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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Das II. Cap.
Artzneykreuter/ so bey uns im
Garten gezielet werden müssen.

AAlldieweil von diesem ein theil schon droben im II. und
III. Buch aus gewissen respect berühret worden/ also wird un-
nöhtig seyn/ selbige allhier zu wiederholen. Zum exempel/
Saffcan- und Lilien sind medicinal Kreuter/ aber wegen ihrer
schönen blumen sind sie in den Blumengarten versetzet: Kohl
und Petersilge haben in der Artzney auch ihren nutz/ aber
weil der Koch sie in grosser menge brauchet/ und weniger als der
Apothecker entrahten kan/ sind sie in dem Küchen-garten zurück
blieben. Was sonst ausser dieser betrachtung/ eigentlich und
fürnehmlich zur Apothecken gehöret/ und der begatung im garten bedürfftig ist: das
sol jetzo erzehlet werden.

Zuvorher aber von der Wartung der Artzneykrenter mit graben/ misten/ ver-
pflantzen/ wässern/ wieden und beschneiden etwas zu gedencken: so lebe ich der gewis-
sen hoffnung/ wer die ersten drey bücher dieses Tractats wol eingenommen hat/ wer-
de einer newen unterweisung an diesem ort nicht benöhtiget seyn/ sondern was dieses
oder jenes für flege erfodere/ per Analogiam oder durch eine Vergleichung aus obigem
leicht urtheilen können. Anders hält es sich mit der Fortpflantzung oder Ver-
mehrung der gewächse/ welche zwar auch/ jedoch etwas schwerer durch die Analo-
gie gefunden werden kan: aber auch sotane schwerigkeit weg zu nehmen/ wollen wir
jedem Kraute in diesem Capitel wo nicht alle/ dennoch die breuchlichste arten seiner
Vermehrung insonderheit beyfügen.

Abrotanum mas angustifolium majus, C. B. Abrotanum mas, Dod. Matth.
Lob. Tab. Eyst. primum, Trag.
Stabwurtz/ Eberraute wird durch zertheilung der
Stöcke vermehret. Man kan sie an den rand der Bette herümb pflantzen/ und unter
der schere halten/ so wächset sie fein dichte.

Abrotanum foemina folijs teretibus, C. B. Abrotanum foemina, Matth.
Lob. Tab. Clus. Eyst. Cuprestus herba, Cord. Chamaecyparissus Plinij, Trag. San-
tolina altera, Dod.
Cypresse/ Cypressenkraut. Jst von farben gantz graw zum
unterscheid der grünen und grawlichten beyden arten aus Spanien/ davon im 3. Cap.
des II. Buchs. Wird gleichfalls durch zerreissung der stöcke/ auch wol durch abge-
brochene zweiglein fort gepflantzet.

Absinthium Ponticum tenuifolium incanum, C. B. Absinthium tenuifo-
lium, Dod. Ponticum, Matth. Tab. Ponticum album, Eyst.
Garten-Wermuht/
ist von blättern subtiler und am schmack etwas gelinder/ als der wilde. Wird durch
theilung der pflantzen fort gebracht.

Ageratum folijs serratis, C. B. Ageratum, Matth. Tab. Eyst. Septentrio-
nalium, Lob. Eupatorium Mesuae, Trag. Balsamita minor, Dod.
Leber-balsam/

kan
Das II. Cap.
Artzneykreuter/ ſo bey uns im
Garten gezielet werden muͤſſen.

AAlldieweil von dieſem ein theil ſchon droben im II. und
III. Buch aus gewiſſen reſpect beruͤhret worden/ alſo wird un-
noͤhtig ſeyn/ ſelbige allhier zu wiederholen. Zum exempel/
Saffcan- und Lilien ſind medicinal Kreuter/ aber wegen ihrer
ſchoͤnen blumen ſind ſie in den Blumengarten verſetzet: Kohl
und Peterſilge haben in der Artzney auch ihren nutz/ aber
weil der Koch ſie in groſſer menge brauchet/ und weniger als der
Apothecker entrahten kan/ ſind ſie in dem Kuͤchen-garten zuruͤck
blieben. Was ſonſt auſſer dieſer betrachtung/ eigentlich und
fuͤrnehmlich zur Apothecken gehoͤret/ und der begatung im garten beduͤrfftig iſt: das
ſol jetzo erzehlet werden.

Zuvorher aber von der Wartung der Artzneykrenter mit graben/ miſten/ ver-
pflantzen/ waͤſſern/ wieden und beſchneiden etwas zu gedencken: ſo lebe ich der gewiſ-
ſen hoffnung/ wer die erſten drey buͤcher dieſes Tractats wol eingenommen hat/ wer-
de einer newen unterweiſung an dieſem ort nicht benoͤhtiget ſeyn/ ſondern was dieſes
oder jenes fuͤr flege erfodere/ per Analogiam oder durch eine Vergleichung aus obigem
leicht urtheilen koͤnnen. Anders haͤlt es ſich mit der Fortpflantzung oder Ver-
mehrung der gewaͤchſe/ welche zwar auch/ jedoch etwas ſchwerer durch die Analo-
gie gefunden werden kan: aber auch ſotane ſchwerigkeit weg zu nehmen/ wollen wir
jedem Kraute in dieſem Capitel wo nicht alle/ dennoch die breuchlichſte arten ſeiner
Vermehrung inſonderheit beyfuͤgen.

