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Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

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Mann. Er hatte sich etliche Tage vorher, als er ins Gebürge nach Holtze gefahren, in eine Hand geschiefert, und weil der Kalte-Brand zuschlug, muste er wie gemeldet des Todes sein, seines Alters 58. Jahr 2. Mon. 29 Tage.

15) Von Wagen Erfahren. Anno 1731. den 25. April, geschahe der erbärmliche Fall, das Christoph Maucke ein Bauer in Oberdorff, als des Abends nebst seiner Frau und andern Leuten auf einen Wagen von Hennersdorff beym Königs-Holtze, nach Hause fahren will, u. auf der Seiffersdorffer Gräntze die Pferde nicht über einen Graben wollen, er aber von den Wagen auf der Deichsel hinaus zum Pferden gehen will, er hinunter fället, und der Wagen über ihn gehet, das Genicke getroffen, und er auf der Stelle des Todes sein muß. Seines Alters in 51. Jahre, zeugte mit 2. Frauen 9. Kinder, davon ihn 6. überlebet. Eines ieden rechtschaffnen Christen Wuntsch ist, daß ihm der Tod nicht etwan trunckner Weise, sondern wohlbereitet angetroffen habe. Vor einen bösen schnellen Tod, behüt uns lieber HErre GOtt!

16) Ein gesundes todtes Kind. Anno 1733. den 31. Jul. Abends etwan um 8. Uhr ward allhier in Elias Eckarths Bauers in Mitteldorff Birckenen Pusche, von Hanß Engelmanns Bauers in der Scheibe Kuhe entdeckt, und hierauf von der Küh-Hirtin gefunden, ein todtes Kind weiblichen Geschlechts in einer Schachtel liegend, und in ein Muderhemde eingewickelt, in welchen die Buchstaben M. E. S. zu sehen, als vielleicht der verruchten Mutter Nahmen. Mochte acht Tage bereits gelegen haben, weil es bereits richend und madig. Es ward hierauf den 1. Aug. von denen Wohl Löbl. Stadt-Gerichten besichtiget, und durch den Todtengräber aufn Kirchhof begraben.

XVIII. Von Kirchen Raube und andern Einbrüchen.

Anno 1672. den 15. Jun. Mitwochs nach Pfingsten, hat ein Dieb in der Nacht durch die Fenster in die Kirche gebrochen, und hat das neue Altar Tuch, 2. Zinnerne Leuchter, das Pulpet-Tüchel, die Kirchen Flasche, und Schachtel mit den Hostien gestohlen. Kirchenb.

Mann. Er hatte sich etliche Tage vorher, als er ins Gebürge nach Holtze gefahren, in eine Hand geschiefert, und weil der Kalte-Brand zuschlug, muste er wie gemeldet des Todes sein, seines Alters 58. Jahr 2. Mon. 29 Tage.

15) Von Wagen Erfahren. Anno 1731. den 25. April, geschahe der erbärmliche Fall, das Christoph Maucke ein Bauer in Oberdorff, als des Abends nebst seiner Frau und andern Leuten auf einen Wagen von Hennersdorff beym Königs-Holtze, nach Hause fahren will, u. auf der Seiffersdorffer Gräntze die Pferde nicht über einen Graben wollen, er aber von den Wagen auf der Deichsel hinaus zum Pferden gehen will, er hinunter fället, und der Wagen über ihn gehet, das Genicke getroffen, und er auf der Stelle des Todes sein muß. Seines Alters in 51. Jahre, zeugte mit 2. Frauen 9. Kinder, davon ihn 6. überlebet. Eines ieden rechtschaffnen Christen Wuntsch ist, daß ihm der Tod nicht etwan trunckner Weise, sondern wohlbereitet angetroffen habe. Vor einen bösen schnellen Tod, behüt uns lieber HErre GOtt!

16) Ein gesundes todtes Kind. Anno 1733. den 31. Jul. Abends etwan um 8. Uhr ward allhier in Elias Eckarths Bauers in Mitteldorff Birckenen Pusche, von Hanß Engelmanns Bauers in der Scheibe Kuhe entdeckt, und hierauf von der Küh-Hirtin gefunden, ein todtes Kind weiblichen Geschlechts in einer Schachtel liegend, und in ein Muderhemde eingewickelt, in welchen die Buchstaben M. E. S. zu sehen, als vielleicht der verruchten Mutter Nahmen. Mochte acht Tage bereits gelegen haben, weil es bereits richend und madig. Es ward hierauf den 1. Aug. von denen Wohl Löbl. Stadt-Gerichten besichtiget, und durch den Todtengräber aufn Kirchhof begraben.

XVIII. Von Kirchen Raube und andern Einbrüchen.

Anno 1672. den 15. Jun. Mitwochs nach Pfingsten, hat ein Dieb in der Nacht durch die Fenster in die Kirche gebrochen, und hat das neue Altar Tuch, 2. Zinnerne Leuchter, das Pulpet-Tüchel, die Kirchen Flasche, und Schachtel mit den Hostien gestohlen. Kirchenb.

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[155/0159] Mann. Er hatte sich etliche Tage vorher, als er ins Gebürge nach Holtze gefahren, in eine Hand geschiefert, und weil der Kalte-Brand zuschlug, muste er wie gemeldet des Todes sein, seines Alters 58. Jahr 2. Mon. 29 Tage. 15) Von Wagen Erfahren. Anno 1731. den 25. April, geschahe der erbärmliche Fall, das Christoph Maucke ein Bauer in Oberdorff, als des Abends nebst seiner Frau und andern Leuten auf einen Wagen von Hennersdorff beym Königs-Holtze, nach Hause fahren will, u. auf der Seiffersdorffer Gräntze die Pferde nicht über einen Graben wollen, er aber von den Wagen auf der Deichsel hinaus zum Pferden gehen will, er hinunter fället, und der Wagen über ihn gehet, das Genicke getroffen, und er auf der Stelle des Todes sein muß. Seines Alters in 51. Jahre, zeugte mit 2. Frauen 9. Kinder, davon ihn 6. überlebet. Eines ieden rechtschaffnen Christen Wuntsch ist, daß ihm der Tod nicht etwan trunckner Weise, sondern wohlbereitet angetroffen habe. Vor einen bösen schnellen Tod, behüt uns lieber HErre GOtt! 16) Ein gesundes todtes Kind. Anno 1733. den 31. Jul. Abends etwan um 8. Uhr ward allhier in Elias Eckarths Bauers in Mitteldorff Birckenen Pusche, von Hanß Engelmanns Bauers in der Scheibe Kuhe entdeckt, und hierauf von der Küh-Hirtin gefunden, ein todtes Kind weiblichen Geschlechts in einer Schachtel liegend, und in ein Muderhemde eingewickelt, in welchen die Buchstaben M. E. S. zu sehen, als vielleicht der verruchten Mutter Nahmen. Mochte acht Tage bereits gelegen haben, weil es bereits richend und madig. Es ward hierauf den 1. Aug. von denen Wohl Löbl. Stadt-Gerichten besichtiget, und durch den Todtengräber aufn Kirchhof begraben. XVIII. Von Kirchen Raube und andern Einbrüchen. Anno 1672. den 15. Jun. Mitwochs nach Pfingsten, hat ein Dieb in der Nacht durch die Fenster in die Kirche gebrochen, und hat das neue Altar Tuch, 2. Zinnerne Leuchter, das Pulpet-Tüchel, die Kirchen Flasche, und Schachtel mit den Hostien gestohlen. Kirchenb.

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/159>, abgerufen am 24.04.2024.