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Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672.

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Das ander Buch/
ser Mittel finden können/ als wann man das feine und durchs Spießglaß gegossene Gold
nur schlecht in Wein- oder Rosen-oder Borragen Wasser/ etc. abgelöschet/ wobey in acht
genommen/ daß das also offt gebrauchte Gold einen mercklichen Abgang leide/ und auß-
wendig an Statt seines vorigen Glantzes eine Aschenfarbe und röhtliche Gestalt gewin-
ne. Und damit es nicht scheine als obs von der Asche der Kohlen herrühre/ so soll man wis-
sen/ daß ich solches alles in verschlossenen Tiegeln experimentirt, und hab das also ge-
glühete Gold zu mehrmahlen in einem Pfund Regenwasser in güldenen oder andern köst-
lichen Geschirren abgelöschet; und nachdem durch offtgethane Ablöschung nur etwa
drey Untzen vom Wasser uberblieben/ hat dasselbe Milchweiß geschienen/ hat man es aber
gantz trucken abtauchen lassen/ so ist endlich eine Asche blieben/ welche auff der Cappelln
etwas Gold gegeben. Diesem gibt Beyfall Zacutus Lusitanus, wann er im ersten Buch
Histor. Princ. bezeugt: Daß das subtilgefeilte Gold und zarte Staub desselben eine köst-
liche Artzney sey zur Melancholey/ stärcke das Eingeweide/ reinige das Geblut/ wieder-
bringe die Kräffte/ vertreibe das Hertzklopffen/ helffe wunderlich wieder das Hertzge-
sperr/ diene wieder die grassirende Seuchen/ und ansteckende Kranck heiten/ wie auch wie-
der die Frantzosen/ so wol zum praeserviren als curiren derselben: Woraus vernunfftiger
Weise nicht unbillich zu schliessen/ daß weil eine so schlechee Zubereitung deß Goldes/ so
viel thue/ man gewißlich auß einer bessern und subtilern Praeparation viel ein mehrers
hoffen könne/ will derowegen auch eine und andere artzneyische Bereitung deß Goldes
mit anhero setzen.

Eine Schweißtreibende Panacaeam auß dem feinem Golde
zu machen.

MAn nimbt geläuterten Salpeter so viel man will/ oder nachdem man eine grosse
Retort hat/ vermenget solchen zerr[ei]ben unter drey oder vier mahl so viel Ziegel-
mehl oder Sand/ oder sonst etwas fixes so ihn nicht fliessen lasse/ thut solches in
eine steinerne oder wohlbeschlagene gläserne Retort/ lutirt daran eine grosse Vorlage/ und
treibt darein per gradus allen Spiritum, wann nichts mehr gehet/ läst man dannoch die
Vorlage noch ein paar Tage am Retorten/ damit sich die Spiritus wohl setzen mögen/
solchen Spiritum verwahrt man zum Gebrauch: Man kan auch in der Eil alsbald einen
Spiritum nitri machen/ wann man eine steinerne Retort nimbt/ mit einem ubersich ge-
henden Rohr/ oder in Mangel desselben/ schlägt man mit einem Nagel oder wie man
sonst kan/ oben ein Loch drein/ legt die Retort mit ein Pfund oder 3. reinen Salpeter da-
rin in einen Ofen/ der Gestalt daß die oben außstehende Röhre oder Loch aussen sey/ und
man dadurch eintragen könne/ dann feuret man an/ so viel daß die Retort ein wenig gluhe/
und der Salpeter darin im Fluß sey/ leg eine grosse Vorlage vor/ doch nicht beheb lutirt/
sondern laß ein wenig Lufft/ es wurde sonst ubel ablauffen/ alsdann wirff durchs obere
Loch ein Stücklein Schweffel einer Erbsen oder Bonen groß auff den geflossenen Sal-
peter/ und stopff das Loch alsbald zu/ so gehet der Spiritus nitri mit Hauffen in die Vor-
lage/ darin ein wenig Wasser vorgeschlagen seyn muß/ damit die Spiritus darein fallen/
können/ über eine Weile wirff abermahl ein Stucklein Schweffel hinein/ und continuir
solches biß keine Spiritus mehr gehen/ massen in paar Stunden fast alles geschehen kan/
aber man bekombt viel weniger und auch nicht so kräfftigen Spiritum als auff obige
Weise.

