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Berward, Christian: Interpres Phraseologiæ Metallurgicæ. Frankfurt (Main), 1673.

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Berg Phrases.
Die kurtze Schicht der Arbeit. Jst/ 8. Stunden lang/ die lange so auch biß-
weilen die Kuhschicht genennet wird 12. Stunden.
Tageschicht. Hat der Bergmann wann er bey Tage arbeitet.
Nachtschicht. Wann er deß Nachts anfahren muß.
Weil Arbeit. Jst/ wann der Bergmann nach der ordinarie Schicht arbeitet/
und eine gewisse Lachter Zahl Ertz oder Berg außfuhret (herauß schlägt.)
Ledige Schicht. Jst/ wann der Bergmann nach gethaner Arbeit noch eine Zeit
lang arbeitet/ Berg oder Ertz zu Seil setzet/ oder fordert.
4. Gulden erubrigen. Ex.gr. Hanß Merten/ und Clauß Nicol bey der Weill in 6.
Wochen an 13/4 Lachter hoch und lang/ ist so viel/ von dem Geding-Geld deß herauß geschla-
genen Ertzes bekommen sie noch 4. Gulden (den sie wochentlich auff die Geding 1. Gulden
allbereit empfangen) und erübrigen gleichsam selbige. Hanß Merten/ Clauß Nicol geben
von der Stuffen/ 13/4 Lachter ab. Jst: sie haben die ihnen verdingte Lachter-Zahl herauß
geschlagen/ dann wann die Geschworne verdingen/ schlagen sie an den Ort a quo, ein
Zeichen/ so sie Stuffe nennen/ vor welcher der Arbeiter ansitzet/ solche Stuffen so die ei-
ner zu verändern sich unterstünde/ wurde er nicht allein erstlich gestrafft/ sondern auch
ehrlichen Bergleuten selbst verhässig seyn/ gestalt sie selbiges Vornehmen/ vor das ärge-
ste Bubenstück halten.
Die Geschworne fahren auff die Geding. Wann sie nachmessen/ ob die
Geding heraußgeschlagen/ als dann nehmen sie die Geding ab/ id est, bekennen daß der
Arbeiter das verdingte herauß geschlagen.
Auff Gewin und Verlust verdingen. Jst/ jemanden eine gewisse Lachter
Zahl verdingen/ daß er nicht eher Geld bekomme/ biß sie herauß geschlagen/ auch keine
gewisse Zeit benennen/ sondern je ehe der Arbeiter fertig/ je ehe bekompt er Geld/ heist
auff Reu und Treu verdingen.
Bergschicht. Wann bey der Weill (nach der ordinari Schicht) der Berg auff
die Kosten versetzet oder sonst auffgeraumet wird/ dem Arbeiter gibt man vor solche
Schicht 4. Gulden/ dem Untersteiger 5. Gulden/ dem Oberstelger 6. Gulden.
Ertzschicht. Wann der Steiger die Treibe Zahl zu erlangen/ etliche Arbeiter
nach der gewöhnlichen Schicht auff dem Ertze arbeiten lässet.
Arbeiter inhalten. Jst/ das Lohn deß ermangelten Arbeiters einnehmen/ und
nach der Schicht die Arbeit mit versehen/ daß die Treiben Zahl völlig geschehe/ dann zu
einem Treiben 3. Arbeiter passirt werden.
Liegstunde. Nennen sie die löse Stunde da sie ruhen und essen/ als den Morgen
die Tagschichter von 7. biß 8. und deß Mittags von 11. biß 12. die Nachtschichter von 7.
biß 8. Abends von 11. biß 12. deß Nachts.
Außfahren oder Schichtmachen. Jst/ von der Arbeit auß der Gruben sich
nach Hauß verfügen.
Fahren. Jst/ in die Gruben auff den Fahrten steigen/ 2. von einem Ort zum an-
dern sich in die Gruben begeben/ es geschehe durch gehen oder steigen ex.gr. Wir sind
von dem Feldort nach dem Querschlag gefahren/ oder wann der Steiger was haben will/
sagt er zu dem Arbeiter/ fahre dort hin/ und hole mir das oder jenes her.
Schweißwerig. Nennen die Bergleute die Arbeit/ wann der Bergmann Arbeit
sucht/ spricht er: kan ich Schweißwerig bey euch kriegen/ Jtem/ ich habe mein Schweiß-
werig auff dieser Gruben/ puto Schweißwerig dici pro Schmeißgebirg und sey so
viel/ ich schmeiß das Gebirg auß dieser oder jener Gruben.
Abkehren von einer Grube. Heist wann der Bergmann auff derselben nicht
mehr arbeiten will/ sondern auff einer andern Gruben unter Auffsucht eines andern
Steigers ein Schmeißwerig sucht.
Stol-
c
Berg Phraſes.
Die kurtze Schicht der Arbeit. Jſt/ 8. Stunden lang/ die lange ſo auch biß-
weilen die Kuhſchicht genennet wird 12. Stunden.
