Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

Bild:
<< vorherige Seite

Mittwoch den 10ten Mai 1843. Bußtag. Heut Vormittag mache ich meine Karte fertig; nach dem 2ten Frühstück wird wieder geruht, und am Nachmittag schreibe ich an dem allgemeinen Briefe weiter. Wiederum heute Lagerung im Mondschein; es ist heut fast der erste recht heiße Tag. Um 11 Uhr Vormittags habe ich im Schatten des Zeltes außen 34°, im Innern auf Mannshöhe 37° Reaumur. Am Nachmittag 32°; am Abend um 9 Uhr noch 21 1/2° . Lepsius ist noch nicht gekommen, ich erwarte ihn mit Bonomi morgen. - Heuschrecken im Zelt sehr unangenehm.

Donnerstag den 11ten Mai 1843. - Heut Vormittag vollende ich meinen allgemeinen Brief, darin einen andern an Carl Riechers un bin, Gott sei Dank, nun so weit, die Sendung nach Europa abgehen zu lassen. - Der Tag heut ist zwar nicht so warm wie gestern, da wir Nord- statt Südwind haben, indessen doch heiß genug; im Zelte ist 32 1/2° und draußten 28 1/2° Wärme. Der Abend ist kühl, doch setzen wir unsre Mondschein Lagerung fort. Lepsius, den ich heut sicher erwartete, kommt noch nicht; ich beschließe deshalb, damit mein Brief noch mit dem Dampfschiff des 17ten abgehen kann, morgen Omar mit meinem Briefe in die Stadt zu schicken, zu welchem Ende ich noch ein Paar Zeilen an Lepsius und für den Nothfall an Lieder schreibe.

Freitag den 12ten Mai 1843. - Ich beginne heut das letzte ohnlängst vermessene Grab aufzuzeichnen, nachdem ich noch etwas an meinem Plan von Memphis gearbeitet habe. Auch heute warten wir vergebens auf Lepsius; auch Bonomi kommt nicht; Omar, der heut zurückkommen sollte, bleibt auch aus. Der Tag aber ist nicht sehr heiß, es geht ziemlich starker

Mittwoch den 10ten Mai 1843. Bußtag. Heut Vormittag mache ich meine Karte fertig; nach dem 2ten Frühstück wird wieder geruht, und am Nachmittag schreibe ich an dem allgemeinen Briefe weiter. Wiederum heute Lagerung im Mondschein; es ist heut fast der erste recht heiße Tag. Um 11 Uhr Vormittags habe ich im Schatten des Zeltes außen 34°, im Innern auf Mannshöhe 37° Réaumur. Am Nachmittag 32°; am Abend um 9 Uhr noch 21 ½° . Lepsius ist noch nicht gekommen, ich erwarte ihn mit Bonomi morgen. - Heuschrecken im Zelt sehr unangenehm.

Donnerstag den 11ten Mai 1843. - Heut Vormittag vollende ich meinen allgemeinen Brief, darin einen andern an Carl Riechers un bin, Gott sei Dank, nun so weit, die Sendung nach Europa abgehen zu lassen. - Der Tag heut ist zwar nicht so warm wie gestern, da wir Nord- statt Südwind haben, indessen doch heiß genug; im Zelte ist 32 ½° und draußten 28 ½° Wärme. Der Abend ist kühl, doch setzen wir unsre Mondschein Lagerung fort. Lepsius, den ich heut sicher erwartete, kommt noch nicht; ich beschließe deshalb, damit mein Brief noch mit dem Dampfschiff des 17ten abgehen kann, morgen Omar mit meinem Briefe in die Stadt zu schicken, zu welchem Ende ich noch ein Paar Zeilen an Lepsius und für den Nothfall an Lieder schreibe.

Freitag den 12ten Mai 1843. - Ich beginne heut das letzte ohnlängst vermessene Grab aufzuzeichnen, nachdem ich noch etwas an meinem Plan von Memphis gearbeitet habe. Auch heute warten wir vergebens auf Lepsius; auch Bonomi kommt nicht; Omar, der heut zurückkommen sollte, bleibt auch aus. Der Tag aber ist nicht sehr heiß, es geht ziemlich starker