Ferner muß man auch Butyrum Antimonij haben/ das wird also gemacht: Nim
gutem Sublimat, dessen Bereitung in meiner Stadt- und Land-Apotheck pag. 528. und
580. zu finden/ so viel du wilt/ als zum Exempel/ ein halb Pfund und ein Vierteil Pfund
deß vorgelehrten Reguli Antimonij, pulfferisir jedes absonderlich klein/ und misch sie
dann nntereinander/ thu sie in eine gläserne Retort/ und distillirs allmählich im Sande/
so gehets wie ein Oehl herüber/ so in der Vorlage wie Reiß gerinnet/ solte es auch im Halse
deß Retorten gerinnen/ muß man eine grosse Kohle dabey halten/ daß von deren wärme

das

Das ander Buch/
ſer Mittel finden koͤnnen/ als wann man das feine und durchs Spießglaß gegoſſene Gold
nur ſchlecht in Wein- oder Roſen-oder Borragen Waſſer/ ꝛc. abgeloͤſchet/ wobey in acht
genommen/ daß das alſo offt gebrauchte Gold einen mercklichen Abgang leide/ und auß-
wendig an Statt ſeines vorigen Glantzes eine Aſchenfarbe und roͤhtliche Geſtalt gewin-
ne. Und damit es nicht ſcheine als obs von der Aſche der Kohlen herrühre/ ſo ſoll man wiſ-
ſen/ daß ich ſolches alles in verſchloſſenen Tiegeln experimentirt, und hab das alſo ge-
glühete Gold zu mehrmahlen in einem Pfund Regenwaſſer in güldenen oder andern koͤſt-
lichen Geſchirren abgeloͤſchet; und nachdem durch offtgethane Abloͤſchung nur etwa
drey Untzen vom Waſſer ůberblieben/ hat daſſelbe Milchweiß geſchienen/ hat man es aber
gantz trucken abtauchen laſſen/ ſo iſt endlich eine Aſche blieben/ welche auff der Cappelln
etwas Gold gegeben. Dieſem gibt Beyfall Zacutus Luſitanus, wann er im erſten Buch
Hiſtor. Princ. bezeugt: Daß das ſubtilgefeilte Gold und zarte Staub deſſelben eine koͤſt-
liche Artzney ſey zur Melancholey/ ſtaͤrcke das Eingeweide/ reinige das Geblůt/ wieder-
bringe die Kraͤffte/ vertreibe das Hertzklopffen/ helffe wunderlich wieder das Hertzge-
ſperꝛ/ diene wieder die graſſirende Seuchen/ und anſteckende Kranck heiten/ wie auch wie-
der die Frantzoſen/ ſo wol zum præſerviren als curiren derſelben: Woraus vernůnfftiger
Weiſe nicht unbillich zu ſchlieſſen/ daß weil eine ſo ſchlechee Zubereitung deß Goldes/ ſo
viel thue/ man gewißlich auß einer beſſern und ſubtilern Præparation viel ein mehrers
hoffen koͤnne/ will derowegen auch eine und andere artzneyiſche Bereitung deß Goldes
mit anhero ſetzen.

Eine Schweißtreibende Panacæam auß dem feinem Golde
zu machen.

