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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Des IV. Buchs VIII. Cap.
etwas geniessen. Von abstutzung des Buxbaums besehet das I. Cap. des II. Buchs/
woselbst die zeit und weise verzeichnet ist.

VI. Kastanien-baum.

Castanea sativa, C. B. Garten-kastanien. Castaneae domesticae, Matth.
Dieser ist billich mit unter die grossen bäume zu zehlen/ und siehet man davon im El-
saß gantze wälder/ wie bey uns von Eichen. Die eusserste grüne schale an der frucht
ist stachlich/ die ander braun und glat: wenn die frucht zeitig/ so birst die eusserste
auff/ und fallen gemeinlich zwey/ zuweilen drey/ oder nur eine Castanie heraus/ un-
ter welchen die außerlesene grössesten Maronen genennet werden. Der Castanien-
baum wächset gern in schwartzem erdreich/ da er feuchte gnug haben kan: auch ist ihm
ein tunckler ort/ noch eine niedrige stelle unten an einem berge nicht wiederlich: aber
im leimigem boden/ und in magern heissem sande bleibet er stecken. Die vermehrung
geschiehet am füglichsten durch die Brut oder junge Schößlinge aus der wurzel:
aber auch aus den Kernen/ welche fein schwer sind.

VII. Kirschbaum.

Cerasa acida rubra. Gemeine rohte sawre Kirschen. Cerasa sativa rotun-
da rubra & acida, C. B. Cerasus acida, Matth. Tab. tertia, Dod. Cerasia, Lob. aci-
da & vulgaria, Trag.
Dieser baum ist starck von stamme/ wächset hoch/ hat längli-
che gekerbete blätter/ blühet zeitig im Frühling: die frucht wird im Junio oder Ju-
lio reiff/ ist rund/ von farben roht/ zuweilen auch braun/ das heutlein zart/ das fleisch
safftig/ der stein hart/ und der kern bitterlich. Er ist mit geringem boden zu frieden/
schewet den Nordwind nicht/ sondern kan wol an einem hügel eine stelle nach Mitter-
nacht erdulden. Weil er hoch wächset/ und viel laub machet/ dienet er wol zu Som-
merlauben/ und schattigen Bogen-gängen: und damit man mit weniger mühe seine
früchte abbrechen könne/ schneidet man ihm gern den gipffel aus/ so breitet er sich desto
mehr mit den zweigen.

Aus Kernen kan er wol vermehret werden/ weil aber gemeinlich in den gärten
von seiner brut gnug vorhanden/ so brauchet man dieselbe viel lieber/ und versetzet sie
nicht so wol im Frühling/ weil es mißlich: als im Herbst/ damit sie der Winter-
feuchte geniessen.

Die verbesserung der Kirschbäume geschiehet am besten durch das Spalt-
pfropffen/ und zwar hat man hier in auffsetzung der Encken wol zu beobachten den
unterschied der Blüht-augen/ welche rund und dick: und der Laubaugen/ welche
länglicht und spitzig sind. Wenn nun an einem Reise beyderley augen zugleich vor-
handen/ so muß man die Blüht-augen alle weg thun/ unter den Laub-augen aber das
bequemste erwehlen und einschneiden: sintemahl/ so ihr ein Blüht-auge einschneidet
und auffsetzet/ so wird zwar anfangs das Reiß eine zeitlang auff dem stamm grünen/
gleichwol endlich verwelcken und verderben.

Von der Mistung hat man auch wahr genommen/ daß sie zwar den alten Kirsch-
bäumen nutzen könne: wenn man aber einem jungen Kirschbäumlein mist zu leget/
so kan es ihm zuweilen schaden/ indem durch des mistes wärme der baumsafft zu starck
getrieben wird/ davon die rinde sich lediget/ und der baum brandig wird/ wie droben
im VI. Cap. von den Kranckheiten vermeldet worden.

Die

Des IV. Buchs VIII. Cap.
etwas genieſſen. Von abſtutzung des Buxbaums beſehet das I. Cap. des II. Buchs/
woſelbſt die zeit und weiſe verzeichnet iſt.

