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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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mich aus meinem Mittagsschläfchen ein Bote von Lepsius, der Medikamente für Frey brachte; ich gebe demselben wieder eine Antwort mit, wodurch der Nachmittag herumgeht; das Wetter ist mittelmäßig, die Windtage scheinen wieder anzufangen; mit Frey geht es, wenn auch nicht merklich besser, doch auch nicht schlechter. -

Montag den 31ten Juli 1843. Ich fange heut mit Max Hilfe an, den Querdurchschnitt meines Labyrinthplanes zu machen, und rücke damit bis über den Graben vor. - So viel wie möglich leiste ich jetzt immer Frey Gesellschaft, mit dem es jetzt ein wenig besser geht. Das Wetter ist heut sehr kühl. -

Dienstag den 1ten August. Am Vormittag mit Max weiter am Querdurchschnitt nivellirt; denselben, sowie einen kleinen Längenschnitt beendet. Seit gestern haben wir am frühen Morgen einen bewölkten Himmel, was auf mich nicht einen sehr erfreulichen Eindruck macht; die Witterung ist dabei im Ganzen, besonders Morgens sehr kühl. - Abends vor dem Schlafengehen an Weidenbach's von Diedersdorf [Rathst.] und Lehmanns erzählt. -

Mittwoch den 2ten August 1843. Am Morgen nivellire ich mit Max noch einen Durchschnitt des Labyrinths und dann begebe ich mich in Frey's Zelt, wo ich den ganzen übrigen Tag mit der Auftragung des großen Querschnitts zubringe, was auch in Blei zu Stande kommt. Das Wetter ist angenehm und nicht gar heiß. -

Donnerstag den 3ten August 1843. Heut schreibe ich den ganzen Tag an meinem Briefe nach Hause, der dann auf diese Weise beinah zu Ende geführt wird; wenigstens die Schilderung des Fayoum's. Das Wetter schön; die Hitze 30 1/2°. -

Freitag den 4ten August 1843 . Ich beende heut meinen Detailplan vom Labyrinth.- Mit Frey's Gesundheit geht es im Ganzen ein klein bischen besser, soviel ich mich abmüßigen kann, leiste ich ihm Gesellschaft; er hat den festen Entschluß, von hier nach zurückzukehren und wartet nur auf die Ankunft von Lepsius aus Cairo, um sich dorthin zu begeben. - Heut Abend macht Max trotz des hellsten Mondenscheines ein kleines Feuerwerk, um für unsre Buben die Ankunft des Nilwassers zu feiern. - Heut wird unser kleiner Kanal geräumt und morgen wird das Wasser wieder fließen, was für uns sehr wohlthätig ist. - Hitze 30 3/4°.

Sonnabend den 5ten August 1843. Elisabeth's Geburtstag, zu dem ich ihr im Stillen alles und jedes Gute wünsche. - Arbeiten am Auftragen meiner Nivellements. Abends schönes Bad in dem

mich aus meinem Mittagsschläfchen ein Bote von Lepsius, der Medikamente für Frey brachte; ich gebe demselben wieder eine Antwort mit, wodurch der Nachmittag herumgeht; das Wetter ist mittelmäßig, die Windtage scheinen wieder anzufangen; mit Frey geht es, wenn auch nicht merklich besser, doch auch nicht schlechter. -

Montag den 31ten Juli 1843. Ich fange heut mit Max Hilfe an, den Querdurchschnitt meines Labyrinthplanes zu machen, und rücke damit bis über den Graben vor. - So viel wie möglich leiste ich jetzt immer Frey Gesellschaft, mit dem es jetzt ein wenig besser geht. Das Wetter ist heut sehr kühl. -

Dienstag den 1ten August. Am Vormittag mit Max weiter am Querdurchschnitt nivellirt; denselben, sowie einen kleinen Längenschnitt beendet. Seit gestern haben wir am frühen Morgen einen bewölkten Himmel, was auf mich nicht einen sehr erfreulichen Eindruck macht; die Witterung ist dabei im Ganzen, besonders Morgens sehr kühl. - Abends vor dem Schlafengehen an Weidenbach’s von Diedersdorf [Rathst.] und Lehmanns erzählt. -

Mittwoch den 2ten August 1843. Am Morgen nivellire ich mit Max noch einen Durchschnitt des Labyrinths und dann begebe ich mich in Frey’s Zelt, wo ich den ganzen übrigen Tag mit der Auftragung des großen Querschnitts zubringe, was auch in Blei zu Stande kommt. Das Wetter ist angenehm und nicht gar heiß. -

