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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Die fürnehmste arten des pfropffens.
auff der einen seite/ und durchschneidet am ende auch das marck/ also daß das Reiß all-
gemach unten zu gespitzet werde. Darnach schelet auff der andern seite die braune
oder grawe eusserste rinde fleißig und so behend ab/ daß die inwendige grüne unverseh-
ret bleibe: und stellet solch bereitetes Reiß in ein gläßlein mit wasser/ oder befeuchtet
es im munde.
3. Surculi insertio. Ferner stechet mit dem knöchenen Pfropffmesserlein zwi-
schen das holtz und die rinde an solchen ort/ da die rinde am glatesten scheinet/ und wo
müglich gegen auffgang der Sonnen oder gegen Mitternacht: stechet aber so/ daß
die rinde nicht berste: im fall es aber scheinet/ daß sie bersten müste/ so ists besser mit
einem subtilen ritzlein/ so lang die Encke beschnitten/ ihr zu helffen. Nun ziehet das
knöchene Messerlein/ nach welches maaß das unterste ende der Encke genaw formie-
ret seyn muß/ heraus/ und stechet sie also hinein/ daß die rinde zur rinde und das holtz
zum holtze gekehret werde: auch daß sie fein gerad und auffrecht zu stehen komme.
Alsdann verbindet die Encke mit bast/ so weit als sie in die rinde eingesetzet: zu bey-
den seiten aber derselben stechet kleine höltzerne zwecklein/ welche mittelst des Ver-
bunds die rinde genaw hinan treiben/ damit beydes Stamm und Encke desto besser
in einander verwachsen. Ausser dem/ wofern die rinde nicht fleißig hinan gedrungen
wird/ so wird der stamm von dem auffwallenden und an diesem ledigen ort stillstehen-
dem Safft knorrich und ungestalt.
4. Surculi quot. Uberdem weil die Rind-pfropffung gemeinlich nicht auff
gar junge/ sondern auff etwas schon erstarckte bäume geschiehet/ als setzet man auff
einen stamm zum wenigsten zwey reiser/ und zwar gegen einander/ oder drey in einen
triangel: bisweilen auch wol vier. Und damit die reiser desto gerader auffstehen/
nicht aber eins hieher/ das ander dorthin sehen möge: so haltet das Pfropffreiß vor
dem einschneiden an den stamm/ und nehmet waar/ wie sichs zum besten schicken möch-
te/ daß ihr das einschneiden darnach richtet.
5. Oblinitio. Fahret nun fort/ und verstreichet die platte des Stammes
wider regen und wind mit pfropffwachs: auch könnet ihr nochmahls über das wachs
wol etwas mooß wider die Sonne-hitze binden.
III. Pfropffen in den Kerb.

Es ist eine zwar ungemeine/ aber doch bewehrte art/ welche man das Pfropf-
fen mit dem Einhawen oder in den Kerb nennet. Und wiewol hiezu auch junge
bäume bequem sind/ so findet doch diß Pfropffen am meisten stat bey dicken wilden
oder sonst unfruchtbaren Stämmen/ wann sie schon im Diameter einen bis zween
fuß haben. Gleichfals müssen zu solchem wercke keine zarte/ sondern starcke und
hinter dem jahrknot gebrochene Encken erwehlet werden: und geschiehet also. Sä-
get den stamm halben Mannshoch herunter/ raspelt mit einem Schabmesser die eu-
serste grobe rinde hinweg/ setzet alsdan ein scharffes Messer oder Meissel an den rand
des Stamms/ schlaget drauff/ daß er durch die rinde bis ins holtz hinein dringe: zie-
het ihn heraus/ und thut hart daneben einen gegenschnitt/ daß der Kerb nur so breit
tieff und lang werde/ als die Encke erfodert/ wie in der figur bey dem* angedeutet.
Es muß aber die Eucke eben wie beym Spalt-pfropffen formiret seyn/ nur daß die in-
wendige seite zu gespitzet werde/ als in der figur III. zu sehen. Die also zubereitete

