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Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.

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Von den Gold Ertz.
Vitriol praecipitirtes Kupffer C[i]ment verstanden wird/ stehet aber einem jeden frey sol-
ches zu glauben/ oder versuchen oder unter wegen zu lassen.

Von gutem Aqua Regis, womit Gold vom Silber geschie-
den wird.

DAs gemeine Scheidwasser auß Salpeter und Vitriol gebrannt/ solvirt alle Me-
tallen/ als Silber/ Quecksilber/ Kupffer/ Eisen/ Bley und Zinn (doch muß man
zum Bley etwas gemein Wasser hinzu giessen) dem feinem Golde aber thut es
nichts/ will man nun haben/ daß es auch Gold solvire/ muß man es vom vierten Theil
seines Gewichts/ gemeines Saltzes oder auch Salis gemmae heruber distilliren/ so solvirt
es Gold und läst hergegen das Silber liegen/ das Saltz aber oder Sal gemmae davon
ein solch Aquafort herüber gehet/ wird zu naturlichem Salpeter/ darauß ich selber Lapi-
dem prunellae
gemacht/ auch wieder ander gut Scheidwasser auß solchem distillirt habe
welches Scheidwasser das gemeine Saltz abermahl in naturlichen Salpeter transmu-
tirt/ und hergegen im herubersteigen vom Saltz gleichsam zum Spiritu Solis wird/ und
eine schöne gelbe Farb bekombt/ und dieser also distillirte Spiritus Solis oder Aqua Regis
solvirt das feine Gold gantz und gar/ und wann Silber darunter/ läst es selbiges in Ge-
stalt eines Schnee weissen Kalcks fallen; es wird auch das gemeine Saltz mit Rettich-
Schnitzen solvirt oder zu Wasser gemacht/ hernach ungebrante Töpfferscherben damit
angefeuchtet/ Küchlein darauß gemacht/ und getrucknet/ hernach durch eine Retorte
ein Spiritu Solis drauß getrieben/ welcher ebenmässig Gold solvirt/ und an Statt ei-
nes Aquae Regis kan gebraucht werden; so wird auch ein gemein gut Aquafort Gold
solvirend gemacht/ wenn man in vier Theilen desselben ein Theil sublimirten Salmiac
solvirt/ und dafern es Feces gen Boden setzt/ muß man es durch ein Maculatur Papier
in einem gläsern Drichter ligend lauffen lassen/ so wird es klar/ wenn man mit solchem
Aqua Regis Gold solvirt/ und in die Solution ein Oleum Salis tartari Tropffen weise
schuttet/ so brausen sie zusammen/ und das Gold fällt zu Boden/ das ein Tröpfflein deß
solvirten Salis tartari muß man continuiren/ biß das Aqua Regis klar und weiß wird/
so ist alles Gold darauß praecipitirt worden/ alsdann geust man das lautere oben ab/ und
ander warm suß Wasser auff den Gold-Kalck/ rühr es mit einem saubern Höltzlein umb/
und laß es an einem warmen Ort stehen/ biß sich der Gold-Kalck wohl setzt/ und das
Wasser hell darauff stehet/ alsdann abgegossen und ander frisches darauff/ biß so lang
keine Saltzigkeit mehr in dem abgiessenden Wasser gespurt wird; den abgesusten Gold-
Kalck läst man ohn eintzige wärm trucken werden/ denn von geringer wärme/ auch wann
man mit einem Eisen drin gerührt wird/ entzundet er sich/ und thut einen grausamen
Donnerknall/ der einem leichtlich kan das Gehör verletzen oder gar nehmen/ wenn man
auch etliche wenige Gersten-Körner schwer dieses Kalcks in einem silbern Löffel uber dem
Liecht läst erwarmen/ können mit deren unversehenen Knall die Umbstehenden und son-
derlich das Frauenzimmer nicht wenig erschrecket werden/ auch schlegt solcher Knall
noch viel hefftiger/ wann er mit Spiritu urinae oder Salis Armoniaci praecipitirt wird/
man kan sich auch auff solche Praecipitation besser verlassen/ weder die so mit Oleo tarta-
ri
geschicht/ weil damit leicht versehen wird/ daß nicht alles Gold auß dem Aqua Regis
fällt/ sondern offt viel mit dem Wasser weggegossen wird/ und einen Schaden bringt.
Gedachtem Schlag-Gold aber kan man alßbald alles schlagen nehmen/ wann man ein
wenig gemeinen Spiritus Salis darunter geust/ oder wann man nur Flores Sulphuris
nach Gutduncken drunter mengt/ und dann in ein irden verglasurtes Schußlein thut/
und auff gluende Kohlen setzt/ biß sich der Schweffel entzündet/ und gantz
außbrennet/ so bleibt der Gold-Kalck Purpurbraun/ zu
ruck/ und ist ihm alles schlagen be-
nommen.

