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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Von der Pfropffkunst.
und impffung zugleich geschiehet: und zwar folgender gestalt. Jm monat April
drey tage vor dem Newen Licht/ gräbet man etliche wilde stämme (welcher man sich
vorhero schon versichert haben muß) aus/ träget sie in eine stube oder ander gemach/
pfropffet sie noch selbigen oder folgenden tags/ und setzet sie auch also gepfropffet ins
erdreich/ jedoch eine gute spanne tieffer als andre bäume. Nach dem setzen müssen
sotane bäumlein/ sonderlich wofern trucken wetter einfället/ mit besonnetem wasser
fleißig begossen werden/ sonst gehen sie leicht aus: wie dann diese gantze Pfropff-art
mehr wegen raritet und zur lust/ als wegen sonderbaren nutzes pfleget bey behalten zu
werden.

VIII. Verwandschafft der Stämme und Reiser.

Es muß sich niemand die einbildung machen/ daß man einen Stamm mit
allerley Reiser ohn unterschied bepfropffen/ oder daß man ein Reiß auff allerhand
stämme setzen möge: sondern vielmehr wird hiezu ein ausführlicher unterricht erfo-
dert. Denn etliche bäume sind zum pfropffen nicht sehr bequem/ als Maulbeer/
Wallnüsse/ Cornelen: imgleichen kommet auff Tannen/ Kinbäumen/ und Fich-
ten keine fremde Encke fort/ sondern sie werden von dem auffsteigendem hartzsafft al-
sofort ersticket/ wie solches schon dem Plutarcho bekant gewesen/ welcher in seinen
Tisch-fragen lib. 2. probl. 6. gar scharffsinnig hievon geredet hat.

Andere bäume nehmen die Pfropffung gern an/ sonderlich wenn sie unter ei-
nerley geschlecht beschiehet: als zum exempel/ Apffelreiser auff Apffelstämme/
wenn auch schon unterschiedene arten von Apffelreisern durch das Zweigpfropffen
auff einen Apffelbaum gebracht würden. Noch vielmehr aber/ wenn die arten
auch bey behalten werden: als wenn man Encken von Burgstorffern auff Burg-
storffer-stämme setzet/ dadurch werden die früchte trefflich vergrössert und verbessert.
Ja wenn man von einem fruchtbaren baum ein Pfropffreiß bricht/ und setzet es nur
wieder auff einen andern ast desselben baums/ so werden die früchte sotanen gepfropff-
ten zweigs die früchte der andern zweige weit übertreffen. Denn die Regel bleibet
vest/ welche Aristoteles lib. 1. De Plantis cap. 6. gestellet hat: die Pfropffung gleich
in gleich ist die beste. Und aus dieser gleichheit folget auch/ daß die zahmen stämme
in der Stech-schule aufferzogen/ zum pfropffen dienlicher/ als die Wildfänge sind:
wiewol ins gemein dafür gehalten wird/ daß die bepfropffte Wildfänge dawerhaff-
tere bäume geben. Die alten Römer haben solche pfropffung gar artig Matrimo-
nium,
ein Ehe genennet.

Hergegen Adulterium, einen Ehebruch/ wenn man mit dem Jmpffen nicht
allein aus der art/ sondern auch aus dem geschlecht schreitet. Hierin muß nun ein
recht maaß gehalten werden: sintemahl/ so man gar keine gleichheit der Natur in
acht nimt/ sondern gantz wiederwertige dinge zusammen pfropffet/ wenn es schon
anschläget/ so thut es doch in die länge nicht gut/ sondern die bäume verderben.
Nachfolgende adulteria aber sind thunlich/ daß man pfropffet Apffel auff Quitten:
Quitten auff Birnen: Marellen auff Pflaumen: Mespeln auff Hagedorn: auff
Pfirsichen aber Mandeln/ oder Pflaumen: auff Pflaumen hingegen Pfirsichen/
Mandeln/ und Marellen.

