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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Anlegung eines Blumengartens.
künfftig mit ihren blättern zierlich verkleiden mögen/ welches dem Garten einen
grossen Wolstand giebet/ zu geschweigen/ daß man die früchte fast ohn steigen auff
die leiter mit der hand von solchem Gelender abbrechen kan. Das lange Rabat un-
ten her/ bordiret mit Buxbaum/ und besäet es mit allerhand Blumwerck/ nach be-
lieben und ohn beysorge/ daß es den bäumen schaden möchte.

4. Von Hecken und Heck-figuren.

Mit Hecken und Gegen-gelendern/ Contr' Espaliers, pfleget man die grösse-
sten Gänge eines gartens zu formiren/ oder auch gantze absonderliche Parterren ein-
zuschliessen. Die materie derselben sind bey uns ins gemein Johannesbeer/ Sta-
chelbeer/ Berberiß/ Rosen/ Hülst/ Rheinweiden/ und Buxus arborescens oder
Grosser Buxbaum/ der in Welsch-Braband häuffig wächset/ allhier aber nicht sehr
gemein. Es können auch gebraucht werden niedrige Kirschen/ Pflaumen/ Marel-
len/ Cornelen/ Birnen/ Aepffel und dergleichen Obstbäume: imgleichen weiß
und blaw Syringe/ Wacholdern/ Pfrimmen/ Colutea: in heissen Ländern Roß-
marin/ Lorbern/ Myrten/ und wann sie durch offters Beschneiden niedrig gehalten
werden/ so stehen sie desto zierlicher. Unter oberzehlten sind die meisten breuchlich
wegen des nutzes der blumen/ oder frucht: die jenigen aber/ welche unnutzbar sind/
geben die zierlichsten Hecken und Heckfiguren/ als nemlich der grosse Buxbaum/ und
die Rheinweiden.

Die rechte zeit solche Hecke von hartem Strauchwerck zu legen ist im Christ-
monat und Jenner/ bey offnem Wetter: von zärtern aber im Herbst oder Frühling:
und geschiehet diese einlegung nach gemeiner art des Strauchwercks/ wie droben von
der Bezeugung im 2. cap. des I. Buchs gelehret ward: jedoch muß alles mit einge-
grabenen pfälen und latten verwahret werden. Was aber insonderheit anlanget
ein zierlich Bindwerck aus Rheinweiden zu formiren/ solches sol allhier angezeiget
werden.

Erstlich leget das Heck schlechter dinge an mit Rheinweiden/ drey oder vier-
doppelt/ damit ihr desto eher die dicke gewinnet: im auffwachsen beleget sie auff bey-
den seiten mit stangen und stäben/ und flechtet sie durch einander/ damit sie krauß und
dicht wachsen. Nachdem sie nun eine behörige dichte und zimliche höhe erlanget/ so
stutzet sie nach angelegter Schnur mit der Gartenschere auff beyden seiten/ und oben
her/ gantz glat und gerade als eine taffel: nehmet auch die beygesetzte stangen und
stäbe hinweg/ so bald das Heck ohn dieselben sich auffrecht halten kan.

Seyd ihr aber gesinnet/ solch angelegtes Heck mit einigen bildern aus zu zieren/
so beschneidet es oben her nicht gantz glat/ sondern lasset in gewisser distantz etliche pü-
schel/ jeden von sieben oder acht reisern/ unbeschnitten stehen. Habet alsdann zur
hand aus dünnen stäblein von Haselstauden formirte Modellen oder Patronen/ es
mögen seyn Buchstaben/ zahlen/ thier/ kugeln/ sterne/ lilien/ wapen/ oder gantze
jagten/ und andere historien. Jn solche patronen stechet die reiser der jetzt-bemelten
püschel von unten auff/ flechtet sie wol durch die löcher/ und befestiget sie also/ daß sie
auffrecht stehen. Jm fortwachsen lencket die zweiglein dergestalt/ daß endlich die
gantze patron mit laub bekleidet werde: alsdann schneidet die heraus rähende ende
weg/ und machet die auffgestelte figuren scheinbar.

5. Von
F

Anlegung eines Blumengartens.
kuͤnfftig mit ihren blaͤttern zierlich verkleiden moͤgen/ welches dem Garten einen
groſſen Wolſtand giebet/ zu geſchweigen/ daß man die fruͤchte faſt ohn ſteigen auff
die leiter mit der hand von ſolchem Gelender abbrechen kan. Das lange Rabat un-
ten her/ bordiret mit Buxbaum/ und beſaͤet es mit allerhand Blumwerck/ nach be-
lieben und ohn beyſorge/ daß es den baͤumen ſchaden moͤchte.