MAn nimbt gelaͤuterten Salpeter ſo viel man will/ oder nachdem man eine groſſe
Retort hat/ vermenget ſolchen zerr[ei]ben unter drey oder vier mahl ſo viel Ziegel-
mehl oder Sand/ oder ſonſt etwas fixes ſo ihn nicht flieſſen laſſe/ thut ſolches in
eine ſteinerne oder wohlbeſchlagene glaͤſerne Retort/ lutirt daran eine groſſe Vorlage/ und
treibt darein per gradus allen Spiritum, wann nichts mehr gehet/ laͤſt man dannoch die
Vorlage noch ein paar Tage am Retorten/ damit ſich die Spiritus wohl ſetzen moͤgen/
ſolchen Spiritum verwahrt man zum Gebrauch: Man kan auch in der Eil alsbald einen
Spiritum nitri machen/ wann man eine ſteinerne Retort nimbt/ mit einem ůberſich ge-
henden Rohr/ oder in Mangel deſſelben/ ſchlaͤgt man mit einem Nagel oder wie man
ſonſt kan/ oben ein Loch drein/ legt die Retort mit ein Pfund oder 3. reinen Salpeter da-
rin in einen Ofen/ der Geſtalt daß die oben außſtehende Roͤhre oder Loch auſſen ſey/ und
man dadurch eintragen koͤnne/ dann feuret man an/ ſo viel daß die Retort ein wenig glůhe/
und der Salpeter darin im Fluß ſey/ leg eine groſſe Vorlage vor/ doch nicht beheb lutirt/
ſondern laß ein wenig Lufft/ es wůrde ſonſt ůbel ablauffen/ alsdann wirff durchs obere
Loch ein Stücklein Schweffel einer Erbſen oder Bonen groß auff den gefloſſenen Sal-
peter/ und ſtopff das Loch alsbald zu/ ſo gehet der Spiritus nitri mit Hauffen in die Vor-
lage/ darin ein wenig Waſſer vorgeſchlagen ſeyn muß/ damit die Spiritus darein fallen/
koͤnnen/ über eine Weile wirff abermahl ein Stůcklein Schweffel hinein/ und continuir
ſolches biß keine Spiritus mehr gehen/ maſſen in paar Stunden faſt alles geſchehen kan/
aber man bekombt viel weniger und auch nicht ſo kraͤfftigen Spiritum als auff obige
Weiſe.

