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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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Mittwoch den 27ten December 1843. Es fiel heut nichts Besondres vor. Ich mache am Nachmittag, nachdem ich 2 Parthien Schach mit Abeken gespielt habe, einen Spatziergang mit ihm in die Wüste, um zu sehen, ob Ibrahim Aga noch nicht kommt, wunderbar magische Erleuchtung der Berge bei Sonnenuntergang, umso überraschender, als der Tag kalt, trübe und bewölkt gewesen war. Während unsres Asserkaffees kündigen uns heftige Flintensalven die Ankunft eines dritten Pascha's an (Hassan Pascha 's [...]), der für die Provinz Dongola bestimmt ist. - Abends Fortfahren in der Erzählung des Zauberrings und dann lese ich Zeitungen, während Abeken und Lepsius Schach spielen.

Donnerstag den 28ten December 1843. Heut früh gegen Erwarten läßt sich der Hassan Pascha zum Besuch anmelden, ich gehe unterdessen mit Max in das Dorf nach der Moschee, wo ich einige Gitter detaillierter zeichne. Um Mittag zurück. Der Pascha hat ein Paket an Lepsius gebracht, worin sich Bücher aus London von Bunsen geschickt und Briefe für ihn und Abeken finden. - Lepsius hat einen Brief vom Vetter Schulz, aus dem wenigstens zu schließen, daß zu Haus Alles wohl ist, obwohl er die Mutter nicht gesehen hat. Am Nachmittag täuscht uns der Ruf, daß unsre Kameele kämen, aber es waren welche, die der große Pascha für Egypten, bestellt hatte. Abends noch schließt Abeken mit seiner Erzählung des Zauberrings. In dem mitgebrachten Paket sind Staatszeitungen vom 1 - 23 October, die mir am Nachmittag und Abend eine Unterhaltung gewähren. - Der Tag ist etwas wärmer als früher.

Freitag den 29ten December 1843. Heut früh reist Hassan Pascha zu Wasser weiter gen Dongola; auch Mustafa, für den sich zu unsrer Überraschung Kameele zusammengefunden haben, macht sich zu Lande nach Kartum auf; auf einem ihm am Morgen noch gemachten Besuch von Lepsius verspricht er, sobald er Ibrahim Aga trifft, uns einen Eilboten zu senden. Der Tag scheint heut einmal wieder heißer werden zu wollen. Nachmittags Zeitung gelesen, dann Schach mit Abeken; am Abend werden energischere Maaßregeln zu Erlangung der Kameele berathen.

Sonnabend den 30ten December 1843. Heut früh besucht Lepsius den Ferhat Pascha , und beschwert sich über die Abreise von Mustafa, der Kameele erhalten, während wir immer hier sitzen; es wird den Herren die Hölle ein wenig heiß gemacht. Gestern schickte mir Lepsius ein Sonett in betreff eines Gesprächs über Goethes Eleonore von Este im Tasso, über die wir verschiedene Ansichten hegten. Heut machte ich ein Antwortssonnett. - Nachmittag wieder Zeitungen gelesen, dann mit Abeken Schach gespielt; ein Besuch vom dicken Kaimakam nahm viel Zeit in Anspruch. Abends wurde gemeinsam ein Scheibenschießen besprochen, was wir am ersten Januar halten wollen und wo Lepsius eine Uhr für den besten Schuß aussetzt. -

Sonntag den 31ten December 1843. Tage und Nächte sind fortdauernd sehr kalt; wir haben heut nach Sonnenaufgang 5 1/2° Reaumur. Der Fluß ist in letzter Zeit sehr gefallen und vor unserm Lager bis zur Steinbuhnen heben sich mächtige Steinblöcke aus dem Wasser, der Boden des Flusses kommt zum Vorschein und Sumpflachen bleiben am Ufer zurück. - Ich beginne einen Brief nach Hause, worin ich jedoch bald durch Lepsius unterbrochen werde, der inzwischen

