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Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.

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Der Jäger.
Was Seegeln der Wünsche durch luftige Höh'!
Was bildendes Träumen im blühenden Klee!
Was Hoffen und Bangen, was Schmachten, was Weh!
Und rauscht nicht die Erde in Blüten und Duft?
Und schreitet nicht Hörnerklang kühn durch die Luft?
Und stürzet nicht jauchzend der Quell von der Kluft?
Drum jage Du frisch auch Dein flüchtiges Reh
Durch Wälder und Felder, durch Thäler und See,
Bis Dir es ermüdet in Armen vergeh'!

Der Jaͤger.
Was Seegeln der Wuͤnſche durch luftige Hoͤh'!
Was bildendes Traͤumen im bluͤhenden Klee!
Was Hoffen und Bangen, was Schmachten, was Weh!
Und rauſcht nicht die Erde in Bluͤten und Duft?
Und ſchreitet nicht Hoͤrnerklang kuͤhn durch die Luft?
Und ſtuͤrzet nicht jauchzend der Quell von der Kluft?
Drum jage Du friſch auch Dein fluͤchtiges Reh
Durch Waͤlder und Felder, durch Thaͤler und See,
Bis Dir es ermuͤdet in Armen vergeh'!

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[246/0264] Der Jaͤger. Was Seegeln der Wuͤnſche durch luftige Hoͤh'! Was bildendes Traͤumen im bluͤhenden Klee! Was Hoffen und Bangen, was Schmachten, was Weh! Und rauſcht nicht die Erde in Bluͤten und Duft? Und ſchreitet nicht Hoͤrnerklang kuͤhn durch die Luft? Und ſtuͤrzet nicht jauchzend der Quell von der Kluft? Drum jage Du friſch auch Dein fluͤchtiges Reh Durch Waͤlder und Felder, durch Thaͤler und See, Bis Dir es ermuͤdet in Armen vergeh'!

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/264>, abgerufen am 16.04.2024.