En-
A a
Die fuͤrnehmſte arten des pfropffens.
auff der einen ſeite/ und durchſchneidet am ende auch das marck/ alſo daß das Reiß all-
gemach unten zu geſpitzet werde. Darnach ſchelet auff der andern ſeite die braune
oder grawe euſſerſte rinde fleißig und ſo behend ab/ daß die inwendige gruͤne unverſeh-
ret bleibe: und ſtellet ſolch bereitetes Reiß in ein glaͤßlein mit waſſer/ oder befeuchtet
es im munde.
3. Surculi inſertio. Ferner ſtechet mit dem knoͤchenen Pfropffmeſſerlein zwi-
ſchen das holtz und die rinde an ſolchen ort/ da die rinde am glateſten ſcheinet/ und wo
muͤglich gegen auffgang der Sonnen oder gegen Mitternacht: ſtechet aber ſo/ daß
die rinde nicht berſte: im fall es aber ſcheinet/ daß ſie berſten muͤſte/ ſo iſts beſſer mit
einem ſubtilen ritzlein/ ſo lang die Encke beſchnitten/ ihr zu helffen. Nun ziehet das
knoͤchene Meſſerlein/ nach welches maaß das unterſte ende der Encke genaw formie-
ret ſeyn muß/ heraus/ und ſtechet ſie alſo hinein/ daß die rinde zur rinde und das holtz
zum holtze gekehret werde: auch daß ſie fein gerad und auffrecht zu ſtehen komme.
Alsdann verbindet die Encke mit baſt/ ſo weit als ſie in die rinde eingeſetzet: zu bey-
den ſeiten aber derſelben ſtechet kleine hoͤltzerne zwecklein/ welche mittelſt des Ver-
bunds die rinde genaw hinan treiben/ damit beydes Stamm und Encke deſto beſſer
in einander verwachſen. Auſſer dem/ wofern die rinde nicht fleißig hinan gedrungen
wird/ ſo wird der ſtamm von dem auffwallenden und an dieſem ledigen ort ſtillſtehen-
dem Safft knorrich und ungeſtalt.
4. Surculi quot. Uberdem weil die Rind-pfropffung gemeinlich nicht auff
gar junge/ ſondern auff etwas ſchon erſtarckte baͤume geſchiehet/ als ſetzet man auff
einen ſtamm zum wenigſten zwey reiſer/ und zwar gegen einander/ oder drey in einen
triangel: bisweilen auch wol vier. Und damit die reiſer deſto gerader auffſtehen/
nicht aber eins hieher/ das ander dorthin ſehen moͤge: ſo haltet das Pfropffreiß vor
dem einſchneiden an den ſtamm/ und nehmet waar/ wie ſichs zum beſten ſchicken moͤch-
te/ daß ihr das einſchneiden darnach richtet.
5. Oblinitio. Fahret nun fort/ und verſtreichet die platte des Stammes
wider regen und wind mit pfropffwachs: auch koͤnnet ihr nochmahls uͤber das wachs
wol etwas mooß wider die Sonne-hitze binden.
III. Pfropffen in den Kerb.

Es iſt eine zwar ungemeine/ aber doch bewehrte art/ welche man das Pfropf-
fen mit dem Einhawen oder in den Kerb nennet. Und wiewol hiezu auch junge
baͤume bequem ſind/ ſo findet doch diß Pfropffen am meiſten ſtat bey dicken wilden
oder ſonſt unfruchtbaren Staͤmmen/ wann ſie ſchon im Diameter einen bis zween
fuß haben. Gleichfals muͤſſen zu ſolchem wercke keine zarte/ ſondern ſtarcke und
hinter dem jahrknot gebrochene Encken erwehlet werden: und geſchiehet alſo. Saͤ-
get den ſtamm halben Mannshoch herunter/ raſpelt mit einem Schabmeſſer die eu-
ſerſte grobe rinde hinweg/ ſetzet alsdan ein ſcharffes Meſſer oder Meiſſel an den rand
des Stamms/ ſchlaget drauff/ daß er durch die rinde bis ins holtz hinein dringe: zie-
het ihn heraus/ und thut hart daneben einen gegenſchnitt/ daß der Kerb nur ſo breit
tieff und lang werde/ als die Encke erfodert/ wie in der figur bey dem* angedeutet.
Es muß aber die Eucke eben wie beym Spalt-pfropffen formiret ſeyn/ nur daß die in-
wendige ſeite zu geſpitzet werde/ als in der figur III. zu ſehen. Die alſo zubereitete