Mittwoch den 27ten December 1843. Es fiel heut nichts Besondres vor. Ich mache am Nachmittag, nachdem ich 2 Parthien Schach mit Abeken gespielt habe, einen Spatziergang mit ihm in die Wüste, um zu sehen, ob Ibrahim Aga noch nicht kommt, wunderbar magische Erleuchtung der Berge bei Sonnenuntergang, umso überraschender, als der Tag kalt, trübe und bewölkt gewesen war. Während unsres Asserkaffees kündigen uns heftige Flintensalven die Ankunft eines dritten Pascha’s an (Hassan Pascha ’s […]), der für die Provinz Dongola bestimmt ist. - Abends Fortfahren in der Erzählung des Zauberrings und dann lese ich Zeitungen, während Abeken und Lepsius Schach spielen.

Donnerstag den 28ten December 1843. Heut früh gegen Erwarten läßt sich der Hassan Pascha zum Besuch anmelden, ich gehe unterdessen mit Max in das Dorf nach der Moschee, wo ich einige Gitter detaillierter zeichne. Um Mittag zurück. Der Pascha hat ein Paket an Lepsius gebracht, worin sich Bücher aus London von Bunsen geschickt und Briefe für ihn und Abeken finden. - Lepsius hat einen Brief vom Vetter Schulz, aus dem wenigstens zu schließen, daß zu Haus Alles wohl ist, obwohl er die Mutter nicht gesehen hat. Am Nachmittag täuscht uns der Ruf, daß unsre Kameele kämen, aber es waren welche, die der große Pascha für Egypten, bestellt hatte. Abends noch schließt Abeken mit seiner Erzählung des Zauberrings. In dem mitgebrachten Paket sind Staatszeitungen vom 1 - 23 October, die mir am Nachmittag und Abend eine Unterhaltung gewähren. - Der Tag ist etwas wärmer als früher.

Freitag den 29ten December 1843. Heut früh reist Hassan Pascha zu Wasser weiter gen Dongola; auch Mustafa, für den sich zu unsrer Überraschung Kameele zusammengefunden haben, macht sich zu Lande nach Kartum auf; auf einem ihm am Morgen noch gemachten Besuch von Lepsius verspricht er, sobald er Ibrahim Aga trifft, uns einen Eilboten zu senden. Der Tag scheint heut einmal wieder heißer werden zu wollen. Nachmittags Zeitung gelesen, dann Schach mit Abeken; am Abend werden energischere Maaßregeln zu Erlangung der Kameele berathen.

Sonnabend den 30ten December 1843. Heut früh besucht Lepsius den Ferhat Pascha , und beschwert sich über die Abreise von Mustafa, der Kameele erhalten, während wir immer hier sitzen; es wird den Herren die Hölle ein wenig heiß gemacht. Gestern schickte mir Lepsius ein Sonett in betreff eines Gesprächs über Goethes Eleonore von Este im Tasso, über die wir verschiedene Ansichten hegten. Heut machte ich ein Antwortssonnett. - Nachmittag wieder Zeitungen gelesen, dann mit Abeken Schach gespielt; ein Besuch vom dicken Kaimakam nahm viel Zeit in Anspruch. Abends wurde gemeinsam ein Scheibenschießen besprochen, was wir am ersten Januar halten wollen und wo Lepsius eine Uhr für den besten Schuß aussetzt. -

Sonntag den 31ten December 1843. Tage und Nächte sind fortdauernd sehr kalt; wir haben heut nach Sonnenaufgang 5 ½° Reaumur. Der Fluß ist in letzter Zeit sehr gefallen und vor unserm Lager bis zur Steinbuhnen heben sich mächtige Steinblöcke aus dem Wasser, der Boden des Flusses kommt zum Vorschein und Sumpflachen bleiben am Ufer zurück. - Ich beginne einen Brief nach Hause, worin ich jedoch bald durch Lepsius unterbrochen werde, der inzwischen

