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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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Dienstag den 25ten Juni 1844. Das Bildchen von Lepsius auf dem Kameele fertig gemalt; dann an Heinrich geschrieben; Nachmittags an Frey's Brief fortgefahren. Gegen Abend Bad, Boggiaspiel und ein Briefchen an den Vater Müller geschrieben. -

Mittwoch den 26ten Juni 1844. Heut früh eine Zeichnung unsres Wohnhauses angefangen; dann den Brief an Frey vollendet. - Abends Bad, der Nil beginnt zu wachsen und gelbes Wasser zu bekommen. - Nach dem Abendessen mit Lepsius Besuch beim Pascha; Schattenrisse, komischer Tanz der beiden Dinkaknaben, besonders des kleinen Stöpsels; eine Art von Zwiekomödie, Gesang und Tanz wechselnd, aber Durchprügeln dabei die Hauptsache; erst um 11 Uhr zu Pferde nach Hause. Der Pascha bittet mich, ihm ein kleines Pulverhaus zu bauen. - 50 Kameele sollen hier sein, und wir wollen nun sobald wie möglich aufbrechen.

Donnerstag den 27ten Juni 1844. Früh an unserm Wohnhaus weiter gezeichnet, dann das Pulverhaus entworfen und eine kleine Zeichnung dem Pascha gemacht. Am Nachmittag die Spuren der Ehrenbergschen Festung aufgesucht, die keineswegs vom Fluß weggenommen ist, sondern die Haupthäuser der ganzen Stadt umfaßt; aber Thürme und Mauern liegen meist im Schutt. Dann einen kurzen Besuch beim Pascha gemacht und dort einen 130 jährigen Mann gesehen; dann einen Platz für das Pulverhaus ausgesucht; danach zu Hause Bad. Nach dem Abendessen hat sich der Pascha bei uns anmelden lassen. Er kommt mit Chalil-Effendi ; wir thun alles Mögliche, um ihn zu amüsiren, doch wird es auf die Dauer ziemlich langweilig. Ich bekomme wieder den Auftrag, ein Bad in Augenschein zu nehmen, was morgen geschehen soll; um 1/4 11 Uhr verläßt uns der Pascha.

Freitag den 28ten Juni 1844. Früh mein Wohnhaus fertig gemacht; dann die Briefe nach Hause geschlossen. Gegen Mittag gefährlicher Treppenfall, der mich den Nachmittag recht geschlagen sein läßt. Nachmittags Besuch von Said Effendi , wo wegen der Barken Rücksprache genommen wird; es kommt endlich zu dem Resultat, daß wir die Steine hier noch auf eineandre Barke packen müssen, was uns freilich wieder mehrere Tage aufhält. Die Kameele sind zusammen. Über dieß Gespräch wird es zum Baden zu spät; Boggiaspiel.

Sonnabend den 29ten Juni 1844. Geschwollene Hand und verstauchter Zeh schmerzten mich noch von gestern her. Nach dem Frühstück Besichtigung des vortrefflich eingerichteten Badehauses, was leider jetzt zur Aufbewahrung des Pulvers dient, aber seine alte Bestimmung einnehmen soll, wenn mein Pulverhaus fertig ist. Ich sehe hier, daß mein zuerst projektirtes Pulverhaus zu klein ist und muß ich ein neues entwerfen, was heut bewirkt wird. Vormittags schreite ich dem Umfang der Ehrenbergschen Festung ab. - Abends Bad, die Hitze jetzt im Allgemeinen nur 29-32° um Mittag; in diesen Tagen aber viel Wind. - Kleiner interressanter Zwerg von der Insel Argo, etwa 2 1/2 Fuß hoch, eine vollkommene Typhonsgestalt. -

Sonntag den 30ten Juni 1844. Ehrenbergs Festung aufgezeichnet. Die Steingeschichte macht Lepsius sehr viel zu schaffen; die Bezahlung der Barken ist so unsinnig hoch von Gouvernements Wegen, so [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] man kaum [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] verstehen kann; und doch ist kein andrer Ausweg. Nach langem Überlegen kommen wir