Abrotanum mas anguſtifolium majus, C. B. Abrotanum mas, Dod. Matth.
Lob. Tab. Eyſt. primum, Trag.
Stabwurtz/ Eberraute wird durch zertheilung der
Stoͤcke vermehret. Man kan ſie an den rand der Bette heruͤmb pflantzen/ und unter
der ſchere halten/ ſo waͤchſet ſie fein dichte.

Abrotanum fœmina folijs teretibus, C. B. Abrotanum fœmina, Matth.
Lob. Tab. Cluſ. Eyſt. Cupreſtus herba, Cord. Chamæcypariſſus Plinij, Trag. San-
tolina altera, Dod.
Cypreſſe/ Cypreſſenkraut. Jſt von farben gantz graw zum
unterſcheid der gruͤnen und grawlichten beyden arten aus Spanien/ davon im 3. Cap.
des II. Buchs. Wird gleichfalls durch zerreiſſung der ſtoͤcke/ auch wol durch abge-
brochene zweiglein fort gepflantzet.

Abſinthium Ponticum tenuifolium incanum, C. B. Abſinthium tenuifo-
lium, Dod. Ponticum, Matth. Tab. Ponticum album, Eyſt.
Garten-Wermuht/
iſt von blaͤttern ſubtiler und am ſchmack etwas gelinder/ als der wilde. Wird durch
theilung der pflantzen fort gebracht.

Ageratum folijs ſerratis, C. B. Ageratum, Matth. Tab. Eyſt. Septentrio-
nalium, Lob. Eupatorium Meſuæ, Trag. Balſamita minor, Dod.
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kan
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[271/0309] Das II. Cap. Artzneykreuter/ ſo bey uns im Garten gezielet werden muͤſſen. AAlldieweil von dieſem ein theil ſchon droben im II. und III. Buch aus gewiſſen reſpect beruͤhret worden/ alſo wird un- noͤhtig ſeyn/ ſelbige allhier zu wiederholen. Zum exempel/ Saffcan- und Lilien ſind medicinal Kreuter/ aber wegen ihrer ſchoͤnen blumen ſind ſie in den Blumengarten verſetzet: Kohl und Peterſilge haben in der Artzney auch ihren nutz/ aber weil der Koch ſie in groſſer menge brauchet/ und weniger als der Apothecker entrahten kan/ ſind ſie in dem Kuͤchen-garten zuruͤck blieben. Was ſonſt auſſer dieſer betrachtung/ eigentlich und fuͤrnehmlich zur Apothecken gehoͤret/ und der begatung im garten beduͤrfftig iſt: das ſol jetzo erzehlet werden. Zuvorher aber von der Wartung der Artzneykrenter mit graben/ miſten/ ver- pflantzen/ waͤſſern/ wieden und beſchneiden etwas zu gedencken: ſo lebe ich der gewiſ- ſen hoffnung/ wer die erſten drey buͤcher dieſes Tractats wol eingenommen hat/ wer- de einer newen unterweiſung an dieſem ort nicht benoͤhtiget ſeyn/ ſondern was dieſes oder jenes fuͤr flege erfodere/ per Analogiam oder durch eine Vergleichung aus obigem leicht urtheilen koͤnnen. Anders haͤlt es ſich mit der Fortpflantzung oder Ver- mehrung der gewaͤchſe/ welche zwar auch/ jedoch etwas ſchwerer durch die Analo- gie gefunden werden kan: aber auch ſotane ſchwerigkeit weg zu nehmen/ wollen wir jedem Kraute in dieſem Capitel wo nicht alle/ dennoch die breuchlichſte arten ſeiner Vermehrung inſonderheit beyfuͤgen. Abrotanum mas anguſtifolium majus, C. B. Abrotanum mas, Dod. Matth. Lob. Tab. Eyſt. primum, Trag. Stabwurtz/ Eberraute wird durch zertheilung der Stoͤcke vermehret. Man kan ſie an den rand der Bette heruͤmb pflantzen/ und unter der ſchere halten/ ſo waͤchſet ſie fein dichte. Abrotanum fœmina folijs teretibus, C. B. Abrotanum fœmina, Matth. Lob. Tab. Cluſ. Eyſt. Cupreſtus herba, Cord. Chamæcypariſſus Plinij, Trag. San- tolina altera, Dod. Cypreſſe/ Cypreſſenkraut. Jſt von farben gantz graw zum unterſcheid der gruͤnen und grawlichten beyden arten aus Spanien/ davon im 3. Cap. des II. Buchs. Wird gleichfalls durch zerreiſſung der ſtoͤcke/ auch wol durch abge- brochene zweiglein fort gepflantzet. Abſinthium Ponticum tenuifolium incanum, C. B. Abſinthium tenuifo- lium, Dod. Ponticum, Matth. Tab. Ponticum album, Eyſt. Garten-Wermuht/ iſt von blaͤttern ſubtiler und am ſchmack etwas gelinder/ als der wilde. Wird durch theilung der pflantzen fort gebracht. Ageratum folijs ſerratis, C. B. Ageratum, Matth. Tab. Eyſt. Septentrio- nalium, Lob. Eupatorium Meſuæ, Trag. Balſamita minor, Dod. Leber-balſam/ kan

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/309>, abgerufen am 18.04.2024.