Ob
S

Von den Gold Ertz.
Vitriol præcipitirtes Kupffer C[i]ment verſtanden wird/ ſtehet aber einem jeden frey ſol-
ches zu glauben/ oder verſuchen oder unter wegen zu laſſen.

Von gutem Aqua Regis, womit Gold vom Silber geſchie-
den wird.

DAs gemeine Scheidwaſſer auß Salpeter und Vitriol gebrannt/ ſolvirt alle Me-
tallen/ als Silber/ Queckſilber/ Kupffer/ Eiſen/ Bley und Zinn (doch muß man
zum Bley etwas gemein Waſſer hinzu gieſſen) dem feinem Golde aber thut es
nichts/ will man nun haben/ daß es auch Gold ſolvire/ muß man es vom vierten Theil
ſeines Gewichts/ gemeines Saltzes oder auch Salis gemmæ herůber diſtilliren/ ſo ſolvirt
es Gold und laͤſt hergegen das Silber liegen/ das Saltz aber oder Sal gemmæ davon
ein ſolch Aquafort heruͤber gehet/ wird zu natůrlichem Salpeter/ darauß ich ſelber Lapi-
dem prunellæ
gemacht/ auch wieder ander gut Scheidwaſſer auß ſolchem diſtillirt habe
welches Scheidwaſſer das gemeine Saltz abermahl in natůrlichen Salpeter tranſmu-
tirt/ und hergegen im herůberſteigen vom Saltz gleichſam zum Spiritu Solis wird/ und
eine ſchoͤne gelbe Farb bekombt/ und dieſer alſo diſtillirte Spiritus Solis oder Aqua Regis
ſolvirt das feine Gold gantz und gar/ und wann Silber darunter/ laͤſt es ſelbiges in Ge-
ſtalt eines Schnee weiſſen Kalcks fallen; es wird auch das gemeine Saltz mit Rettich-
Schnitzen ſolvirt oder zu Waſſer gemacht/ hernach ungebrante Toͤpfferſcherben damit
angefeuchtet/ Kuͤchlein darauß gemacht/ und getrucknet/ hernach durch eine Retorte
ein Spiritu Solis drauß getrieben/ welcher ebenmaͤſſig Gold ſolvirt/ und an Statt ei-
nes Aquæ Regis kan gebraucht werden; ſo wird auch ein gemein gut Aquafort Gold
ſolvirend gemacht/ wenn man in vier Theilen deſſelben ein Theil ſublimirten Salmiac
ſolvirt/ und dafern es Feces gen Boden ſetzt/ muß man es durch ein Maculatur Papier
in einem glaͤſern Drichter ligend lauffen laſſen/ ſo wird es klar/ wenn man mit ſolchem