Dienstag den 25ten Juni 1844. Das Bildchen von Lepsius auf dem Kameele fertig gemalt; dann an Heinrich geschrieben; Nachmittags an Frey’s Brief fortgefahren. Gegen Abend Bad, Boggiaspiel und ein Briefchen an den Vater Müller geschrieben. -

Mittwoch den 26ten Juni 1844. Heut früh eine Zeichnung unsres Wohnhauses angefangen; dann den Brief an Frey vollendet. - Abends Bad, der Nil beginnt zu wachsen und gelbes Wasser zu bekommen. - Nach dem Abendessen mit Lepsius Besuch beim Pascha; Schattenrisse, komischer Tanz der beiden Dinkaknaben, besonders des kleinen Stöpsels; eine Art von Zwiekomödie, Gesang und Tanz wechselnd, aber Durchprügeln dabei die Hauptsache; erst um 11 Uhr zu Pferde nach Hause. Der Pascha bittet mich, ihm ein kleines Pulverhaus zu bauen. - 50 Kameele sollen hier sein, und wir wollen nun sobald wie möglich aufbrechen.

Donnerstag den 27ten Juni 1844. Früh an unserm Wohnhaus weiter gezeichnet, dann das Pulverhaus entworfen und eine kleine Zeichnung dem Pascha gemacht. Am Nachmittag die Spuren der Ehrenbergschen Festung aufgesucht, die keineswegs vom Fluß weggenommen ist, sondern die Haupthäuser der ganzen Stadt umfaßt; aber Thürme und Mauern liegen meist im Schutt. Dann einen kurzen Besuch beim Pascha gemacht und dort einen 130 jährigen Mann gesehen; dann einen Platz für das Pulverhaus ausgesucht; danach zu Hause Bad. Nach dem Abendessen hat sich der Pascha bei uns anmelden lassen. Er kommt mit Chalil-Effendi ; wir thun alles Mögliche, um ihn zu amüsiren, doch wird es auf die Dauer ziemlich langweilig. Ich bekomme wieder den Auftrag, ein Bad in Augenschein zu nehmen, was morgen geschehen soll; um ¼ 11 Uhr verläßt uns der Pascha.

Freitag den 28ten Juni 1844. Früh mein Wohnhaus fertig gemacht; dann die Briefe nach Hause geschlossen. Gegen Mittag gefährlicher Treppenfall, der mich den Nachmittag recht geschlagen sein läßt. Nachmittags Besuch von Said Effendi , wo wegen der Barken Rücksprache genommen wird; es kommt endlich zu dem Resultat, daß wir die Steine hier noch auf eineandre Barke packen müssen, was uns freilich wieder mehrere Tage aufhält. Die Kameele sind zusammen. Über dieß Gespräch wird es zum Baden zu spät; Boggiaspiel.

Sonnabend den 29ten Juni 1844. Geschwollene Hand und verstauchter Zeh schmerzten mich noch von gestern her. Nach dem Frühstück Besichtigung des vortrefflich eingerichteten Badehauses, was leider jetzt zur Aufbewahrung des Pulvers dient, aber seine alte Bestimmung einnehmen soll, wenn mein Pulverhaus fertig ist. Ich sehe hier, daß mein zuerst projektirtes Pulverhaus zu klein ist und muß ich ein neues entwerfen, was heut bewirkt wird. Vormittags schreite ich dem Umfang der Ehrenbergschen Festung ab. - Abends Bad, die Hitze jetzt im Allgemeinen nur 29-32° um Mittag; in diesen Tagen aber viel Wind. - Kleiner interressanter Zwerg von der Insel Argo, etwa 2 ½ Fuß hoch, eine vollkommene Typhonsgestalt. -

Sonntag den 30ten Juni 1844. Ehrenbergs Festung aufgezeichnet. Die Steingeschichte macht Lepsius sehr viel zu schaffen; die Bezahlung der Barken ist so unsinnig hoch von Gouvernements Wegen, so [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] man kaum [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] verstehen kann; und doch ist kein andrer Ausweg. Nach langem Überlegen kommen wir

