach dem in Helmstädt. Erhielt von E. E. Rath in Zittau die <hi rendition="#aq">Vocation</hi> als Pfarr nach Burckersdorff 1591. von dar gegen Bertzdorff 1595. nachdem in Zittau als <hi rendition="#aq">Diaconus</hi> 1612. <hi rendition="#aq">Archi Diaconus</hi> 1615. Letztens als <hi rendition="#aq">Pastor Primarius</hi> 1624. Beschloß sein Leben 1629. den 6. Jul. Ihm ward ein groß Leichen-Begräbniß gehalten, mit damahl theils ungewöhnlichen Ceremonien, wie solche <hi rendition="#aq">Pompa Funebris</hi> in einer <hi rendition="#aq">Elegie</hi> von <hi rendition="#aq">Andrea Emmenio, Med. Doct. &amp; Physic.</hi> sonderbar beschrieben ist. Die Leichen-Predigt that ihm der <hi rendition="#aq">Archidiaconus M.</hi> Andreas Wintziger, welche hernach gedruckt worden, darinnen er von seinen seeligen Ende folgendes anführet: Er sehnte sich hertzlich das heilige Abendmahl zu empfahen, doch wegen des Unwillens des Flusses, hats müssen die ersten Tage anstehn, biß Freytags früh hat er GOtt fleißig gebeten, er wolte ihm die Gnade geben, diesen theuren Schatz zu geniessen, welches ihm auch der barmhertzige GOtt verliehen hat, und da es zuvor trefflich schwer zu gangen, wenn er etwas hat zu sich nehmen sollen, und er sich zum hefftigsten bewegen müssen, ist dieselbe Beschwerung <hi rendition="#aq">in ipso momento sacro sancti Actus</hi> gleich bey der Heil. Handlung aussen blieben. Nach seinem Tode begab sich die <hi rendition="#aq">omineuse</hi> Begebenheit, daß eben 24. Stunden, nach seinem Tode ein Schwarm Bienen, durch eine ausgebrochne Glaßscheibe in die Pfarr-Kirche
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[22/0022] beruffen, starb 1603. den 14. Dec. ward den 16. Dec. zu Zittau zur Lieben-Frauen begraben, allwo ihn der Mittags-Prediger M. Zacharias Posselt die Leichen-Predigt hielt. Seinen Ehestand belangende, so heyrathete er zum ersten 1578. Fr. Benignen, geb. Stollin, Hrn. Lucas Möllers, Handelsmanns in Zittau Wittwe, welche 1596 den 30. May starb. So heyrathete er zum andern 1597. den 2. Jun. Jgfr. Sara, Hrn. Laurentii Frömbters, Senatoris und Bürgers in Lauban Tochter, ob er Kinder gezeuget, davon ist nichts bekannt. V. Clemens Lehmann. Clemens Lehmann war gebohren zu Budißin An. 1566. den 29. Aug. Legte den Grund zu seinen Studiren in Budißin, nach dem in Helmstädt. Erhielt von E. E. Rath in Zittau die Vocation als Pfarr nach Burckersdorff 1591. von dar gegen Bertzdorff 1595. nachdem in Zittau als Diaconus 1612. Archi Diaconus 1615. Letztens als Pastor Primarius 1624. Beschloß sein Leben 1629. den 6. Jul. Ihm ward ein groß Leichen-Begräbniß gehalten, mit damahl theils ungewöhnlichen Ceremonien, wie solche Pompa Funebris in einer Elegie von Andrea Emmenio, Med. Doct. & Physic. sonderbar beschrieben ist. Die Leichen-Predigt that ihm der Archidiaconus M. Andreas Wintziger, welche hernach gedruckt worden, darinnen er von seinen seeligen Ende folgendes anführet: Er sehnte sich hertzlich das heilige Abendmahl zu empfahen, doch wegen des Unwillens des Flusses, hats müssen die ersten Tage anstehn, biß Freytags früh hat er GOtt fleißig gebeten, er wolte ihm die Gnade geben, diesen theuren Schatz zu geniessen, welches ihm auch der barmhertzige GOtt verliehen hat, und da es zuvor trefflich schwer zu gangen, wenn er etwas hat zu sich nehmen sollen, und er sich zum hefftigsten bewegen müssen, ist dieselbe Beschwerung in ipso momento sacro sancti Actus gleich bey der Heil. Handlung aussen blieben. Nach seinem Tode begab sich die omineuse Begebenheit, daß eben 24. Stunden, nach seinem Tode ein Schwarm Bienen, durch eine ausgebrochne Glaßscheibe in die Pfarr-Kirche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-17T08:43:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-17T08:43:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-17T08:43:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Bei „An.“ wird auf die Antiqua-Auszeichnung verzichtet, da dies auf Grund der häufigen Verwendung auf den Lesefluss störend wirkt und den Quelltext unnötig unübersichtlich macht.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749/22
Zitationshilfe: Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749/22>, abgerufen am 29.03.2024.