En-
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[185/0219] Die fuͤrnehmſte arten des pfropffens. auff der einen ſeite/ und durchſchneidet am ende auch das marck/ alſo daß das Reiß all- gemach unten zu geſpitzet werde. Darnach ſchelet auff der andern ſeite die braune oder grawe euſſerſte rinde fleißig und ſo behend ab/ daß die inwendige gruͤne unverſeh- ret bleibe: und ſtellet ſolch bereitetes Reiß in ein glaͤßlein mit waſſer/ oder befeuchtet es im munde. 3. Surculi inſertio. Ferner ſtechet mit dem knoͤchenen Pfropffmeſſerlein zwi- ſchen das holtz und die rinde an ſolchen ort/ da die rinde am glateſten ſcheinet/ und wo muͤglich gegen auffgang der Sonnen oder gegen Mitternacht: ſtechet aber ſo/ daß die rinde nicht berſte: im fall es aber ſcheinet/ daß ſie berſten muͤſte/ ſo iſts beſſer mit einem ſubtilen ritzlein/ ſo lang die Encke beſchnitten/ ihr zu helffen. Nun ziehet das knoͤchene Meſſerlein/ nach welches maaß das unterſte ende der Encke genaw formie- ret ſeyn muß/ heraus/ und ſtechet ſie alſo hinein/ daß die rinde zur rinde und das holtz zum holtze gekehret werde: auch daß ſie fein gerad und auffrecht zu ſtehen komme. Alsdann verbindet die Encke mit baſt/ ſo weit als ſie in die rinde eingeſetzet: zu bey- den ſeiten aber derſelben ſtechet kleine hoͤltzerne zwecklein/ welche mittelſt des Ver- bunds die rinde genaw hinan treiben/ damit beydes Stamm und Encke deſto beſſer in einander verwachſen. Auſſer dem/ wofern die rinde nicht fleißig hinan gedrungen wird/ ſo wird der ſtamm von dem auffwallenden und an dieſem ledigen ort ſtillſtehen- dem Safft knorrich und ungeſtalt. 4. Surculi quot. Uberdem weil die Rind-pfropffung gemeinlich nicht auff gar junge/ ſondern auff etwas ſchon erſtarckte baͤume geſchiehet/ als ſetzet man auff einen ſtamm zum wenigſten zwey reiſer/ und zwar gegen einander/ oder drey in einen triangel: bisweilen auch wol vier. Und damit die reiſer deſto gerader auffſtehen/ nicht aber eins hieher/ das ander dorthin ſehen moͤge: ſo haltet das Pfropffreiß vor dem einſchneiden an den ſtamm/ und nehmet waar/ wie ſichs zum beſten ſchicken moͤch- te/ daß ihr das einſchneiden darnach richtet. 5. Oblinitio. Fahret nun fort/ und verſtreichet die platte des Stammes wider regen und wind mit pfropffwachs: auch koͤnnet ihr nochmahls uͤber das wachs wol etwas mooß wider die Sonne-hitze binden. III. Pfropffen in den Kerb. Es iſt eine zwar ungemeine/ aber doch bewehrte art/ welche man das Pfropf- fen mit dem Einhawen oder in den Kerb nennet. Und wiewol hiezu auch junge baͤume bequem ſind/ ſo findet doch diß Pfropffen am meiſten ſtat bey dicken wilden oder ſonſt unfruchtbaren Staͤmmen/ wann ſie ſchon im Diameter einen bis zween fuß haben. Gleichfals muͤſſen zu ſolchem wercke keine zarte/ ſondern ſtarcke und hinter dem jahrknot gebrochene Encken erwehlet werden: und geſchiehet alſo. Saͤ- get den ſtamm halben Mannshoch herunter/ raſpelt mit einem Schabmeſſer die eu- ſerſte grobe rinde hinweg/ ſetzet alsdan ein ſcharffes Meſſer oder Meiſſel an den rand des Stamms/ ſchlaget drauff/ daß er durch die rinde bis ins holtz hinein dringe: zie- het ihn heraus/ und thut hart daneben einen gegenſchnitt/ daß der Kerb nur ſo breit tieff und lang werde/ als die Encke erfodert/ wie in der figur bey dem* angedeutet. Es muß aber die Eucke eben wie beym Spalt-pfropffen formiret ſeyn/ nur daß die in- wendige ſeite zu geſpitzet werde/ als in der figur III. zu ſehen. Die alſo zubereitete En- A a

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/219>, abgerufen am 28.03.2024.