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[165/0166] Dienstag d 25ten Juni 1844. Das Bildchen v Leps auf d Kameele fertig gemalt; dann an Heinrich geschrieben; Nachm an Frey’s Brief fortgefahren. Gegen Abend Bad, Boggiaspiel d ein Briefchen an d Vater Müller geschrieben. - Mittwoch d 26ten Juni 1844. Heut früh eine Zeichnung unsres Wohnhauses angefangen; dann den Brief an Frey vollendet. - Abends Bad, der Nil beginnt zu wachsen d gelbes Wasser zu bekommen. - Nach d Abessen mit Leps Besuch beim Pascha; Schattenrisse, kom Tanz der beiden Dinkaknaben, besonders des kleinen Stöpsels; eine Art v Zwiekomödie, Gesang d Tanz wechselnd, aber Durchprügeln dabei d Hauptsache; erst um 11 Uhr zu Pferde nach Hause. Der Pascha bittet mich, ihm ein kl Pulverhaus zu bauen. - 50 Kameele sollen hier sein, d wir wollen nun sobald wie mögl aufbrechen. Donnerstag d 27ten Juni 1844. Früh an unserm Wohnhaus weiter gezeichnet, dann das Pulverhaus entworfen d eine kl Zeichnung dem Pascha gemacht. Am Nachm die Spuren der Ehrenbergschen Festung aufgesucht, die keineswegs v Fluß weggenommen ist, sond die Haupthäuser d ganzen Stadt umfaßt; aber Thürme d Mauern liegen meist im Schutt. Dann einen kurzen Besuch beim Pascha gemacht d dort einen 130 jährigen Mann gesehen; dann einen Platz für d Pulverhaus ausgesucht; danach zu Hause Bad. Nach d Abessen hat sich d Pascha bei uns anmelden lassen. Er kommt mit Chalil-Effendi ; wir thun alles Mögliche, um ihn zu amüsiren, doch wird es auf d Dauer ziemlich langweilig. Ich bekomme wieder d Auftrag, ein Bad in Augenschein zu nehmen, was morgen geschehen soll; um ¼ 11 Uhr verläßt uns d Pascha. Freitag d 28ten Juni 1844. Früh mein Wohnhaus fertig gemacht; dann die Briefe nach Hause geschlossen. Gegen Mittag gefährlicher Treppenfall, der mich den Nachm recht geschlagen sein läßt. Nachm Besuch v Said Effendi , wo wegen der Barken Rücksprache genommen wird; es kommt endl zu dem Resultat, daß wir die Steine hier noch auf eineandre Barke packen müssen, was uns freilich wieder mehrere Tage aufhält. Die Kameele sind zusammen. Über dieß Gespräch wird es zum Baden zu spät; Boggiaspiel. Sonnabend d 29ten Juni 1844. Geschwollene Hand d verstauchter Zeh schmerzten mich noch v gestern her. Nach d Frühstück Besichtigung des vortrefflich eingerichteten Badehauses, was leider jetzt zur Aufbewahrung des Pulvers dient, aber s alte Bestimmung einnehmen soll, wenn mein Pulverhaus fertig ist. Ich sehe hier, daß mein zuerst projektirtes Pulverhaus zu klein ist d muß ich ein neues entwerfen, was heut bewirkt wird. Vorm schreite ich dem Umfang der Ehrenbergschen Festung ab. - Abends Bad, die Hitze jetzt im Allgem nur 29-32° um Mittag; in diesen Tagen aber viel Wind. - Kleiner interress Zwerg v d Insel Argo, etwa 2 ½ Fuß hoch, eine vollkommene Typhonsgestalt. - Sonntag d 30ten Juni 1844. Ehrenbergs Festung aufgezeichnet. Die Steingeschichte macht Leps sehr viel zu schaffen; die Bezahlung der Barken ist so unsinnig hoch v Gouvernements Wegen, so _ man kaum _ verstehen kann; und doch ist kein andrer Ausweg. Nach langem Überlegen kommen wir

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/166>, abgerufen am 24.04.2024.