VI. Kaſtanien-baum.

Caſtanea ſativa, C. B. Garten-kaſtanien. Caſtaneæ domeſticæ, Matth.
Dieſer iſt billich mit unter die groſſen baͤume zu zehlen/ und ſiehet man davon im El-
ſaß gantze waͤlder/ wie bey uns von Eichen. Die euſſerſte gruͤne ſchale an der frucht
iſt ſtachlich/ die ander braun und glat: wenn die frucht zeitig/ ſo birſt die euſſerſte
auff/ und fallen gemeinlich zwey/ zuweilen drey/ oder nur eine Caſtanie heraus/ un-
ter welchen die außerleſene groͤſſeſten Maronen genennet werden. Der Caſtanien-
baum waͤchſet gern in ſchwartzem erdreich/ da er feuchte gnug haben kan: auch iſt ihm
ein tunckler ort/ noch eine niedrige ſtelle unten an einem berge nicht wiederlich: aber
im leimigem boden/ und in magern heiſſem ſande bleibet er ſtecken. Die vermehrung
geſchiehet am fuͤglichſten durch die Brut oder junge Schoͤßlinge aus der wurzel:
aber auch aus den Kernen/ welche fein ſchwer ſind.

VII. Kirſchbaum.

Ceraſa acida rubra. Gemeine rohte ſawre Kirſchen. Ceraſa ſativa rotun-
da rubra & acida, C. B. Ceraſus acida, Matth. Tab. tertia, Dod. Ceraſia, Lob. aci-
da & vulgaria, Trag.
Dieſer baum iſt ſtarck von ſtamme/ waͤchſet hoch/ hat laͤngli-
che gekerbete blaͤtter/ bluͤhet zeitig im Fruͤhling: die frucht wird im Junio oder Ju-
lio reiff/ iſt rund/ von farben roht/ zuweilen auch braun/ das heutlein zart/ das fleiſch
ſafftig/ der ſtein hart/ und der kern bitterlich. Er iſt mit geringem boden zu frieden/
ſchewet den Nordwind nicht/ ſondern kan wol an einem huͤgel eine ſtelle nach Mitter-
nacht erdulden. Weil er hoch waͤchſet/ und viel laub machet/ dienet er wol zu Som-
merlauben/ und ſchattigen Bogen-gaͤngen: und damit man mit weniger muͤhe ſeine
fruͤchte abbrechen koͤnne/ ſchneidet man ihm gern den gipffel aus/ ſo breitet er ſich deſto
mehr mit den zweigen.

Aus Kernen kan er wol vermehret werden/ weil aber gemeinlich in den gaͤrten
von ſeiner brut gnug vorhanden/ ſo brauchet man dieſelbe viel lieber/ und verſetzet ſie
nicht ſo wol im Fruͤhling/ weil es mißlich: als im Herbſt/ damit ſie der Winter-
feuchte genieſſen.

Die verbeſſerung der Kirſchbaͤume geſchiehet am beſten durch das Spalt-
pfropffen/ und zwar hat man hier in auffſetzung der Encken wol zu beobachten den
unterſchied der Bluͤht-augen/ welche rund und dick: und der Laubaugen/ welche
laͤnglicht und ſpitzig ſind. Wenn nun an einem Reiſe beyderley augen zugleich vor-
handen/ ſo muß man die Bluͤht-augen alle weg thun/ unter den Laub-augen aber das
bequemſte erwehlen und einſchneiden: ſintemahl/ ſo ihr ein Bluͤht-auge einſchneidet
und auffſetzet/ ſo wird zwar anfangs das Reiß eine zeitlang auff dem ſtamm gruͤnen/
gleichwol endlich verwelcken und verderben.

Von der Miſtung hat man auch wahr genommen/ daß ſie zwar den alten Kirſch-
baͤumen nutzen koͤnne: wenn man aber einem jungen Kirſchbaͤumlein miſt zu leget/
ſo kan es ihm zuweilen ſchaden/ indem durch des miſtes waͤrme der baumſafft zu ſtarck
getrieben wird/ davon die rinde ſich lediget/ und der baum brandig wird/ wie droben
im VI. Cap. von den Kranckheiten vermeldet worden.