Vom
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Von der Pfropffkunſt.
und impffung zugleich geſchiehet: und zwar folgender geſtalt. Jm monat April
drey tage vor dem Newen Licht/ graͤbet man etliche wilde ſtaͤmme (welcher man ſich
vorhero ſchon verſichert haben muß) aus/ traͤget ſie in eine ſtube oder ander gemach/
pfropffet ſie noch ſelbigen oder folgenden tags/ und ſetzet ſie auch alſo gepfropffet ins
erdreich/ jedoch eine gute ſpanne tieffer als andre baͤume. Nach dem ſetzen muͤſſen
ſotane baͤumlein/ ſonderlich wofern trucken wetter einfaͤllet/ mit beſonnetem waſſer
fleißig begoſſen werden/ ſonſt gehen ſie leicht aus: wie dann dieſe gantze Pfropff-art
mehr wegen raritet und zur luſt/ als wegen ſonderbaren nutzes pfleget bey behalten zu
werden.

VIII. Verwandſchafft der Staͤmme und Reiſer.

Es muß ſich niemand die einbildung machen/ daß man einen Stamm mit
allerley Reiſer ohn unterſchied bepfropffen/ oder daß man ein Reiß auff allerhand
ſtaͤmme ſetzen moͤge: ſondern vielmehr wird hiezu ein ausfuͤhrlicher unterricht erfo-
dert. Denn etliche baͤume ſind zum pfropffen nicht ſehr bequem/ als Maulbeer/
Wallnuͤſſe/ Cornelen: imgleichen kommet auff Tannen/ Kinbaͤumen/ und Fich-
ten keine fremde Encke fort/ ſondern ſie werden von dem auffſteigendem hartzſafft al-
ſofort erſticket/ wie ſolches ſchon dem Plutarcho bekant geweſen/ welcher in ſeinen
Tiſch-fragen lib. 2. probl. 6. gar ſcharffſinnig hievon geredet hat.

Andere baͤume nehmen die Pfropffung gern an/ ſonderlich wenn ſie unter ei-
nerley geſchlecht beſchiehet: als zum exempel/ Apffelreiſer auff Apffelſtaͤmme/
wenn auch ſchon unterſchiedene arten von Apffelreiſern durch das Zweigpfropffen
auff einen Apffelbaum gebracht wuͤrden. Noch vielmehr aber/ wenn die arten
auch bey behalten werden: als wenn man Encken von Burgſtorffern auff Burg-
ſtorffer-ſtaͤmme ſetzet/ dadurch werden die fruͤchte trefflich vergroͤſſert und verbeſſert.
Ja wenn man von einem fruchtbaren baum ein Pfropffreiß bricht/ und ſetzet es nur
wieder auff einen andern aſt deſſelben baums/ ſo werden die fruͤchte ſotanen gepfropff-
ten zweigs die fruͤchte der andern zweige weit uͤbertreffen. Denn die Regel bleibet
veſt/ welche Ariſtoteles lib. 1. De Plantis cap. 6. geſtellet hat: die Pfropffung gleich
in gleich iſt die beſte. Und aus dieſer gleichheit folget auch/ daß die zahmen ſtaͤmme
in der Stech-ſchule aufferzogen/ zum pfropffen dienlicher/ als die Wildfaͤnge ſind:
wiewol ins gemein dafuͤr gehalten wird/ daß die bepfropffte Wildfaͤnge dawerhaff-
tere baͤume geben. Die alten Roͤmer haben ſolche pfropffung gar artig Matrimo-
nium,
ein Ehe genennet.

Hergegen Adulterium, einen Ehebruch/ wenn man mit dem Jmpffen nicht
allein aus der art/ ſondern auch aus dem geſchlecht ſchreitet. Hierin muß nun ein
recht maaß gehalten werden: ſintemahl/ ſo man gar keine gleichheit der Natur in
acht nimt/ ſondern gantz wiederwertige dinge zuſammen pfropffet/ wenn es ſchon
anſchlaͤget/ ſo thut es doch in die laͤnge nicht gut/ ſondern die baͤume verderben.
Nachfolgende adulteria aber ſind thunlich/ daß man pfropffet Apffel auff Quitten:
Quitten auff Birnen: Marellen auff Pflaumen: Meſpeln auff Hagedorn: auff
Pfirſichen aber Mandeln/ oder Pflaumen: auff Pflaumen hingegen Pfirſichen/
Mandeln/ und Marellen.