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[95/0096] Mittwoch d 27ten Dec 1843. Es fiel heut nichts Besondres vor. Ich mache am Nachm, nachdem ich 2 Parth Schach mit Ab gespielt habe, einen Spatziergang mit ihm in d Wüste, um zu sehen, ob Ibr Aga noch nicht kommt, wunderbar magische Erleuchtung der Berge bei Sonnenuntergang, umso überraschender, als der Tag kalt, trübe d bewölkt gewesen war. Während unsres Asserkaffees kündigen uns heftige Flintensalven die Ankunft eines dritten Pascha’s an (Hassan Pascha ’s ), der für die Provinz Dongola bestimmt ist. - Abends Fortfahren in d Erzählung des Zauberrings d dann lese ich Zeitungen, während Ab d Leps Schach spielen. Donnerstag d 28ten Dec 1843. Heut früh gegen Erwarten läßt sich der Hassan Pascha zum Besuch anmelden, ich gehe unterdessen mit Max in d Dorf nach der Moschee, wo ich einige Gitter detaillierter zeichne. Um Mittag zurück. Der Pascha hat ein Paket an Leps gebracht, worin sich Bücher aus London v Bunsen geschickt und Briefe für ihn d Abeken finden. - Leps hat einen Brief vom Vetter Schulz, aus dem wenigstens zu schließen, daß zu Haus Alles wohl ist, obwohl er d Mutter nicht gesehen hat. Am Nachm täuscht uns d Ruf, daß unsre Kameele kämen, aber es waren welche, die d große Pascha für Egypten, bestellt hatte. Abends noch schließt Ab mit s Erzählung des Zauberrings. In d mitgebrachten Paket sind Staatszeitungen v 1 - 23 Oct, die mir am Nachm und Abend eine Unterhaltung gewähren. - Der Tag ist etwas wärmer als früher. Freitag d 29ten Dec 1843. Heut früh reist Hassan Pascha zu Wasser weiter gen Dongola; auch Mustafa, für den sich zu unsrer Überraschung Kameele zusgefunden haben, macht sich zu Lande nach Kartum auf; auf einem ihm am Morgen noch gemachten Besuch v Leps verspricht er, sobald er Ibr Aga trifft, uns e Eilboten zu senden. Der Tag scheint heut einmal wieder heißer werden zu wollen. Nachm Zeitung gelesen, dann Schach mit Ab; am Abend werden energischere Maaßregeln zu Erlangung der Kameele berathen. Sonnabend d 30ten Dec 1843. Heut früh besucht Leps den Ferhat Pascha , d beschwert sich über d Abreise v Mustafa, der Kameele erhalten, während wir immer hier sitzen; es wird den Herren die Hölle e wenig heiß gemacht. Gestern schickte mir Leps ein Sonett in betreff eines Gesprächs über Goethes Eleonore v Este im Tasso, über die wir versch Ansichten hegten. Heut machte ich ein Antwortssonnett. - Nachmittag wieder Zeitungen gelesen, dann mit Ab Schach gespielt; ein Besuch vom dicken Kaimakam nahm viel Zeit in Anspruch. Abends wurde gemeinsam ein Scheibenschießen besprochen, was wir am ersten Jan halten wollen und wo Leps eine Uhr für den besten Schuß aussetzt. - Sonntag d 31ten Dec 1843. Tage d Nächte sind fortdauernd sehr kalt; wir haben heut nach Sonnenaufgang 5 ½° R. Der Fluß ist in letzter Zeit sehr gefallen und vor unserm Lager bis zur Steinbuhnen heben sich mächtige Steinblöcke aus d Wasser, der Boden des Flusses kommt zum Vorschein d Sumpflachen bleiben am Ufer zurück. - Ich beginne einen Brief nach Hause, worin ich jedoch bald durch Leps unterbrochen werde, der inzwischen

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/96>, abgerufen am 29.03.2024.