Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

Sie sollen jedenfalls nur zur Anwendung
kommen, wenn gewisse Umstände, z. B. die
Rücksicht auf andere Kinder, dieses unver-
meidlich machen. Diese Bemerkung gilt nicht
von Strafen für Ungezogenheiten, die auf
dem Kirchwege, in der Kirche, beim Gebete
vorkommen. Diese können und sollen ge-
ahndet werden. Was aber, wie alles Re-
ligiöse, die Liebe zur Voraussetzung hat, was
im Herzen und Gemüte seine Wurzeln haben
muß, kann mit Schlägen nicht eingepflanzt
werden. Diese werden auch gar nicht nötig
sein, wenn von Anfang an richtig erzogen
wird.

(Bete von der zweiten Besuchung Nr. 4. Seite 435.)

17. Die erste Erziehung zur
Sittlichkeit.

Die Aufgabe der sittlichen Erziehung ist,
die angebornen Verkehrtheiten des Kindes zu
bekämpfen, und dasselbe in einer seinem
Alter angemessenen Weise zur Uebung des
Guten anzuhalten. Auch bei dem unmündi-
gen, unzurechnungsfähigen Kinde muß allem
gewehrt werden, was bei dem reiferen Kinde
und dem erwachsenen Menschen Sünde ist.

Sie sollen jedenfalls nur zur Anwendung
kommen, wenn gewisse Umstände, z. B. die
Rücksicht auf andere Kinder, dieses unver-
meidlich machen. Diese Bemerkung gilt nicht
von Strafen für Ungezogenheiten, die auf
dem Kirchwege, in der Kirche, beim Gebete
vorkommen. Diese können und sollen ge-
ahndet werden. Was aber, wie alles Re-
ligiöse, die Liebe zur Voraussetzung hat, was
im Herzen und Gemüte seine Wurzeln haben
muß, kann mit Schlägen nicht eingepflanzt
werden. Diese werden auch gar nicht nötig
sein, wenn von Anfang an richtig erzogen
wird.

(Bete von der zweiten Besuchung Nr. 4. Seite 435.)

17. Die erste Erziehung zur
Sittlichkeit.

Die Aufgabe der sittlichen Erziehung ist,
die angebornen Verkehrtheiten des Kindes zu
bekämpfen, und dasselbe in einer seinem
Alter angemessenen Weise zur Uebung des
Guten anzuhalten. Auch bei dem unmündi-
gen, unzurechnungsfähigen Kinde muß allem
gewehrt werden, was bei dem reiferen Kinde
und dem erwachsenen Menschen Sünde ist.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="16">
          <pb facs="#f0138" xml:id="E29V3_001_1895_pb0124_0001" n="124"/>
          <p>Sie sollen jedenfalls nur zur Anwendung<lb/>
kommen, wenn gewisse Umstände, z. B. die<lb/>
Rücksicht auf andere Kinder, dieses unver-<lb/>
meidlich machen. Diese Bemerkung gilt nicht<lb/>
von Strafen für Ungezogenheiten, die auf<lb/>
dem Kirchwege, in der Kirche, beim Gebete<lb/>
vorkommen. Diese können und sollen ge-<lb/>
ahndet werden. Was aber, wie alles Re-<lb/>
ligiöse, die Liebe zur Voraussetzung hat, was<lb/>
im Herzen und Gemüte seine Wurzeln haben<lb/>
muß, kann mit Schlägen nicht eingepflanzt<lb/>
werden. Diese werden auch gar nicht nötig<lb/>
sein, wenn von Anfang an richtig erzogen<lb/>
wird.</p>
          <p rendition="#s">(Bete von der zweiten Besuchung Nr. 4. Seite 435.)</p>
        </div>
        <div n="17">
          <head rendition="#c">17. Die erste Erziehung zur<lb/>
Sittlichkeit.</head><lb/>
          <p>Die Aufgabe der sittlichen Erziehung ist,<lb/>
die angebornen Verkehrtheiten des Kindes zu<lb/>
bekämpfen, und dasselbe in einer seinem<lb/>
Alter angemessenen Weise zur Uebung des<lb/>
Guten anzuhalten. Auch bei dem unmündi-<lb/>
gen, unzurechnungsfähigen Kinde muß allem<lb/>
gewehrt werden, was bei dem reiferen Kinde<lb/>
und dem erwachsenen Menschen Sünde ist.<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[124/0138] Sie sollen jedenfalls nur zur Anwendung kommen, wenn gewisse Umstände, z. B. die Rücksicht auf andere Kinder, dieses unver- meidlich machen. Diese Bemerkung gilt nicht von Strafen für Ungezogenheiten, die auf dem Kirchwege, in der Kirche, beim Gebete vorkommen. Diese können und sollen ge- ahndet werden. Was aber, wie alles Re- ligiöse, die Liebe zur Voraussetzung hat, was im Herzen und Gemüte seine Wurzeln haben muß, kann mit Schlägen nicht eingepflanzt werden. Diese werden auch gar nicht nötig sein, wenn von Anfang an richtig erzogen wird. (Bete von der zweiten Besuchung Nr. 4. Seite 435.) 17. Die erste Erziehung zur Sittlichkeit. Die Aufgabe der sittlichen Erziehung ist, die angebornen Verkehrtheiten des Kindes zu bekämpfen, und dasselbe in einer seinem Alter angemessenen Weise zur Uebung des Guten anzuhalten. Auch bei dem unmündi- gen, unzurechnungsfähigen Kinde muß allem gewehrt werden, was bei dem reiferen Kinde und dem erwachsenen Menschen Sünde ist.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/138
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/138>, abgerufen am 28.03.2024.