Tageſchicht. Hat der Bergmann wann er bey Tage arbeitet.
Nachtſchicht. Wann er deß Nachts anfahren muß.
Weil Arbeit. Jſt/ wann der Bergmann nach der ordinarie Schicht arbeitet/
und eine gewiſſe Lachter Zahl Ertz oder Berg außfůhret (herauß ſchlaͤgt.)
Ledige Schicht. Jſt/ wann der Bergmann nach gethaner Arbeit noch eine Zeit
lang arbeitet/ Berg oder Ertz zu Seil ſetzet/ oder fordert.
4. Gulden erůbrigen. Ex.gr. Hanß Merten/ und Clauß Nicol bey der Weill in 6.
Wochẽ an 1¾ Lachter hoch uñ lang/ iſt ſo viel/ von dem Geding-Geld deß herauß geſchla-
genen Ertzes bekom̃en ſie noch 4. Gulden (den ſie wochentlich auff die Geding 1. Gulden
allbereit empfangen) und erübrigen gleichſam ſelbige. Hanß Merten/ Clauß Nicol geben
von der Stuffen/ 1¾ Lachter ab. Jſt: ſie haben die ihnen verdingte Lachter-Zahl herauß
geſchlagen/ dann wann die Geſchworne verdingen/ ſchlagen ſie an den Ort à quo, ein
Zeichen/ ſo ſie Stuffe nennen/ vor welcher der Arbeiter anſitzet/ ſolche Stuffen ſo die ei-
ner zu veraͤndern ſich unterſtuͤnde/ wůrde er nicht allein erſtlich geſtrafft/ ſondern auch
ehrlichen Bergleuten ſelbſt verhaͤſſig ſeyn/ geſtalt ſie ſelbiges Vornehmen/ vor das aͤrge-
ſte Bubenſtuͤck halten.
Die Geſchworne fahren auff die Geding. Wann ſie nachmeſſen/ ob die
Geding heraußgeſchlagen/ als dann nehmen ſie die Geding ab/ id eſt, bekennen daß der
Arbeiter das verdingte herauß geſchlagen.
Auff Gewin und Verluſt verdingen. Jſt/ jemanden eine gewiſſe Lachter
Zahl verdingen/ daß er nicht eher Geld bekomme/ biß ſie herauß geſchlagen/ auch keine
gewiſſe Zeit benennen/ ſondern je ehe der Arbeiter fertig/ je ehe bekompt er Geld/ heiſt
auff Reu und Treu verdingen.
Bergſchicht. Wann bey der Weill (nach der ordinari Schicht) der Berg auff
die Koſten verſetzet oder ſonſt auffgeraumet wird/ dem Arbeiter gibt man vor ſolche
Schicht 4. Gulden/ dem Unterſteiger 5. Gulden/ dem Oberſtelger 6. Gulden.
Ertzſchicht. Wann der Steiger die Treibe Zahl zu erlangen/ etliche Arbeiter
nach der gewoͤhnlichen Schicht auff dem Ertze arbeiten laͤſſet.
Arbeiter inhalten. Jſt/ das Lohn deß ermangelten Arbeiters einnehmen/ und
nach der Schicht die Arbeit mit verſehen/ daß die Treiben Zahl voͤllig geſchehe/ dann zu
einem Treiben 3. Arbeiter pasſirt werden.
Liegſtunde. Nennen ſie die loͤſe Stunde da ſie ruhen und eſſen/ als den Morgen
die Tagſchichter von 7. biß 8. und deß Mittags von 11. biß 12. die Nachtſchichter von 7.
biß 8. Abends von 11. biß 12. deß Nachts.
Außfahren oder Schichtmachen. Jſt/ von der Arbeit auß der Gruben ſich
nach Hauß verfuͤgen.
Fahren. Jſt/ in die Gruben auff den Fahrten ſteigen/ 2. von einem Ort zum an-
dern ſich in die Gruben begeben/ es geſchehe durch gehen oder ſteigen ex.gr. Wir ſind
von dem Feldort nach dem Querſchlag gefahren/ oder wann der Steiger was haben will/
ſagt er zu dem Arbeiter/ fahre dort hin/ und hole mir das oder jenes her.
Schweißwerig. Nennen die Bergleute die Arbeit/ wann der Bergmann Arbeit
ſucht/ ſpricht er: kan ich Schweißwerig bey euch kriegen/ Jtem/ ich habe mein Schweiß-
werig auff dieſer Gruben/ puto Schweißwerig dici pro Schmeißgebirg und ſey ſo
viel/ ich ſchmeiß das Gebirg auß dieſer oder jener Gruben.
Abkehren von einer Grube. Heiſt wann der Bergmann auff derſelben nicht
mehr arbeiten will/ ſondern auff einer andern Gruben unter Auffſucht eines andern
Steigers ein Schmeißwerig ſucht.