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[216/0252] Des IV. Buchs VIII. Cap. etwas genieſſen. Von abſtutzung des Buxbaums beſehet das I. Cap. des II. Buchs/ woſelbſt die zeit und weiſe verzeichnet iſt. VI. Kaſtanien-baum. Caſtanea ſativa, C. B. Garten-kaſtanien. Caſtaneæ domeſticæ, Matth. Dieſer iſt billich mit unter die groſſen baͤume zu zehlen/ und ſiehet man davon im El- ſaß gantze waͤlder/ wie bey uns von Eichen. Die euſſerſte gruͤne ſchale an der frucht iſt ſtachlich/ die ander braun und glat: wenn die frucht zeitig/ ſo birſt die euſſerſte auff/ und fallen gemeinlich zwey/ zuweilen drey/ oder nur eine Caſtanie heraus/ un- ter welchen die außerleſene groͤſſeſten Maronen genennet werden. Der Caſtanien- baum waͤchſet gern in ſchwartzem erdreich/ da er feuchte gnug haben kan: auch iſt ihm ein tunckler ort/ noch eine niedrige ſtelle unten an einem berge nicht wiederlich: aber im leimigem boden/ und in magern heiſſem ſande bleibet er ſtecken. Die vermehrung geſchiehet am fuͤglichſten durch die Brut oder junge Schoͤßlinge aus der wurzel: aber auch aus den Kernen/ welche fein ſchwer ſind. VII. Kirſchbaum. Ceraſa acida rubra. Gemeine rohte ſawre Kirſchen. Ceraſa ſativa rotun- da rubra & acida, C. B. Ceraſus acida, Matth. Tab. tertia, Dod. Ceraſia, Lob. aci- da & vulgaria, Trag. Dieſer baum iſt ſtarck von ſtamme/ waͤchſet hoch/ hat laͤngli- che gekerbete blaͤtter/ bluͤhet zeitig im Fruͤhling: die frucht wird im Junio oder Ju- lio reiff/ iſt rund/ von farben roht/ zuweilen auch braun/ das heutlein zart/ das fleiſch ſafftig/ der ſtein hart/ und der kern bitterlich. Er iſt mit geringem boden zu frieden/ ſchewet den Nordwind nicht/ ſondern kan wol an einem huͤgel eine ſtelle nach Mitter- nacht erdulden. Weil er hoch waͤchſet/ und viel laub machet/ dienet er wol zu Som- merlauben/ und ſchattigen Bogen-gaͤngen: und damit man mit weniger muͤhe ſeine fruͤchte abbrechen koͤnne/ ſchneidet man ihm gern den gipffel aus/ ſo breitet er ſich deſto mehr mit den zweigen. Aus Kernen kan er wol vermehret werden/ weil aber gemeinlich in den gaͤrten von ſeiner brut gnug vorhanden/ ſo brauchet man dieſelbe viel lieber/ und verſetzet ſie nicht ſo wol im Fruͤhling/ weil es mißlich: als im Herbſt/ damit ſie der Winter- feuchte genieſſen. Die verbeſſerung der Kirſchbaͤume geſchiehet am beſten durch das Spalt- pfropffen/ und zwar hat man hier in auffſetzung der Encken wol zu beobachten den unterſchied der Bluͤht-augen/ welche rund und dick: und der Laubaugen/ welche laͤnglicht und ſpitzig ſind. Wenn nun an einem Reiſe beyderley augen zugleich vor- handen/ ſo muß man die Bluͤht-augen alle weg thun/ unter den Laub-augen aber das bequemſte erwehlen und einſchneiden: ſintemahl/ ſo ihr ein Bluͤht-auge einſchneidet und auffſetzet/ ſo wird zwar anfangs das Reiß eine zeitlang auff dem ſtamm gruͤnen/ gleichwol endlich verwelcken und verderben. Von der Miſtung hat man auch wahr genommen/ daß ſie zwar den alten Kirſch- baͤumen nutzen koͤnne: wenn man aber einem jungen Kirſchbaͤumlein miſt zu leget/ ſo kan es ihm zuweilen ſchaden/ indem durch des miſtes waͤrme der baumſafft zu ſtarck getrieben wird/ davon die rinde ſich lediget/ und der baum brandig wird/ wie droben im VI. Cap. von den Kranckheiten vermeldet worden. Die

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/252>, abgerufen am 23.04.2024.