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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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windlich machen in der schwersten Versuchung,
ohne eine solche kann er dem leichtesten Angriffe
erliegen. Würde ein Christ recht beherzigen,
was er glaubt, so könnte er fast nicht sündigen.
Wer sich bemüht, im täglichen Leben so oft
als möglich an höhere Wahrheiten sich zu er-
innern, bewahrt sich selber vor schweren Fehl-
tritten und erleichtert sich den Sieg in hun-
dert Anfechtungen.

Auch da müssen die Eltern sich bemühen,
den Glauben und das Gewissen ihrer Kinder
zu wecken und zu stärken. Sie allein können
ihren Kindern diesen Dienst erweisen, der für
sie so unendlich notwendig und wichtig ist.
Die geeigneten Mittel sind folgende:

a. Die fleißige Erweckung der drei gött-
lichen Tugenden
, des Glaubens, der Hoff-
nung und der Liebe. Diese bilden das Funda-
ment des ganzen sittlich-religiösen Lebens. Jede
Uebung einer dieser Tugenden erhebt die Seele
über das Irdische und verleiht ihr eine innere
sittliche Stärkung. Es giebt ganz kurze Formeln,
diese Tugenden zu erwecken, aber man sollte
sich nicht auf sie beschränken, sondern bei einer
Pflichterfüllung, Versuchung, Heimsuchung die
Uebung gerade dem Anlasse anpassen. Erwecke
sie oft wie bei dem Morgengebete oder wie
unten folgt.

b. Die öftere Erinnerung an die Eigen-
schaften Gottes
, Allgegenwart, Allwissen-

windlich machen in der schwersten Versuchung,
ohne eine solche kann er dem leichtesten Angriffe
erliegen. Würde ein Christ recht beherzigen,
was er glaubt, so könnte er fast nicht sündigen.
Wer sich bemüht, im täglichen Leben so oft
als möglich an höhere Wahrheiten sich zu er-
innern, bewahrt sich selber vor schweren Fehl-
tritten und erleichtert sich den Sieg in hun-
dert Anfechtungen.

Auch da müssen die Eltern sich bemühen,
den Glauben und das Gewissen ihrer Kinder
zu wecken und zu stärken. Sie allein können
ihren Kindern diesen Dienst erweisen, der für
sie so unendlich notwendig und wichtig ist.
Die geeigneten Mittel sind folgende:

a. Die fleißige Erweckung der drei gött-
lichen Tugenden
, des Glaubens, der Hoff-
nung und der Liebe. Diese bilden das Funda-
ment des ganzen sittlich-religiösen Lebens. Jede
Uebung einer dieser Tugenden erhebt die Seele
über das Irdische und verleiht ihr eine innere
sittliche Stärkung. Es giebt ganz kurze Formeln,
diese Tugenden zu erwecken, aber man sollte
sich nicht auf sie beschränken, sondern bei einer
Pflichterfüllung, Versuchung, Heimsuchung die
Uebung gerade dem Anlasse anpassen. Erwecke
sie oft wie bei dem Morgengebete oder wie
unten folgt.

b. Die öftere Erinnerung an die Eigen-
schaften Gottes
, Allgegenwart, Allwissen-

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[666/0674] windlich machen in der schwersten Versuchung, ohne eine solche kann er dem leichtesten Angriffe erliegen. Würde ein Christ recht beherzigen, was er glaubt, so könnte er fast nicht sündigen. Wer sich bemüht, im täglichen Leben so oft als möglich an höhere Wahrheiten sich zu er- innern, bewahrt sich selber vor schweren Fehl- tritten und erleichtert sich den Sieg in hun- dert Anfechtungen. Auch da müssen die Eltern sich bemühen, den Glauben und das Gewissen ihrer Kinder zu wecken und zu stärken. Sie allein können ihren Kindern diesen Dienst erweisen, der für sie so unendlich notwendig und wichtig ist. Die geeigneten Mittel sind folgende: a. Die fleißige Erweckung der drei gött- lichen Tugenden, des Glaubens, der Hoff- nung und der Liebe. Diese bilden das Funda- ment des ganzen sittlich-religiösen Lebens. Jede Uebung einer dieser Tugenden erhebt die Seele über das Irdische und verleiht ihr eine innere sittliche Stärkung. Es giebt ganz kurze Formeln, diese Tugenden zu erwecken, aber man sollte sich nicht auf sie beschränken, sondern bei einer Pflichterfüllung, Versuchung, Heimsuchung die Uebung gerade dem Anlasse anpassen. Erwecke sie oft wie bei dem Morgengebete oder wie unten folgt. b. Die öftere Erinnerung an die Eigen- schaften Gottes, Allgegenwart, Allwissen-

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/674>, abgerufen am 20.04.2024.