Stol-
c
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[21/0025] Berg Phraſes. Die kurtze Schicht der Arbeit. Jſt/ 8. Stunden lang/ die lange ſo auch biß- weilen die Kuhſchicht genennet wird 12. Stunden. Tageſchicht. Hat der Bergmann wann er bey Tage arbeitet. Nachtſchicht. Wann er deß Nachts anfahren muß. Weil Arbeit. Jſt/ wann der Bergmann nach der ordinarie Schicht arbeitet/ und eine gewiſſe Lachter Zahl Ertz oder Berg außfůhret (herauß ſchlaͤgt.) Ledige Schicht. Jſt/ wann der Bergmann nach gethaner Arbeit noch eine Zeit lang arbeitet/ Berg oder Ertz zu Seil ſetzet/ oder fordert. 4. Gulden erůbrigen. Ex.gr. Hanß Merten/ und Clauß Nicol bey der Weill in 6. Wochẽ an 1¾ Lachter hoch uñ lang/ iſt ſo viel/ von dem Geding-Geld deß herauß geſchla- genen Ertzes bekom̃en ſie noch 4. Gulden (den ſie wochentlich auff die Geding 1. Gulden allbereit empfangen) und erübrigen gleichſam ſelbige. Hanß Merten/ Clauß Nicol geben von der Stuffen/ 1¾ Lachter ab. Jſt: ſie haben die ihnen verdingte Lachter-Zahl herauß geſchlagen/ dann wann die Geſchworne verdingen/ ſchlagen ſie an den Ort à quo, ein Zeichen/ ſo ſie Stuffe nennen/ vor welcher der Arbeiter anſitzet/ ſolche Stuffen ſo die ei- ner zu veraͤndern ſich unterſtuͤnde/ wůrde er nicht allein erſtlich geſtrafft/ ſondern auch ehrlichen Bergleuten ſelbſt verhaͤſſig ſeyn/ geſtalt ſie ſelbiges Vornehmen/ vor das aͤrge- ſte Bubenſtuͤck halten. Die Geſchworne fahren auff die Geding. Wann ſie nachmeſſen/ ob die Geding heraußgeſchlagen/ als dann nehmen ſie die Geding ab/ id eſt, bekennen daß der Arbeiter das verdingte herauß geſchlagen. Auff Gewin und Verluſt verdingen. Jſt/ jemanden eine gewiſſe Lachter Zahl verdingen/ daß er nicht eher Geld bekomme/ biß ſie herauß geſchlagen/ auch keine gewiſſe Zeit benennen/ ſondern je ehe der Arbeiter fertig/ je ehe bekompt er Geld/ heiſt auff Reu und Treu verdingen. Bergſchicht. Wann bey der Weill (nach der ordinari Schicht) der Berg auff die Koſten verſetzet oder ſonſt auffgeraumet wird/ dem Arbeiter gibt man vor ſolche Schicht 4. Gulden/ dem Unterſteiger 5. Gulden/ dem Oberſtelger 6. Gulden. Ertzſchicht. Wann der Steiger die Treibe Zahl zu erlangen/ etliche Arbeiter nach der gewoͤhnlichen Schicht auff dem Ertze arbeiten laͤſſet. Arbeiter inhalten. Jſt/ das Lohn deß ermangelten Arbeiters einnehmen/ und nach der Schicht die Arbeit mit verſehen/ daß die Treiben Zahl voͤllig geſchehe/ dann zu einem Treiben 3. Arbeiter pasſirt werden. Liegſtunde. Nennen ſie die loͤſe Stunde da ſie ruhen und eſſen/ als den Morgen die Tagſchichter von 7. biß 8. und deß Mittags von 11. biß 12. die Nachtſchichter von 7. biß 8. Abends von 11. biß 12. deß Nachts. Außfahren oder Schichtmachen. Jſt/ von der Arbeit auß der Gruben ſich nach Hauß verfuͤgen. Fahren. Jſt/ in die Gruben auff den Fahrten ſteigen/ 2. von einem Ort zum an- dern ſich in die Gruben begeben/ es geſchehe durch gehen oder ſteigen ex.gr. Wir ſind von dem Feldort nach dem Querſchlag gefahren/ oder wann der Steiger was haben will/ ſagt er zu dem Arbeiter/ fahre dort hin/ und hole mir das oder jenes her. Schweißwerig. Nennen die Bergleute die Arbeit/ wann der Bergmann Arbeit ſucht/ ſpricht er: kan ich Schweißwerig bey euch kriegen/ Jtem/ ich habe mein Schweiß- werig auff dieſer Gruben/ puto Schweißwerig dici pro Schmeißgebirg und ſey ſo viel/ ich ſchmeiß das Gebirg auß dieſer oder jener Gruben. Abkehren von einer Grube. Heiſt wann der Bergmann auff derſelben nicht mehr arbeiten will/ ſondern auff einer andern Gruben unter Auffſucht eines andern Steigers ein Schmeißwerig ſucht. Stol- c

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Zitationshilfe: Berward, Christian: Interpres Phraseologiæ Metallurgicæ. Frankfurt (Main), 1673, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ercker_aula02_1672/25>, abgerufen am 16.04.2024.