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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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Mutter ist, haben sie die zarte Kinder-
seele mit dem gleichen frommen und
heiligen Sinn erfüllt. Dieser hat
schon die stammelnden Worte des Kin-
des zu jenem Gebete gemacht, von dem
der Psalmist staunend singt: Aus dem
Munde der Kinder und Säuglinge
hast Du Dir vollkommenes Lob be-
reitet. (Ps. 8, 3.) Dieser fromme Sinn
ist mit dem Kinde gewachsen und groß
geworden und hat später jene Früchte
gebracht, die wir an den Heiligen be-
wundern. Der erste Grund zu dieser
Heiligkeit ist schon in der Wiege ge-
legt worden.

Aus dem Gesagten ergibt sich deut-
lich genug, wie wichtig die Zeit des
zartesten Kindesalters für die religiöse
Erziehung ist. Es ist die Frühlings-
zeit, in der die religiösen Anlagen
des Kindes aufwachen und sich ent-
wickeln müssen, wenn sie nicht zurück-
bleiben und verkümmern sollen. Die
christliche Mutter wird darum diese

Mutter ist, haben sie die zarte Kinder-
seele mit dem gleichen frommen und
heiligen Sinn erfüllt. Dieser hat
schon die stammelnden Worte des Kin-
des zu jenem Gebete gemacht, von dem
der Psalmist staunend singt: Aus dem
Munde der Kinder und Säuglinge
hast Du Dir vollkommenes Lob be-
reitet. (Ps. 8, 3.) Dieser fromme Sinn
ist mit dem Kinde gewachsen und groß
geworden und hat später jene Früchte
gebracht, die wir an den Heiligen be-
wundern. Der erste Grund zu dieser
Heiligkeit ist schon in der Wiege ge-
legt worden.

Aus dem Gesagten ergibt sich deut-
lich genug, wie wichtig die Zeit des
zartesten Kindesalters für die religiöse
Erziehung ist. Es ist die Frühlings-
zeit, in der die religiösen Anlagen
des Kindes aufwachen und sich ent-
wickeln müssen, wenn sie nicht zurück-
bleiben und verkümmern sollen. Die
christliche Mutter wird darum diese

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[262/0270] Mutter ist, haben sie die zarte Kinder- seele mit dem gleichen frommen und heiligen Sinn erfüllt. Dieser hat schon die stammelnden Worte des Kin- des zu jenem Gebete gemacht, von dem der Psalmist staunend singt: Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast Du Dir vollkommenes Lob be- reitet. (Ps. 8, 3.) Dieser fromme Sinn ist mit dem Kinde gewachsen und groß geworden und hat später jene Früchte gebracht, die wir an den Heiligen be- wundern. Der erste Grund zu dieser Heiligkeit ist schon in der Wiege ge- legt worden. Aus dem Gesagten ergibt sich deut- lich genug, wie wichtig die Zeit des zartesten Kindesalters für die religiöse Erziehung ist. Es ist die Frühlings- zeit, in der die religiösen Anlagen des Kindes aufwachen und sich ent- wickeln müssen, wenn sie nicht zurück- bleiben und verkümmern sollen. Die christliche Mutter wird darum diese

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/270>, abgerufen am 25.04.2024.