4. Von Hecken und Heck-figuren.

Mit Hecken und Gegen-gelendern/ Contr’ Eſpaliers, pfleget man die groͤſſe-
ſten Gaͤnge eines gartens zu formiren/ oder auch gantze abſonderliche Parterren ein-
zuſchlieſſen. Die materie derſelben ſind bey uns ins gemein Johannesbeer/ Sta-
chelbeer/ Berberiß/ Roſen/ Huͤlſt/ Rheinweiden/ und Buxus arboreſcens oder
Groſſer Buxbaum/ der in Welſch-Braband haͤuffig waͤchſet/ allhier aber nicht ſehr
gemein. Es koͤnnen auch gebraucht werden niedrige Kirſchen/ Pflaumen/ Marel-
len/ Cornelen/ Birnen/ Aepffel und dergleichen Obſtbaͤume: imgleichen weiß
und blaw Syringe/ Wacholdern/ Pfrimmen/ Colutea: in heiſſen Laͤndern Roß-
marin/ Lorbern/ Myrten/ und wann ſie durch offters Beſchneiden niedrig gehalten
werden/ ſo ſtehen ſie deſto zierlicher. Unter oberzehlten ſind die meiſten breuchlich
wegen des nutzes der blumen/ oder frucht: die jenigen aber/ welche unnutzbar ſind/
geben die zierlichſten Hecken und Heckfiguren/ als nemlich der groſſe Buxbaum/ und
die Rheinweiden.

Die rechte zeit ſolche Hecke von hartem Strauchwerck zu legen iſt im Chriſt-
monat und Jenner/ bey offnem Wetter: von zaͤrtern aber im Herbſt oder Fruͤhling:
und geſchiehet dieſe einlegung nach gemeiner art des Strauchwercks/ wie droben von
der Bezeugung im 2. cap. des I. Buchs gelehret ward: jedoch muß alles mit einge-
grabenen pfaͤlen und latten verwahret werden. Was aber inſonderheit anlanget
ein zierlich Bindwerck aus Rheinweiden zu formiren/ ſolches ſol allhier angezeiget
werden.

Erſtlich leget das Heck ſchlechter dinge an mit Rheinweiden/ drey oder vier-
doppelt/ damit ihr deſto eher die dicke gewinnet: im auffwachſen beleget ſie auff bey-
den ſeiten mit ſtangen und ſtaͤben/ und flechtet ſie durch einander/ damit ſie krauß und
dicht wachſen. Nachdem ſie nun eine behoͤrige dichte und zimliche hoͤhe erlanget/ ſo
ſtutzet ſie nach angelegter Schnur mit der Gartenſchere auff beyden ſeiten/ und oben
her/ gantz glat und gerade als eine taffel: nehmet auch die beygeſetzte ſtangen und
ſtaͤbe hinweg/ ſo bald das Heck ohn dieſelben ſich auffrecht halten kan.

Seyd ihr aber geſinnet/ ſolch angelegtes Heck mit einigen bildern aus zu zieren/
ſo beſchneidet es oben her nicht gantz glat/ ſondern laſſet in gewiſſer diſtantz etliche puͤ-
ſchel/ jeden von ſieben oder acht reiſern/ unbeſchnitten ſtehen. Habet alsdann zur
hand aus duͤnnen ſtaͤblein von Haſelſtauden formirte Modellen oder Patronen/ es
moͤgen ſeyn Buchſtaben/ zahlen/ thier/ kugeln/ ſterne/ lilien/ wapen/ oder gantze
jagten/ und andere hiſtorien. Jn ſolche patronen ſtechet die reiſer der jetzt-bemelten
puͤſchel von unten auff/ flechtet ſie wol durch die loͤcher/ und befeſtiget ſie alſo/ daß ſie
auffrecht ſtehen. Jm fortwachſen lencket die zweiglein dergeſtalt/ daß endlich die
gantze patron mit laub bekleidet werde: alsdann ſchneidet die heraus raͤhende ende
weg/ und machet die auffgeſtelte figuren ſcheinbar.