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0208" n="207"/>
          </p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><date when="1843-05-10"><hi rendition="#u">Mittwoch <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> 10ten Mai 1843</hi></date>. Bußtag. Heut Vormittag mache ich meine Karte fertig; nach dem 2ten Frühstück wird wieder geruht, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> am <choice><abbr>Nachm</abbr><expan>Nachmittag</expan></choice> schreibe ich an dem <choice><abbr>allg</abbr><expan>allgemeinen</expan></choice> Briefe weiter. Wiederum heute Lagerung im Mondschein; es ist heut fast der erste recht heiße Tag. Um 11 Uhr <choice><abbr>Vorm</abbr><expan>Vormittags</expan></choice> habe ich im Schatten des Zeltes außen 34°, im Innern auf Mannshöhe 37° <choice><abbr>R</abbr><expan>Réaumur</expan></choice>. Am <choice><abbr>Nachm</abbr><expan>Nachmittag</expan></choice> 32°; am Abend um 9 Uhr noch 21 ½° . <persName><choice><abbr>Leps</abbr><expan>Lepsius</expan></choice></persName> ist noch nicht gekommen, ich erwarte ihn mit <persName>Bonomi</persName> morgen. - Heuschrecken im Zelt sehr unangenehm.
</p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><date when="1843-05-11"><hi rendition="#u">Donnerstag <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> 11ten Mai 1843</hi></date>. - Heut Vormittag vollende ich meinen <choice><abbr>allgem</abbr><expan>allgemeinen</expan></choice> Brief, darin einen andern an <persName>Carl <choice><abbr>R</abbr><expan>Riechers</expan></choice></persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>un</expan></choice> bin, Gott sei Dank, nun so weit, die Sendung nach <placeName>Europa</placeName> abgehen zu lassen. - Der Tag heut ist zwar nicht so warm wie gestern, da wir Nord- statt Südwind haben, indessen doch heiß genug; im Zelte ist 32 ½° <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> draußten 28 ½° Wärme. Der Abend ist kühl, doch setzen wir unsre Mondschein Lagerung fort. <persName><choice><abbr>Leps</abbr><expan>Lepsius</expan></choice></persName>, den ich heut sicher erwartete, kommt noch nicht; ich beschließe deshalb, damit mein Brief noch mit dem Dampfschiff des 17ten abgehen kann, morgen <persName>Omar</persName> mit meinem Briefe in <choice><abbr>d</abbr><expan>die</expan></choice> Stadt zu schicken, zu welchem Ende ich noch <choice><abbr>e</abbr><expan>ein</expan></choice> Paar Zeilen an <persName>Lepsius</persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> für den Nothfall an <persName>Lieder</persName> schreibe.
</p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><date when="1843-05-12"><hi rendition="#u">Freitag <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> 12ten Mai 1843</hi></date>. - Ich beginne heut das letzte ohnlängst vermessene Grab aufzuzeichnen, nachdem ich noch etwas an meinem Plan <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> <placeName>Memphis</placeName> gearbeitet habe. Auch heute warten wir vergebens auf <persName>Lepsius</persName>; auch <persName>Bonomi</persName> kommt nicht; <persName>Omar</persName>, der heut zurückkommen sollte, bleibt auch aus. Der Tag aber ist nicht sehr heiß, es geht ziemlich starker
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0208] Mittwoch d 10ten Mai 1843. Bußtag. Heut Vormittag mache ich meine Karte fertig; nach dem 2ten Frühstück wird wieder geruht, d am Nachm schreibe ich an dem allg Briefe weiter. Wiederum heute Lagerung im Mondschein; es ist heut fast der erste recht heiße Tag. Um 11 Uhr Vorm habe ich im Schatten des Zeltes außen 34°, im Innern auf Mannshöhe 37° R. Am Nachm 32°; am Abend um 9 Uhr noch 21 ½° . Leps ist noch nicht gekommen, ich erwarte ihn mit Bonomi morgen. - Heuschrecken im Zelt sehr unangenehm. Donnerstag d 11ten Mai 1843. - Heut Vormittag vollende ich meinen allgem Brief, darin einen andern an Carl R d bin, Gott sei Dank, nun so weit, die Sendung nach Europa abgehen zu lassen. - Der Tag heut ist zwar nicht so warm wie gestern, da wir Nord- statt Südwind haben, indessen doch heiß genug; im Zelte ist 32 ½° d draußten 28 ½° Wärme. Der Abend ist kühl, doch setzen wir unsre Mondschein Lagerung fort. Leps, den ich heut sicher erwartete, kommt noch nicht; ich beschließe deshalb, damit mein Brief noch mit dem Dampfschiff des 17ten abgehen kann, morgen Omar mit meinem Briefe in d Stadt zu schicken, zu welchem Ende ich noch e Paar Zeilen an Lepsius d für den Nothfall an Lieder schreibe. Freitag d 12ten Mai 1843. - Ich beginne heut das letzte ohnlängst vermessene Grab aufzuzeichnen, nachdem ich noch etwas an meinem Plan v Memphis gearbeitet habe. Auch heute warten wir vergebens auf Lepsius; auch Bonomi kommt nicht; Omar, der heut zurückkommen sollte, bleibt auch aus. Der Tag aber ist nicht sehr heiß, es geht ziemlich starker

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML. (2013-04-11T11:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus der Quelle entsprechen muss.
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-04-11T11:54:31Z)
: Transkription des Originals. (2013-04-11T11:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-04-11T11:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Zeilenumbrüche wurden nicht markiert.
  • Seitenumbrüche wurden beibehalten
  • Tilgungen und Einfügungen wurden nicht markiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/208
Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/208>, abgerufen am 28.03.2024.