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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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wohin Frey, Ernst und Max schon voraus gegangen waren, das Wetter war den ganzen Tag sehr schön und warm. Am Abend spät schrieb ich noch einen Brief an Feit, worin ich ihm die von Berlin uns zuzusendenden Sachen (Bleistifte, Farben, Compasse etc.) zu besorgen auftrug. Omar kommt am Abend aus Cairo mit 3 tüchtigen Kameelen zurück, welche die schwersten Steine morgen nach Cairo schaffen sollen; 6 andre Kameele für die leichteren Kästen werden in den Dörfern bestellt. -

Montag den 30ten Januar 1843. Früh am Morgen wird mit dem Aufpacken der Kameele begonnen. Interressantes und malerisches Schauspiel der eben über dem Mokattam aufgehenden Sonne, welche die gelagerten Kameele erleuchtet und die Gruppe der Kameeltreiber, die um ein Feuer in ihren Decken gelagert, sich die Hände wärmen; fressende Esel nicht weit davon; der Maler Frey eine Skizze machend in seinen Mantel gewickelt; während des Schreiens und Lärmens beim Packen der Kameele, schreibe ich einen kurzen Brief an die Mutter, um ihn sammt den an Feit, Lepsius mitzugeben. So war denn etwa 9 Uhr herbeigekommen, als Alles fertig und zum Abgange bereit war. Franke sprengte, völlig gerüstet den vorangehenden Kameelen nach, Lepsius saß auch schon zu Esel; da kommt eine ganze Schaar Europäer auf unser Lager zugeritten; es zeigt sich, daß es Herr von Laurin, österreichischerGeneral-Consul ist, der mit unserm Consul Wagner, dem russischen General Consul, dem Fürsten Luwarow, und einem RegimentsArzt Stadler aus München uns zu besuchen kömmt; es war die ungelegenste Zeit, aber es galt gute Miene zu bösem Spiel machen. Lepsius schob seine Abreise auf und schickte sich an, den Herren das Gräberfeld zu zeigen,

wohin Frey, Ernst und Max schon voraus gegangen waren, das Wetter war den ganzen Tag sehr schön und warm. Am Abend spät schrieb ich noch einen Brief an Feit, worin ich ihm die von Berlin uns zuzusendenden Sachen (Bleistifte, Farben, Compasse etc.) zu besorgen auftrug. Omar kommt am Abend aus Cairo mit 3 tüchtigen Kameelen zurück, welche die schwersten Steine morgen nach Cairo schaffen sollen; 6 andre Kameele für die leichteren Kästen werden in den Dörfern bestellt. -

Montag den 30ten Januar 1843. Früh am Morgen wird mit dem Aufpacken der Kameele begonnen. Interressantes und malerisches Schauspiel der eben über dem Mokattam aufgehenden Sonne, welche die gelagerten Kameele erleuchtet und die Gruppe der Kameeltreiber, die um ein Feuer in ihren Decken gelagert, sich die Hände wärmen; fressende Esel nicht weit davon; der Maler Frey eine Skizze machend in seinen Mantel gewickelt; während des Schreiens und Lärmens beim Packen der Kameele, schreibe ich einen kurzen Brief an die Mutter, um ihn sammt den an Feit, Lepsius mitzugeben. So war denn etwa 9 Uhr herbeigekommen, als Alles fertig und zum Abgange bereit war. Franke sprengte, völlig gerüstet den vorangehenden Kameelen nach, Lepsius saß auch schon zu Esel; da kommt eine ganze Schaar Europäer auf unser Lager zugeritten; es zeigt sich, daß es Herr von Laurin, österreichischerGeneral-Consul ist, der mit unserm Consul Wagner, dem russischen General Consul, dem Fürsten Luwarow, und einem RegimentsArzt Stadler aus München uns zu besuchen kömmt; es war die ungelegenste Zeit, aber es galt gute Miene zu bösem Spiel machen. Lepsius schob seine Abreise auf und schickte sich an, den Herren das Gräberfeld zu zeigen,

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[139/0140] wohin Frey, Ernst d Max schon voraus gegangen waren, das Wetter war d ganzen Tag sehr schön d warm. Am Abend spät schrieb ich noch e Brief an Feit, worin ich ihm die von Berlin uns zuzusendenden Sachen (Bleistifte, Farben, Compasse etc.) zu besorgen auftrug. Omar kommt am Abend aus Cairo mit 3 tüchtigen Kameelen zurück, welche die schwersten Steine morgen nach Cairo schaffe sollen; 6 andre Kameele für die leichteren Kästen werden in d Dörfern bestellt. - Montag d 30ten Jan 1843. Früh am Morgen wird mit dem Aufpacken der Kameele begonnen. Interressantes d malerisches Schauspiel der eben über d Mokattam aufgehenden Sonne, welche die gelagerten Kameele erleuchtet d die Gruppe der Kameeltreiber, die um e Feuer in ihren Decken gelagert, sich die Hände wärmen; fressende Esel nicht weit davon; der Maler Frey eine Skizze machend in seinen Mantel gewickelt; während des Schreiens d Lärmens beim Packen der Kameele, schreibe ich einen kurzen Brief an d Mutter, um ihn sammt den an Feit, Lepsius mitzugeben. So war denn etwa 9 Uhr herbeigekommen, als Alles fertig d zum Abgange bereit war. Franke sprengte, völlig gerüstet den vorangehenden Kameelen nach, Lepsius saß auch schon zu Esel; da kommt eine ganze Schaar Europäer auf unser Lager zugeritten; es zeigt sich, daß es H v Laurin, österGen-Consul ist, der mit unserm Consul Wagner, dem russ Gen Consul, dem Fürsten Luwarow, d e RegArzt Stadler aus München uns zu besuchen kömmt; es war die ungelegenste Zeit, aber es galt gute Miene zu bösem Spiel machen. Leps schob seine Abreise auf d schickte sich an, den Herren das Gräberfeld zu zeigen,

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/140>, abgerufen am 29.03.2024.