5. Von
F
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[41/0073] Anlegung eines Blumengartens. kuͤnfftig mit ihren blaͤttern zierlich verkleiden moͤgen/ welches dem Garten einen groſſen Wolſtand giebet/ zu geſchweigen/ daß man die fruͤchte faſt ohn ſteigen auff die leiter mit der hand von ſolchem Gelender abbrechen kan. Das lange Rabat un- ten her/ bordiret mit Buxbaum/ und beſaͤet es mit allerhand Blumwerck/ nach be- lieben und ohn beyſorge/ daß es den baͤumen ſchaden moͤchte. 4. Von Hecken und Heck-figuren. Mit Hecken und Gegen-gelendern/ Contr’ Eſpaliers, pfleget man die groͤſſe- ſten Gaͤnge eines gartens zu formiren/ oder auch gantze abſonderliche Parterren ein- zuſchlieſſen. Die materie derſelben ſind bey uns ins gemein Johannesbeer/ Sta- chelbeer/ Berberiß/ Roſen/ Huͤlſt/ Rheinweiden/ und Buxus arboreſcens oder Groſſer Buxbaum/ der in Welſch-Braband haͤuffig waͤchſet/ allhier aber nicht ſehr gemein. Es koͤnnen auch gebraucht werden niedrige Kirſchen/ Pflaumen/ Marel- len/ Cornelen/ Birnen/ Aepffel und dergleichen Obſtbaͤume: imgleichen weiß und blaw Syringe/ Wacholdern/ Pfrimmen/ Colutea: in heiſſen Laͤndern Roß- marin/ Lorbern/ Myrten/ und wann ſie durch offters Beſchneiden niedrig gehalten werden/ ſo ſtehen ſie deſto zierlicher. Unter oberzehlten ſind die meiſten breuchlich wegen des nutzes der blumen/ oder frucht: die jenigen aber/ welche unnutzbar ſind/ geben die zierlichſten Hecken und Heckfiguren/ als nemlich der groſſe Buxbaum/ und die Rheinweiden. Die rechte zeit ſolche Hecke von hartem Strauchwerck zu legen iſt im Chriſt- monat und Jenner/ bey offnem Wetter: von zaͤrtern aber im Herbſt oder Fruͤhling: und geſchiehet dieſe einlegung nach gemeiner art des Strauchwercks/ wie droben von der Bezeugung im 2. cap. des I. Buchs gelehret ward: jedoch muß alles mit einge- grabenen pfaͤlen und latten verwahret werden. Was aber inſonderheit anlanget ein zierlich Bindwerck aus Rheinweiden zu formiren/ ſolches ſol allhier angezeiget werden. Erſtlich leget das Heck ſchlechter dinge an mit Rheinweiden/ drey oder vier- doppelt/ damit ihr deſto eher die dicke gewinnet: im auffwachſen beleget ſie auff bey- den ſeiten mit ſtangen und ſtaͤben/ und flechtet ſie durch einander/ damit ſie krauß und dicht wachſen. Nachdem ſie nun eine behoͤrige dichte und zimliche hoͤhe erlanget/ ſo ſtutzet ſie nach angelegter Schnur mit der Gartenſchere auff beyden ſeiten/ und oben her/ gantz glat und gerade als eine taffel: nehmet auch die beygeſetzte ſtangen und ſtaͤbe hinweg/ ſo bald das Heck ohn dieſelben ſich auffrecht halten kan. Seyd ihr aber geſinnet/ ſolch angelegtes Heck mit einigen bildern aus zu zieren/ ſo beſchneidet es oben her nicht gantz glat/ ſondern laſſet in gewiſſer diſtantz etliche puͤ- ſchel/ jeden von ſieben oder acht reiſern/ unbeſchnitten ſtehen. Habet alsdann zur hand aus duͤnnen ſtaͤblein von Haſelſtauden formirte Modellen oder Patronen/ es moͤgen ſeyn Buchſtaben/ zahlen/ thier/ kugeln/ ſterne/ lilien/ wapen/ oder gantze jagten/ und andere hiſtorien. Jn ſolche patronen ſtechet die reiſer der jetzt-bemelten puͤſchel von unten auff/ flechtet ſie wol durch die loͤcher/ und befeſtiget ſie alſo/ daß ſie auffrecht ſtehen. Jm fortwachſen lencket die zweiglein dergeſtalt/ daß endlich die gantze patron mit laub bekleidet werde: alsdann ſchneidet die heraus raͤhende ende weg/ und machet die auffgeſtelte figuren ſcheinbar. 5. Von F

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/73>, abgerufen am 29.03.2024.