Ferner muß man auch Butyrum Antimonij haben/ das wird alſo gemacht: Nim
gutem Sublimat, deſſen Bereitung in meiner Stadt- und Land-Apotheck pag. 528. und
580. zu finden/ ſo viel du wilt/ als zum Exempel/ ein halb Pfund und ein Vierteil Pfund
deß vorgelehrten Reguli Antimonij, pulfferiſir jedes abſonderlich klein/ und miſch ſie
dann nntereinander/ thu ſie in eine glaͤſerne Retort/ und diſtillirs allmaͤhlich im Sande/
ſo gehets wie ein Oehl heruͤber/ ſo in der Vorlage wie Reiß geriñet/ ſolte es auch im Halſe
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[210/0230] Das ander Buch/ ſer Mittel finden koͤnnen/ als wann man das feine und durchs Spießglaß gegoſſene Gold nur ſchlecht in Wein- oder Roſen-oder Borragen Waſſer/ ꝛc. abgeloͤſchet/ wobey in acht genommen/ daß das alſo offt gebrauchte Gold einen mercklichen Abgang leide/ und auß- wendig an Statt ſeines vorigen Glantzes eine Aſchenfarbe und roͤhtliche Geſtalt gewin- ne. Und damit es nicht ſcheine als obs von der Aſche der Kohlen herrühre/ ſo ſoll man wiſ- ſen/ daß ich ſolches alles in verſchloſſenen Tiegeln experimentirt, und hab das alſo ge- glühete Gold zu mehrmahlen in einem Pfund Regenwaſſer in güldenen oder andern koͤſt- lichen Geſchirren abgeloͤſchet; und nachdem durch offtgethane Abloͤſchung nur etwa drey Untzen vom Waſſer ůberblieben/ hat daſſelbe Milchweiß geſchienen/ hat man es aber gantz trucken abtauchen laſſen/ ſo iſt endlich eine Aſche blieben/ welche auff der Cappelln etwas Gold gegeben. Dieſem gibt Beyfall Zacutus Luſitanus, wann er im erſten Buch Hiſtor. Princ. bezeugt: Daß das ſubtilgefeilte Gold und zarte Staub deſſelben eine koͤſt- liche Artzney ſey zur Melancholey/ ſtaͤrcke das Eingeweide/ reinige das Geblůt/ wieder- bringe die Kraͤffte/ vertreibe das Hertzklopffen/ helffe wunderlich wieder das Hertzge- ſperꝛ/ diene wieder die graſſirende Seuchen/ und anſteckende Kranck heiten/ wie auch wie- der die Frantzoſen/ ſo wol zum præſerviren als curiren derſelben: Woraus vernůnfftiger Weiſe nicht unbillich zu ſchlieſſen/ daß weil eine ſo ſchlechee Zubereitung deß Goldes/ ſo viel thue/ man gewißlich auß einer beſſern und ſubtilern Præparation viel ein mehrers hoffen koͤnne/ will derowegen auch eine und andere artzneyiſche Bereitung deß Goldes mit anhero ſetzen. Eine Schweißtreibende Panacæam auß dem feinem Golde zu machen. MAn nimbt gelaͤuterten Salpeter ſo viel man will/ oder nachdem man eine groſſe Retort hat/ vermenget ſolchen zerreiben unter drey oder vier mahl ſo viel Ziegel- mehl oder Sand/ oder ſonſt etwas fixes ſo ihn nicht flieſſen laſſe/ thut ſolches in eine ſteinerne oder wohlbeſchlagene glaͤſerne Retort/ lutirt daran eine groſſe Vorlage/ und treibt darein per gradus allen Spiritum, wann nichts mehr gehet/ laͤſt man dannoch die Vorlage noch ein paar Tage am Retorten/ damit ſich die Spiritus wohl ſetzen moͤgen/ ſolchen Spiritum verwahrt man zum Gebrauch: Man kan auch in der Eil alsbald einen Spiritum nitri machen/ wann man eine ſteinerne Retort nimbt/ mit einem ůberſich ge- henden Rohr/ oder in Mangel deſſelben/ ſchlaͤgt man mit einem Nagel oder wie man ſonſt kan/ oben ein Loch drein/ legt die Retort mit ein Pfund oder 3. reinen Salpeter da- rin in einen Ofen/ der Geſtalt daß die oben außſtehende Roͤhre oder Loch auſſen ſey/ und man dadurch eintragen koͤnne/ dann feuret man an/ ſo viel daß die Retort ein wenig glůhe/ und der Salpeter darin im Fluß ſey/ leg eine groſſe Vorlage vor/ doch nicht beheb lutirt/ ſondern laß ein wenig Lufft/ es wůrde ſonſt ůbel ablauffen/ alsdann wirff durchs obere Loch ein Stücklein Schweffel einer Erbſen oder Bonen groß auff den gefloſſenen Sal- peter/ und ſtopff das Loch alsbald zu/ ſo gehet der Spiritus nitri mit Hauffen in die Vor- lage/ darin ein wenig Waſſer vorgeſchlagen ſeyn muß/ damit die Spiritus darein fallen/ koͤnnen/ über eine Weile wirff abermahl ein Stůcklein Schweffel hinein/ und continuir ſolches biß keine Spiritus mehr gehen/ maſſen in paar Stunden faſt alles geſchehen kan/ aber man bekombt viel weniger und auch nicht ſo kraͤfftigen Spiritum als auff obige Weiſe. Ferner muß man auch Butyrum Antimonij haben/ das wird alſo gemacht: Nim gutem Sublimat, deſſen Bereitung in meiner Stadt- und Land-Apotheck pag. 528. und 580. zu finden/ ſo viel du wilt/ als zum Exempel/ ein halb Pfund und ein Vierteil Pfund deß vorgelehrten Reguli Antimonij, pulfferiſir jedes abſonderlich klein/ und miſch ſie dann nntereinander/ thu ſie in eine glaͤſerne Retort/ und diſtillirs allmaͤhlich im Sande/ ſo gehets wie ein Oehl heruͤber/ ſo in der Vorlage wie Reiß geriñet/ ſolte es auch im Halſe deß Retorten gerinnen/ muß man eine groſſe Kohle dabey halten/ daß von deren waͤrme das

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Zitationshilfe: Ercker, Lazarus: Aula subterranea. Frankfurt (Main), 1672, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula01_1672/230>, abgerufen am 28.03.2024.