Aqua Regis Gold ſolvirt/ und in die Solution ein Oleum Salis tartari Tropffen weiſe
ſchůttet/ ſo brauſen ſie zuſammen/ und das Gold faͤllt zu Boden/ das ein Troͤpfflein deß
ſolvirten Salis tartari muß man continuiren/ biß das Aqua Regis klar und weiß wird/
ſo iſt alles Gold darauß præcipitirt worden/ alsdann geuſt man das lautere oben ab/ und
ander warm ſůß Waſſer auff den Gold-Kalck/ rühr es mit einem ſaubern Hoͤltzlein umb/
und laß es an einem warmen Ort ſtehen/ biß ſich der Gold-Kalck wohl ſetzt/ und das
Waſſer hell darauff ſtehet/ alsdann abgegoſſen und ander friſches darauff/ biß ſo lang
keine Saltzigkeit mehr in dem abgieſſenden Waſſer geſpůrt wird; den abgeſůſten Gold-
Kalck laͤſt man ohn eintzige waͤrm trucken werden/ denn von geringer waͤrme/ auch wann
man mit einem Eiſen drin gerührt wird/ entzůndet er ſich/ und thut einen grauſamen
Donnerknall/ der einem leichtlich kan das Gehoͤr verletzen oder gar nehmen/ wenn man
auch etliche wenige Gerſten-Koͤrner ſchwer dieſes Kalcks in einem ſilbern Loͤffel ůber dem
Liecht laͤſt erwarmen/ koͤnnen mit deren unverſehenen Knall die Umbſtehenden und ſon-
derlich das Frauenzimmer nicht wenig erſchrecket werden/ auch ſchlegt ſolcher Knall
noch viel hefftiger/ wann er mit Spiritu urinæ oder Salis Armoniaci præcipitirt wird/
man kan ſich auch auff ſolche Præcipitation beſſer verlaſſen/ weder die ſo mit Oleo tarta-
ri
geſchicht/ weil damit leicht verſehen wird/ daß nicht alles Gold auß dem Aqua Regis
faͤllt/ ſondern offt viel mit dem Waſſer weggegoſſen wird/ und einen Schaden bringt.
Gedachtem Schlag-Gold aber kan man alßbald alles ſchlagen nehmen/ wann man ein
wenig gemeinen Spiritus Salis darunter geuſt/ oder wann man nur Flores Sulphuris
nach Gutdůncken drunter mengt/ und dann in ein irden verglaſurtes Schůßlein thut/
und auff glůende Kohlen ſetzt/ biß ſich der Schweffel entzündet/ und gantz
außbrennet/ ſo bleibt der Gold-Kalck Purpurbraun/ zu
růck/ und iſt ihm alles ſchlagen be-
nommen.

