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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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einen sehr interressanten Anblick gewährt. Herr Joseph begleitet uns noch eine Strecke, dann machen wir allein weiter und kommen gleich nach Sonnenuntergang bei den Zelten an. Wir hatten heut wieder 34° Wärme. - Die Parthie hatte uns Alle sehr befriedigt.

Montag den 19ten Juni 1843 . Ich gehe schon sehr früh an meine alte Arbeit mit Aufnahme des Labyrinths und kehre gegen Mittag zurück. Am Nachmittag schreibe ich für Lepsius an einem Aufsatze über die Pyramiden, den er an die Akademie schicken will. Es ist heut weniger heiß, nur 31°, ziemlich windig. - Bad gegen Abend. Nach dem Essen Tagebuch schreiben. -

Dienstag den 20ten Juni 1843. Fortgesetzte Aufnahme des Labyrinths; nach dem Abendessen schreibe ich noch einen kurzen Brief an die Mutter, der Morgen mit einer größeren Sendung von Lepsius und den Freunden nach Cairo geschickt werden soll. - Der Tag wie gestern, nicht allzu heiß und am Nachmittag und Abend heftige Windstöße; 30° Hitze.

Mittwoch den 21ten Juni 1843. Wiederum Vor- und Nachmittag Beschäftigung mit dem Labyrinth; am Mittag Besichtigung der Ausgrabungen mit Lepsius, Messung der Neigungswinkel der Bekleidung der Pyramide an den Stücken, die wir aufgefunden; Winkel sehr flach, 41°. Heut früh nur 11°; es hat stark gethaut, und waren am Vormittag Wolken am Himmel, die das Licht der Sonne ein Weilchen dämpften, was auffallend war, seit längerer Zeit ist der Himmel unverwüstlich klar. - Es regnet hier im Fayoum fast nie, wie mir neulich Herr Giuseppe sagte. - Wie gestern Abends gebadet. - Vergebens auf unsern schon seit längerer Zeit nach Cairo geschickten Boten gewartet, der Briefe bringen soll. -

Donnerstag den 22ten Juni 1843. Während Lepsius heut mit Franke und Max einen Ausflug nach Medine und dem Obelisken von Bagig macht, messe ich mit Hilfe von Ernst einige schwierige Linien über unsren kleinen Canal fort, wodurch ich beim Auftragen die Überzeugung gewinne, daß auch die westliche Seite des Labyrinths wenigstens 12° abweicht. Dies macht mir viel Mühe und Aufenthalt, auf den Plänen zu ändern. Ich muß die Querseite zum dritten male aufzeichnen. - Dazwischen Revidirung der Ausgrabungen. - Es ist heut 33° Wärme um Mittag. - Nach Sonnenuntergang Lepsius zurück. -

einen sehr interressanten Anblick gewährt. Herr Joseph begleitet uns noch eine Strecke, dann machen wir allein weiter und kommen gleich nach Sonnenuntergang bei den Zelten an. Wir hatten heut wieder 34° Wärme. - Die Parthie hatte uns Alle sehr befriedigt.

Montag den 19ten Juni 1843 . Ich gehe schon sehr früh an meine alte Arbeit mit Aufnahme des Labyrinths und kehre gegen Mittag zurück. Am Nachmittag schreibe ich für Lepsius an einem Aufsatze über die Pyramiden, den er an die Akademie schicken will. Es ist heut weniger heiß, nur 31°, ziemlich windig. - Bad gegen Abend. Nach dem Essen Tagebuch schreiben. -

Dienstag den 20ten Juni 1843. Fortgesetzte Aufnahme des Labyrinths; nach dem Abendessen schreibe ich noch einen kurzen Brief an die Mutter, der Morgen mit einer größeren Sendung von Lepsius und den Freunden nach Cairo geschickt werden soll. - Der Tag wie gestern, nicht allzu heiß und am Nachmittag und Abend heftige Windstöße; 30° Hitze.

Mittwoch den 21ten Juni 1843. Wiederum Vor- und Nachmittag Beschäftigung mit dem Labyrinth; am Mittag Besichtigung der Ausgrabungen mit Lepsius, Messung der Neigungswinkel der Bekleidung der Pyramide an den Stücken, die wir aufgefunden; Winkel sehr flach, 41°. Heut früh nur 11°; es hat stark gethaut, und waren am Vormittag Wolken am Himmel, die das Licht der Sonne ein Weilchen dämpften, was auffallend war, seit längerer Zeit ist der Himmel unverwüstlich klar. - Es regnet hier im Fayoum fast nie, wie mir neulich Herr Giuseppe sagte. - Wie gestern Abends gebadet. - Vergebens auf unsern schon seit längerer Zeit nach Cairo geschickten Boten gewartet, der Briefe bringen soll. -

Donnerstag den 22ten Juni 1843. Während Lepsius heut mit Franke und Max einen Ausflug nach Medine und dem Obelisken von Bagig macht, messe ich mit Hilfe von Ernst einige schwierige Linien über unsren kleinen Canal fort, wodurch ich beim Auftragen die Überzeugung gewinne, daß auch die westliche Seite des Labyrinths wenigstens 12° abweicht. Dies macht mir viel Mühe und Aufenthalt, auf den Plänen zu ändern. Ich muß die Querseite zum dritten male aufzeichnen. - Dazwischen Revidirung der Ausgrabungen. - Es ist heut 33° Wärme um Mittag. - Nach Sonnenuntergang Lepsius zurück. -

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/12>, abgerufen am 18.04.2024.