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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem bergwerks-regale.
leiter. Dise ist die lezte, auf welcher man den
tag wieder sihet. Eine wasser-kunst zihet die erzte
vermittels einer aus etlichen schachten, von Uf-
fenbach
am a. o. s. 91 fgg. Man tue hinzu des
Kieselings nachricht vom berg-baue und schmelz-
wesen der grafschaft Mannsfeld s. 4 fgg.

§ 2728

Die erzte werden aus der teufe gefördert, daswie die erz-
te zu tage
gebracht
werden?

ist, zu tage gebracht. Diß beschihet schacht-stre-
cken- und stolln-weise, in groser und geringer teufe,
teils vermittels menschen händen, teils mit pfer-
den, wasser- und kehr-rädern.

§ 2729

Alsdann erfolget das pochen und waschen derwas damit
vorgenom-
men wird?
das poch-
werk wird
beschriben.

erzte, Sprengel s. 64-70. Das pochwerk ist
eine maschine, die aus einem wasser-rade, einer
welle, den poch-stämpeln, dem poch-troge, dem
poch-graben und poch-gerinne bestehet. Der po-
cher tut das erzt in den poch-trog, stürzet es unter
die stämpel, und schläget das schoß-gerinne aus.
Der nacht-pocher verrichtet dise arbeit bei der
nacht. Hirüber sind der ober-poch-steiger, und
nach disem der poch-steiger gesezet.

§ 2730

Das gepochte erzt wird geröstet, dadurch bren-das rösten,
net man die unarten der erzen ab. Es beschihet
das rösten entweder in brenn-öfen, ausserhalb der
hütten, oder darin. Beim Claustale sind sechs
rost-öfen in einem ziemlich hohen und grosen ge-
bände. Der ausflügende schwefel, und das ar-
senicum, welches dem silber schädlich fället, gibt
kein angenehmes behagen für die lunge ab. In
den schmelz-öfen gehen die schlacken vom erzte, und
auf dem schid- oder trib-heerde, wird ein iedes
metall von einander abgesondert.

§ 2731
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von dem bergwerks-regale.
leiter. Diſe iſt die lezte, auf welcher man den
tag wieder ſihet. Eine waſſer-kunſt zihet die erzte
vermittels einer aus etlichen ſchachten, von Uf-
fenbach
am a. o. ſ. 91 fgg. Man tue hinzu des
Kieſelings nachricht vom berg-baue und ſchmelz-
weſen der grafſchaft Mannsfeld ſ. 4 fgg.

§ 2728

Die erzte werden aus der teufe gefoͤrdert, daswie die erz-
te zu tage
gebracht
werden?

iſt, zu tage gebracht. Diß beſchihet ſchacht-ſtre-
cken- und ſtolln-weiſe, in groſer und geringer teufe,
teils vermittels menſchen haͤnden, teils mit pfer-
den, waſſer- und kehr-raͤdern.

§ 2729

Alsdann erfolget das pochen und waſchen derwas damit
vorgenom-
men wird?
das poch-
werk wird
beſchriben.

erzte, Sprengel ſ. 64-70. Das pochwerk iſt
eine maſchine, die aus einem waſſer-rade, einer
welle, den poch-ſtaͤmpeln, dem poch-troge, dem
poch-graben und poch-gerinne beſtehet. Der po-
cher tut das erzt in den poch-trog, ſtuͤrzet es unter
die ſtaͤmpel, und ſchlaͤget das ſchoß-gerinne aus.
Der nacht-pocher verrichtet diſe arbeit bei der
nacht. Hiruͤber ſind der ober-poch-ſteiger, und
nach diſem der poch-ſteiger geſezet.

§ 2730

Das gepochte erzt wird geroͤſtet, dadurch bren-das roͤſten,
net man die unarten der erzen ab. Es beſchihet
das roͤſten entweder in brenn-oͤfen, auſſerhalb der
huͤtten, oder darin. Beim Claustale ſind ſechs
roſt-oͤfen in einem ziemlich hohen und groſen ge-
baͤnde. Der ausfluͤgende ſchwefel, und das ar-
ſenicum, welches dem ſilber ſchaͤdlich faͤllet, gibt
kein angenehmes behagen fuͤr die lunge ab. In
den ſchmelz-oͤfen gehen die ſchlacken vom erzte, und
auf dem ſchid- oder trib-heerde, wird ein iedes
metall von einander abgeſondert.

§ 2731
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[1089/1101] von dem bergwerks-regale. leiter. Diſe iſt die lezte, auf welcher man den tag wieder ſihet. Eine waſſer-kunſt zihet die erzte vermittels einer aus etlichen ſchachten, von Uf- fenbach am a. o. ſ. 91 fgg. Man tue hinzu des Kieſelings nachricht vom berg-baue und ſchmelz- weſen der grafſchaft Mannsfeld ſ. 4 fgg. § 2728 Die erzte werden aus der teufe gefoͤrdert, das iſt, zu tage gebracht. Diß beſchihet ſchacht-ſtre- cken- und ſtolln-weiſe, in groſer und geringer teufe, teils vermittels menſchen haͤnden, teils mit pfer- den, waſſer- und kehr-raͤdern. wie die erz- te zu tage gebracht werden? § 2729 Alsdann erfolget das pochen und waſchen der erzte, Sprengel ſ. 64-70. Das pochwerk iſt eine maſchine, die aus einem waſſer-rade, einer welle, den poch-ſtaͤmpeln, dem poch-troge, dem poch-graben und poch-gerinne beſtehet. Der po- cher tut das erzt in den poch-trog, ſtuͤrzet es unter die ſtaͤmpel, und ſchlaͤget das ſchoß-gerinne aus. Der nacht-pocher verrichtet diſe arbeit bei der nacht. Hiruͤber ſind der ober-poch-ſteiger, und nach diſem der poch-ſteiger geſezet. was damit vorgenom- men wird? das poch- werk wird beſchriben. § 2730 Das gepochte erzt wird geroͤſtet, dadurch bren- net man die unarten der erzen ab. Es beſchihet das roͤſten entweder in brenn-oͤfen, auſſerhalb der huͤtten, oder darin. Beim Claustale ſind ſechs roſt-oͤfen in einem ziemlich hohen und groſen ge- baͤnde. Der ausfluͤgende ſchwefel, und das ar- ſenicum, welches dem ſilber ſchaͤdlich faͤllet, gibt kein angenehmes behagen fuͤr die lunge ab. In den ſchmelz-oͤfen gehen die ſchlacken vom erzte, und auf dem ſchid- oder trib-heerde, wird ein iedes metall von einander abgeſondert. das roͤſten, § 2731 Z z z

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1089. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1101>, abgerufen am 16.04.2024.