Vom
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[181/0215] Von der Pfropffkunſt. und impffung zugleich geſchiehet: und zwar folgender geſtalt. Jm monat April drey tage vor dem Newen Licht/ graͤbet man etliche wilde ſtaͤmme (welcher man ſich vorhero ſchon verſichert haben muß) aus/ traͤget ſie in eine ſtube oder ander gemach/ pfropffet ſie noch ſelbigen oder folgenden tags/ und ſetzet ſie auch alſo gepfropffet ins erdreich/ jedoch eine gute ſpanne tieffer als andre baͤume. Nach dem ſetzen muͤſſen ſotane baͤumlein/ ſonderlich wofern trucken wetter einfaͤllet/ mit beſonnetem waſſer fleißig begoſſen werden/ ſonſt gehen ſie leicht aus: wie dann dieſe gantze Pfropff-art mehr wegen raritet und zur luſt/ als wegen ſonderbaren nutzes pfleget bey behalten zu werden. VIII. Verwandſchafft der Staͤmme und Reiſer. Es muß ſich niemand die einbildung machen/ daß man einen Stamm mit allerley Reiſer ohn unterſchied bepfropffen/ oder daß man ein Reiß auff allerhand ſtaͤmme ſetzen moͤge: ſondern vielmehr wird hiezu ein ausfuͤhrlicher unterricht erfo- dert. Denn etliche baͤume ſind zum pfropffen nicht ſehr bequem/ als Maulbeer/ Wallnuͤſſe/ Cornelen: imgleichen kommet auff Tannen/ Kinbaͤumen/ und Fich- ten keine fremde Encke fort/ ſondern ſie werden von dem auffſteigendem hartzſafft al- ſofort erſticket/ wie ſolches ſchon dem Plutarcho bekant geweſen/ welcher in ſeinen Tiſch-fragen lib. 2. probl. 6. gar ſcharffſinnig hievon geredet hat. Andere baͤume nehmen die Pfropffung gern an/ ſonderlich wenn ſie unter ei- nerley geſchlecht beſchiehet: als zum exempel/ Apffelreiſer auff Apffelſtaͤmme/ wenn auch ſchon unterſchiedene arten von Apffelreiſern durch das Zweigpfropffen auff einen Apffelbaum gebracht wuͤrden. Noch vielmehr aber/ wenn die arten auch bey behalten werden: als wenn man Encken von Burgſtorffern auff Burg- ſtorffer-ſtaͤmme ſetzet/ dadurch werden die fruͤchte trefflich vergroͤſſert und verbeſſert. Ja wenn man von einem fruchtbaren baum ein Pfropffreiß bricht/ und ſetzet es nur wieder auff einen andern aſt deſſelben baums/ ſo werden die fruͤchte ſotanen gepfropff- ten zweigs die fruͤchte der andern zweige weit uͤbertreffen. Denn die Regel bleibet veſt/ welche Ariſtoteles lib. 1. De Plantis cap. 6. geſtellet hat: die Pfropffung gleich in gleich iſt die beſte. Und aus dieſer gleichheit folget auch/ daß die zahmen ſtaͤmme in der Stech-ſchule aufferzogen/ zum pfropffen dienlicher/ als die Wildfaͤnge ſind: wiewol ins gemein dafuͤr gehalten wird/ daß die bepfropffte Wildfaͤnge dawerhaff- tere baͤume geben. Die alten Roͤmer haben ſolche pfropffung gar artig Matrimo- nium, ein Ehe genennet. Hergegen Adulterium, einen Ehebruch/ wenn man mit dem Jmpffen nicht allein aus der art/ ſondern auch aus dem geſchlecht ſchreitet. Hierin muß nun ein recht maaß gehalten werden: ſintemahl/ ſo man gar keine gleichheit der Natur in acht nimt/ ſondern gantz wiederwertige dinge zuſammen pfropffet/ wenn es ſchon anſchlaͤget/ ſo thut es doch in die laͤnge nicht gut/ ſondern die baͤume verderben. Nachfolgende adulteria aber ſind thunlich/ daß man pfropffet Apffel auff Quitten: Quitten auff Birnen: Marellen auff Pflaumen: Meſpeln auff Hagedorn: auff Pfirſichen aber Mandeln/ oder Pflaumen: auff Pflaumen hingegen Pfirſichen/ Mandeln/ und Marellen. Vom Z 3

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/215>, abgerufen am 24.04.2024.