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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXII haubtstück
kaufs- wineops-gelt, 16 den wild-bereitern aus
dem Teutschen hause zu Frankfurt 1 fl. 15 alb.
hosen-gelt, 17 der jagt-schilling, 18, 6 pfen. magt-
gelt, 19 wild - gelt von den Frankfurtischen ju-
den-mezgern, 20 von unzünftigen mezgern, daß
sie durch den wald das vih hetzen dürfen.

§ 2567

An getraide gehet ein: wildhafer, waizen,
korn, gersten, zwibel, magsamen, gänse, kapau-
nen, hüner. Dise gefälle haben ihre gebannete
tage, daran die erheber solche in Empfang nemen
müssen. Zu Seligenstadt geben sie eine malzeit,
nach deren endigung des wirtes magd erscheinet,
und dem Isenburgischen, sodann dem Hanauischen
wildbannes-bereiter einen straus von blumen oder
rosmarin einhändiget, dafür derselben ein trank-
geld nebst den 6 pfennigen magt-gelte gereichet
wird. Darauf es heisset: die magt muß aufs
bette etc., des von Buri vorrechte der bann-forste,
s. 40 fg. der beilagen. Der Münchhof lifert we-
gen des vogel- und lerchenfanges 41/2 malter käse,
iedes zu 2 fl. 12 alb., von Buri s. 149.

§ 2568
gerichtbar-
keit.

Zum königlichen wildbanne gehöreten auch die
binen im walde und die fisch-wasser, die hohe und
nidere gerichte. Auch musten die wild-freveler
von andern herrschaften gestellet werden, von
Buri s. 360.

§ 2569
forst-sachen.

Die jagt-forst-bedinte stehen in persönlichen
und dinglichen sachen unter der landes-regirung.
Vor das jagt- und forst-amt gehören die sachen,
welche auf die erhaltung der gehölze, sicherung
der forst-gehäge, schonung der gehaue, das schla-
gen der bauhölzer, begnadigungs holz für arme
zum bauen, bestallungs-holz für die bedinte und

die

LXII haubtſtuͤck
kaufs- wineops-gelt, 16 den wild-bereitern aus
dem Teutſchen hauſe zu Frankfurt 1 fl. 15 alb.
hoſen-gelt, 17 der jagt-ſchilling, 18, 6 pfen. magt-
gelt, 19 wild - gelt von den Frankfurtiſchen ju-
den-mezgern, 20 von unzuͤnftigen mezgern, daß
ſie durch den wald das vih hetzen duͤrfen.

§ 2567

An getraide gehet ein: wildhafer, waizen,
korn, gerſten, zwibel, magſamen, gaͤnſe, kapau-
nen, huͤner. Diſe gefaͤlle haben ihre gebannete
tage, daran die erheber ſolche in Empfang nemen
muͤſſen. Zu Seligenſtadt geben ſie eine malzeit,
nach deren endigung des wirtes magd erſcheinet,
und dem Iſenburgiſchen, ſodann dem Hanauiſchen
wildbannes-bereiter einen ſtraus von blumen oder
roſmarin einhaͤndiget, dafuͤr derſelben ein trank-
geld nebſt den 6 pfennigen magt-gelte gereichet
wird. Darauf es heiſſet: die magt muß aufs
bette ꝛc., des von Buri vorrechte der bann-forſte,
ſ. 40 fg. der beilagen. Der Muͤnchhof lifert we-
gen des vogel- und lerchenfanges 4½ malter kaͤſe,
iedes zu 2 fl. 12 alb., von Buri ſ. 149.

§ 2568
gerichtbar-
keit.

Zum koͤniglichen wildbanne gehoͤreten auch die
binen im walde und die fiſch-waſſer, die hohe und
nidere gerichte. Auch muſten die wild-freveler
von andern herrſchaften geſtellet werden, von
Buri ſ. 360.

§ 2569
forſt-ſachen.

Die jagt-forſt-bedinte ſtehen in perſoͤnlichen
und dinglichen ſachen unter der landes-regirung.
Vor das jagt- und forſt-amt gehoͤren die ſachen,
welche auf die erhaltung der gehoͤlze, ſicherung
der forſt-gehaͤge, ſchonung der gehaue, das ſchla-
gen der bauhoͤlzer, begnadigungs holz fuͤr arme
zum bauen, beſtallungs-holz fuͤr die bedinte und

die
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[1026/1038] LXII haubtſtuͤck kaufs- wineops-gelt, 16 den wild-bereitern aus dem Teutſchen hauſe zu Frankfurt 1 fl. 15 alb. hoſen-gelt, 17 der jagt-ſchilling, 18, 6 pfen. magt- gelt, 19 wild - gelt von den Frankfurtiſchen ju- den-mezgern, 20 von unzuͤnftigen mezgern, daß ſie durch den wald das vih hetzen duͤrfen. § 2567 An getraide gehet ein: wildhafer, waizen, korn, gerſten, zwibel, magſamen, gaͤnſe, kapau- nen, huͤner. Diſe gefaͤlle haben ihre gebannete tage, daran die erheber ſolche in Empfang nemen muͤſſen. Zu Seligenſtadt geben ſie eine malzeit, nach deren endigung des wirtes magd erſcheinet, und dem Iſenburgiſchen, ſodann dem Hanauiſchen wildbannes-bereiter einen ſtraus von blumen oder roſmarin einhaͤndiget, dafuͤr derſelben ein trank- geld nebſt den 6 pfennigen magt-gelte gereichet wird. Darauf es heiſſet: die magt muß aufs bette ꝛc., des von Buri vorrechte der bann-forſte, ſ. 40 fg. der beilagen. Der Muͤnchhof lifert we- gen des vogel- und lerchenfanges 4½ malter kaͤſe, iedes zu 2 fl. 12 alb., von Buri ſ. 149. § 2568 Zum koͤniglichen wildbanne gehoͤreten auch die binen im walde und die fiſch-waſſer, die hohe und nidere gerichte. Auch muſten die wild-freveler von andern herrſchaften geſtellet werden, von Buri ſ. 360. § 2569 Die jagt-forſt-bedinte ſtehen in perſoͤnlichen und dinglichen ſachen unter der landes-regirung. Vor das jagt- und forſt-amt gehoͤren die ſachen, welche auf die erhaltung der gehoͤlze, ſicherung der forſt-gehaͤge, ſchonung der gehaue, das ſchla- gen der bauhoͤlzer, begnadigungs holz fuͤr arme zum bauen, beſtallungs-holz fuͤr die bedinte und die

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1026. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1038>, abgerufen am 29.03.2024.