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Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.

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Von den Silber-Ertzen.
Ofen zu gebrauchen/ die wird man in folgender Figur/ in rechter Pro-
portion auffgerissen finden.

Auch soll zu diesen Oefen ein Deckel/ und Fürschublein von Töpf-
ferzeug/ zu Regirung deß Feuers/ wie du hören wirst/ gemacht werden/
welcher Form in gemelter Figur auch zu sehen ist.

Nota
Vnterricht von Regiren und Erkennen deß Feuers im
Probiren.
[Abbildung]

LIn vorsichtiger Probirer thut wohl/ wann er den Probirofen an einen solchen Ort
setzt/ da es 1. nicht gar hell ist/ 2. nicht viel Wind oder Lufft darzu kommt/ anderst
kan das Feuer nicht zu aller Zeit wann es nöthig ist in gleicher Hitze erhalten werden/
3. daß die Sonne nicht uff den Ofen scheinen kan/ und dann 4. daß kein Feuer nah
darbey ist/ sintemahl diese beyde letztere inconvenienzien das Feuer im Probirofen
ersticken. So ist auch wohl in Acht zu nehmen daß in währendem Probiren nicht viel Asche
am Boden neben der Muffell gelassen werde/ massen dieselbe das Feuer gleichfals schwächt/ und
eine ungleiche Hitze verursacht/ wann 2. oder mehr Proben zugleich im Ofen sind/ vornehmlich
dahin gesehen werden muß/ daß sie alle gleiche Hitze haben und eine Probe nicht heisser als die an-
dere gehe; ferners ist zu notiren daß die Müntz-Proben etwas wärmer als Kupffer-Proben ge-
hen müssen/ wann das Werck uff der Capelle einen hohen Rauch gibt/ daß sich derselbe in die Hö-
he zeucht/ so geht die Probe zu heiß/ wann der Rauch etwann nur Daumens breit über der Capel-

le

Von den Silber-Ertzen.
Ofen zu gebrauchen/ die wird man in folgender Figur/ in rechter Pro-
portion auffgeriſſen finden.

Auch ſoll zu dieſen Oefen ein Deckel/ und Fuͤrſchůblein von Toͤpf-
ferzeug/ zu Regirung deß Feuers/ wie du hoͤren wirſt/ gemacht werden/
welcher Form in gemelter Figur auch zu ſehen iſt.

Nota
Vnterricht von Regiren und Erkennen deß Feuers im
Probiren.
[Abbildung]

LIn vorſichtiger Probirer thut wohl/ wann er den Probirofen an einen ſolchen Ort
ſetzt/ da es 1. nicht gar hell iſt/ 2. nicht viel Wind oder Lufft darzu kommt/ anderſt
kan das Feuer nicht zu aller Zeit wann es noͤthig iſt in gleicher Hitze erhalten werden/
3. daß die Sonne nicht uff den Ofen ſcheinen kan/ und dann 4. daß kein Feuer nah
darbey iſt/ ſintemahl dieſe beyde letztere inconvenienzien das Feuer im Probirofen
erſticken. So iſt auch wohl in Acht zu nehmen daß in waͤhrendem Probiren nicht viel Aſche
am Boden neben der Muffell gelaſſen werde/ maſſen dieſelbe das Feuer gleichfals ſchwaͤcht/ und
eine ungleiche Hitze verurſacht/ wann 2. oder mehr Proben zugleich im Ofen ſind/ vornehmlich
dahin geſehen werden muß/ daß ſie alle gleiche Hitze haben und eine Probe nicht heiſſer als die an-
dere gehe; ferners iſt zu notiren daß die Muͤntz-Proben etwas waͤrmer als Kupffer-Proben ge-
hen muͤſſen/ wann das Werck uff der Capelle einen hohen Rauch gibt/ daß ſich derſelbe in die Hoͤ-
he zeucht/ ſo geht die Probe zu heiß/ wann der Rauch etwann nur Daumens breit uͤber der Capel-

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[11/0031] Von den Silber-Ertzen. Ofen zu gebrauchen/ die wird man in folgender Figur/ in rechter Pro- portion auffgeriſſen finden. Auch ſoll zu dieſen Oefen ein Deckel/ und Fuͤrſchůblein von Toͤpf- ferzeug/ zu Regirung deß Feuers/ wie du hoͤren wirſt/ gemacht werden/ welcher Form in gemelter Figur auch zu ſehen iſt. Nota Vnterricht von Regiren und Erkennen deß Feuers im Probiren. [Abbildung] LIn vorſichtiger Probirer thut wohl/ wann er den Probirofen an einen ſolchen Ort ſetzt/ da es 1. nicht gar hell iſt/ 2. nicht viel Wind oder Lufft darzu kommt/ anderſt kan das Feuer nicht zu aller Zeit wann es noͤthig iſt in gleicher Hitze erhalten werden/ 3. daß die Sonne nicht uff den Ofen ſcheinen kan/ und dann 4. daß kein Feuer nah darbey iſt/ ſintemahl dieſe beyde letztere inconvenienzien das Feuer im Probirofen erſticken. So iſt auch wohl in Acht zu nehmen daß in waͤhrendem Probiren nicht viel Aſche am Boden neben der Muffell gelaſſen werde/ maſſen dieſelbe das Feuer gleichfals ſchwaͤcht/ und eine ungleiche Hitze verurſacht/ wann 2. oder mehr Proben zugleich im Ofen ſind/ vornehmlich dahin geſehen werden muß/ daß ſie alle gleiche Hitze haben und eine Probe nicht heiſſer als die an- dere gehe; ferners iſt zu notiren daß die Muͤntz-Proben etwas waͤrmer als Kupffer-Proben ge- hen muͤſſen/ wann das Werck uff der Capelle einen hohen Rauch gibt/ daß ſich derſelbe in die Hoͤ- he zeucht/ ſo geht die Probe zu heiß/ wann der Rauch etwann nur Daumens breit uͤber der Capel- le

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Zitationshilfe: Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/31>, abgerufen am 29.03.2024.