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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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vom jagt-regale.
§ 2564

Von der Teutschen schreibart in jagt-sachendie jagd-
wörter.

und den kunst-wörtern, sihe Estors abhandelung
von der Teutschen schreib-art in der nützlichen
sammlung
zu erlernung der ächten und reinen
kanzelei schreibart, Marburg 1750, 8, s. 258 fgg.,
und Büchting am a. o. s. 218 fgg. Die betrü-
gereien der forst-meister, förster und jäger entde-
cket Hönn in betrugs-lexico s. 149-152, s. 199 fg.

§ 2565

In den alten zeiten nennete der Kaiser seineNamen der
forst- bedin-
ten in den
alten zeiten.

ober-jäger- und ober-forstmeister in der wild-
grafschaft den wildgrafen am Maine im königes-
forste seinen Reichs-Vaut, oder vogt. Der
Reichsherr von Ebstein hise der oberste walt-bot,
welches noch der herr landgraf zu Hessen-Hom-
berg ist, besage des weistums beim Winkel-
manne
in der beschreibung von Hessen s. 136 fg.
Bot bedeutet einen, der seinen herrn fürstellet,
daher macht-bot, send-bot, dinst-bot. Walt-
aber
ist so viel als ein fürgesezter. Und so ist die
benennung des waltbotens in Mainz zu verstehen;
wiewol das bären-brod für ihn und die haltung
eines bären mutmaßen lässet, daß er ehedem ein
forst-bedinter gewest sey. In den forst-rechten zu
Coburg von 1384 beim Horn im leben markgra-
fens Friderichs zu Meisen s. 668 kömmt der uber-
ste vorster vor. Zu Nürnberg war des Reichs-
oberforstmeister-amt, Köhler de castro Brun
s. 14.

§ 2566

Aus dem königsforste am Maine gingen fol-forst-ein-
künste.

gende gefälle ein: 1 mai-gelt, 2 kolen-gelt, 3
gaisen-gelt, 4 hunde-gelt, 5 schäferei- 6 dorf-
7 fischer- 8 vogelfangs- 9 weide- 10 wildhuben-
11 straf- 12 pferch- 13 waldmut- 14 säu- 15 wein-

kaufs-
T t t
vom jagt-regale.
§ 2564

Von der Teutſchen ſchreibart in jagt-ſachendie jagd-
woͤrter.

und den kunſt-woͤrtern, ſihe Eſtors abhandelung
von der Teutſchen ſchreib-art in der nuͤtzlichen
ſammlung
zu erlernung der aͤchten und reinen
kanzelei ſchreibart, Marburg 1750, 8, ſ. 258 fgg.,
und Buͤchting am a. o. ſ. 218 fgg. Die betruͤ-
gereien der forſt-meiſter, foͤrſter und jaͤger entde-
cket Hoͤnn in betrugs-lexico ſ. 149-152, ſ. 199 fg.

§ 2565

In den alten zeiten nennete der Kaiſer ſeineNamen der
forſt- bedin-
ten in den
alten zeiten.

ober-jaͤger- und ober-forſtmeiſter in der wild-
grafſchaft den wildgrafen am Maine im koͤniges-
forſte ſeinen Reichs-Vaut, oder vogt. Der
Reichsherr von Ebſtein hiſe der oberſte walt-bot,
welches noch der herr landgraf zu Heſſen-Hom-
berg iſt, beſage des weistums beim Winkel-
manne
in der beſchreibung von Heſſen ſ. 136 fg.
Bot bedeutet einen, der ſeinen herrn fuͤrſtellet,
daher macht-bot, ſend-bot, dinſt-bot. Walt-
aber
iſt ſo viel als ein fuͤrgeſezter. Und ſo iſt die
benennung des waltbotens in Mainz zu verſtehen;
wiewol das baͤren-brod fuͤr ihn und die haltung
eines baͤren mutmaßen laͤſſet, daß er ehedem ein
forſt-bedinter geweſt ſey. In den forſt-rechten zu
Coburg von 1384 beim Horn im leben markgra-
fens Friderichs zu Meiſen ſ. 668 koͤmmt der uber-
ſte vorſter vor. Zu Nuͤrnberg war des Reichs-
oberforſtmeiſter-amt, Koͤhler de caſtro Brun
ſ. 14.

§ 2566

Aus dem koͤnigsforſte am Maine gingen fol-forſt-ein-
kuͤnſte.

gende gefaͤlle ein: 1 mai-gelt, 2 kolen-gelt, 3
gaiſen-gelt, 4 hunde-gelt, 5 ſchaͤferei- 6 dorf-
7 fiſcher- 8 vogelfangs- 9 weide- 10 wildhuben-
11 ſtraf- 12 pferch- 13 waldmut- 14 ſaͤu- 15 wein-

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T t t
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[1025/1037] vom jagt-regale. § 2564 Von der Teutſchen ſchreibart in jagt-ſachen und den kunſt-woͤrtern, ſihe Eſtors abhandelung von der Teutſchen ſchreib-art in der nuͤtzlichen ſammlung zu erlernung der aͤchten und reinen kanzelei ſchreibart, Marburg 1750, 8, ſ. 258 fgg., und Buͤchting am a. o. ſ. 218 fgg. Die betruͤ- gereien der forſt-meiſter, foͤrſter und jaͤger entde- cket Hoͤnn in betrugs-lexico ſ. 149-152, ſ. 199 fg. die jagd- woͤrter. § 2565 In den alten zeiten nennete der Kaiſer ſeine ober-jaͤger- und ober-forſtmeiſter in der wild- grafſchaft den wildgrafen am Maine im koͤniges- forſte ſeinen Reichs-Vaut, oder vogt. Der Reichsherr von Ebſtein hiſe der oberſte walt-bot, welches noch der herr landgraf zu Heſſen-Hom- berg iſt, beſage des weistums beim Winkel- manne in der beſchreibung von Heſſen ſ. 136 fg. Bot bedeutet einen, der ſeinen herrn fuͤrſtellet, daher macht-bot, ſend-bot, dinſt-bot. Walt- aber iſt ſo viel als ein fuͤrgeſezter. Und ſo iſt die benennung des waltbotens in Mainz zu verſtehen; wiewol das baͤren-brod fuͤr ihn und die haltung eines baͤren mutmaßen laͤſſet, daß er ehedem ein forſt-bedinter geweſt ſey. In den forſt-rechten zu Coburg von 1384 beim Horn im leben markgra- fens Friderichs zu Meiſen ſ. 668 koͤmmt der uber- ſte vorſter vor. Zu Nuͤrnberg war des Reichs- oberforſtmeiſter-amt, Koͤhler de caſtro Brun ſ. 14. Namen der forſt- bedin- ten in den alten zeiten. § 2566 Aus dem koͤnigsforſte am Maine gingen fol- gende gefaͤlle ein: 1 mai-gelt, 2 kolen-gelt, 3 gaiſen-gelt, 4 hunde-gelt, 5 ſchaͤferei- 6 dorf- 7 fiſcher- 8 vogelfangs- 9 weide- 10 wildhuben- 11 ſtraf- 12 pferch- 13 waldmut- 14 ſaͤu- 15 wein- kaufs- forſt-ein- kuͤnſte. T t t

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1025. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1037>, abgerufen am 29.03.2024.