Ob
S
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[205/0225] Von den Gold Ertz. Vitriol præcipitirtes Kupffer Ciment verſtanden wird/ ſtehet aber einem jeden frey ſol- ches zu glauben/ oder verſuchen oder unter wegen zu laſſen. Von gutem Aqua Regis, womit Gold vom Silber geſchie- den wird. DAs gemeine Scheidwaſſer auß Salpeter und Vitriol gebrannt/ ſolvirt alle Me- tallen/ als Silber/ Queckſilber/ Kupffer/ Eiſen/ Bley und Zinn (doch muß man zum Bley etwas gemein Waſſer hinzu gieſſen) dem feinem Golde aber thut es nichts/ will man nun haben/ daß es auch Gold ſolvire/ muß man es vom vierten Theil ſeines Gewichts/ gemeines Saltzes oder auch Salis gemmæ herůber diſtilliren/ ſo ſolvirt es Gold und laͤſt hergegen das Silber liegen/ das Saltz aber oder Sal gemmæ davon ein ſolch Aquafort heruͤber gehet/ wird zu natůrlichem Salpeter/ darauß ich ſelber Lapi- dem prunellæ gemacht/ auch wieder ander gut Scheidwaſſer auß ſolchem diſtillirt habe welches Scheidwaſſer das gemeine Saltz abermahl in natůrlichen Salpeter tranſmu- tirt/ und hergegen im herůberſteigen vom Saltz gleichſam zum Spiritu Solis wird/ und eine ſchoͤne gelbe Farb bekombt/ und dieſer alſo diſtillirte Spiritus Solis oder Aqua Regis ſolvirt das feine Gold gantz und gar/ und wann Silber darunter/ laͤſt es ſelbiges in Ge- ſtalt eines Schnee weiſſen Kalcks fallen; es wird auch das gemeine Saltz mit Rettich- Schnitzen ſolvirt oder zu Waſſer gemacht/ hernach ungebrante Toͤpfferſcherben damit angefeuchtet/ Kuͤchlein darauß gemacht/ und getrucknet/ hernach durch eine Retorte ein Spiritu Solis drauß getrieben/ welcher ebenmaͤſſig Gold ſolvirt/ und an Statt ei- nes Aquæ Regis kan gebraucht werden; ſo wird auch ein gemein gut Aquafort Gold ſolvirend gemacht/ wenn man in vier Theilen deſſelben ein Theil ſublimirten Salmiac ſolvirt/ und dafern es Feces gen Boden ſetzt/ muß man es durch ein Maculatur Papier in einem glaͤſern Drichter ligend lauffen laſſen/ ſo wird es klar/ wenn man mit ſolchem Aqua Regis Gold ſolvirt/ und in die Solution ein Oleum Salis tartari Tropffen weiſe ſchůttet/ ſo brauſen ſie zuſammen/ und das Gold faͤllt zu Boden/ das ein Troͤpfflein deß ſolvirten Salis tartari muß man continuiren/ biß das Aqua Regis klar und weiß wird/ ſo iſt alles Gold darauß præcipitirt worden/ alsdann geuſt man das lautere oben ab/ und ander warm ſůß Waſſer auff den Gold-Kalck/ rühr es mit einem ſaubern Hoͤltzlein umb/ und laß es an einem warmen Ort ſtehen/ biß ſich der Gold-Kalck wohl ſetzt/ und das Waſſer hell darauff ſtehet/ alsdann abgegoſſen und ander friſches darauff/ biß ſo lang keine Saltzigkeit mehr in dem abgieſſenden Waſſer geſpůrt wird; den abgeſůſten Gold- Kalck laͤſt man ohn eintzige waͤrm trucken werden/ denn von geringer waͤrme/ auch wann man mit einem Eiſen drin gerührt wird/ entzůndet er ſich/ und thut einen grauſamen Donnerknall/ der einem leichtlich kan das Gehoͤr verletzen oder gar nehmen/ wenn man auch etliche wenige Gerſten-Koͤrner ſchwer dieſes Kalcks in einem ſilbern Loͤffel ůber dem Liecht laͤſt erwarmen/ koͤnnen mit deren unverſehenen Knall die Umbſtehenden und ſon- derlich das Frauenzimmer nicht wenig erſchrecket werden/ auch ſchlegt ſolcher Knall noch viel hefftiger/ wann er mit Spiritu urinæ oder Salis Armoniaci præcipitirt wird/ man kan ſich auch auff ſolche Præcipitation beſſer verlaſſen/ weder die ſo mit Oleo tarta- ri geſchicht/ weil damit leicht verſehen wird/ daß nicht alles Gold auß dem Aqua Regis faͤllt/ ſondern offt viel mit dem Waſſer weggegoſſen wird/ und einen Schaden bringt. Gedachtem Schlag-Gold aber kan man alßbald alles ſchlagen nehmen/ wann man ein wenig gemeinen Spiritus Salis darunter geuſt/ oder wann man nur Flores Sulphuris nach Gutdůncken drunter mengt/ und dann in ein irden verglaſurtes Schůßlein thut/ und auff glůende Kohlen ſetzt/ biß ſich der Schweffel entzündet/ und gantz außbrennet/ ſo bleibt der Gold-Kalck Purpurbraun/ zu růck/ und iſt ihm alles ſchlagen be- nommen. Ob S

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Zitationshilfe: Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/225>, abgerufen am 19.03.2024.