Donnerstag den 3ten August 1843. Heut schreibe ich den ganzen Tag an meinem Briefe nach Hause, der dann auf diese Weise beinah zu Ende geführt wird; wenigstens die Schilderung des Fayoum’s. Das Wetter schön; die Hitze 30 ½°. -

Freitag den 4ten August 1843 . Ich beende heut meinen Detailplan vom Labyrinth.- Mit Frey’s Gesundheit geht es im Ganzen ein klein bischen besser, soviel ich mich abmüßigen kann, leiste ich ihm Gesellschaft; er hat den festen Entschluß, von hier nach zurückzukehren und wartet nur auf die Ankunft von Lepsius aus Cairo, um sich dorthin zu begeben. - Heut Abend macht Max trotz des hellsten Mondenscheines ein kleines Feuerwerk, um für unsre Buben die Ankunft des Nilwassers zu feiern. - Heut wird unser kleiner Kanal geräumt und morgen wird das Wasser wieder fließen, was für uns sehr wohlthätig ist. - Hitze 30 ¾°.

Sonnabend den 5ten August 1843. Elisabeth’s Geburtstag, zu dem ich ihr im Stillen alles und jedes Gute wünsche. - Arbeiten am Auftragen meiner Nivellements. Abends schönes Bad in dem

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[24/0025] mich aus meinem Mittagsschläfchen ein Bote v Lepsius, der Medikamente für Frey brachte; ich gebe demselben wieder eine Antwort mit, wodurch der Nachm herumgeht; das Wetter ist mittelmäßig, die Windtage scheinen wieder anzufangen; mit Frey geht es, wenn auch nicht merklich besser, doch auch nicht schlechter. - Montag d 31ten Juli 1843. Ich fange heut mit Max Hilfe an, den Querdurchschnitt meines Labyrinthplanes zu machen, d rücke damit bis über d Graben vor. - So viel wie möglich leiste ich jetzt immer Frey Gesellschaft, mit dem es jetzt ein wenig besser geht. Das Wetter ist heut sehr kühl. - Dienstag d 1ten August. Am Vormittag mit Max weiter am Querdurchschnitt nivellirt; denselben, sowie einen kleinen Längenschnitt beendet. Seit gestern haben wir am frühen Morgen einen bewölkten Himmel, was auf mich nicht einen sehr erfreulichen Eindruck macht; die Witterung ist dabei im Ganzen, besonders Morgens sehr kühl. - Abends vor dem Schlafengehen an Weid’s von Diedersd Rathst. d Lehmanns erzählt. - Mittwoch d 2ten Aug 1843. Am Morgen nivellire ich mit Max noch einen Durchschnitt des Labyrinths d dann begebe ich mich in Frey’s Zelt, wo ich d ganzen übrigen Tag mit der Auftragung des großen Querschnitts zubringe, was auch in Blei zu Stande kommt. Das Wetter ist angenehm d nicht gar heiß. - Donnerstag d 3ten Aug 1843. Heut schreibe ich d ganzen Tag an meinem Briefe nach Hause, der dann auf diese Weise beinah zu Ende geführt wird; wenigstens die Schilderung des Fayoum’s. Das Wetter schön; die Hitze 30 ½°. - Freitag d 4ten Aug 1843 . Ich beende heut meinen Detailplan vom Labyrinth.- Mit Frey’s Gesundheit geht es im Ganzen ein klein bischen besser, soviel ich mich abmüßigen kann, leiste ich ihm Gesellschaft; er hat den festen Entschluß, von hier nach zurückzukehren d wartet nur auf die Ankunft v Leps aus Cairo, um sich dorthin zu begeben. - Heut Abend macht Max trotz des hellsten Mondenscheines ein kleines Feuerwerk, um für unsre Buben die Ankunft des Nilwassers zu feiern. - Heut wird unser kl Kanal geräumt d morgen wird d Wasser wieder fließen, was für uns sehr wohlthätig ist. - Hitze 30 ¾°. Sonnabend d 5ten Aug 1843. Elisabeth’s Geburtstag, zu dem ich ihr im Stillen alles d jedes Gute wünsche. - Arbeiten am Auftragen meiner Nivellements. Abends schönes Bad in dem

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/25>, abgerufen am 24.04.2024.