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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem münz-regale.
die marken in Nider-Sachsen unterschiden
(§ 2807). Allein im Reiche ist die Cöllnische
mark eingefüret, Johann Georgen Krulls tr.
de regali monetzarum iure, cap. V num. 50.
Mark-gewähr oder währung, mark-weise, mark-
witte, bedeutet etwas anders Dr. Orth II tit. 24
§ 9 s. 563 fgg. Von dem unterschide der schillin-
ge und häller in golde und in münze sihe den von
Praun
am a. o. I cap. 4 § 6 s. 106 fg.

§ 2844

Was disem nach gemünzet wird, nennet mander münzen
einteilung,

entweder harte sorten, oder scheide-münzen.
Jene teilen sich in taler und gulden, medaillen
und medaillonen, klippen und alte pfennige, auch
tournose.

§ 2845

Die medaille ist ein schaustück in gestalt einervon medail-
len,

münze, dadurch das andenken bey der nachkom-
menschaft erhalten werden soll. Sie mag von
golde, silber, oder andern metalle geschlagen
werden. Das andenken gehet entweder auf
das bildnis einer person, oder wichtige bege-
benheit.

§ 2846

Die medaillon ist eine medaille von ungewön-medaillon.
licher gröse. Man hält den vor den grösten,
welchen der könig in Preussen Friderich Wilhelm
hat schlagen lassen, und 5 bis 600 ducaten wiget.
Dessen abbildung findet sich in Lochners samm-
lung merkwürdiger medaillen aufs jar 1738 s. 1,
die Preußische krigs-völker stellen sich auf der
rückseite dar.

§ 2847

Die klippe ist eine vireckigte münze, welcheklippe,
auf eine gewisse Begebenheit geschlagen ist; die
spitze der einen ecke stehet in die höhe nach der

rauten-
C c c c 3

von dem muͤnz-regale.
die marken in Nider-Sachſen unterſchiden
(§ 2807). Allein im Reiche iſt die Coͤllniſche
mark eingefuͤret, Johann Georgen Krulls tr.
de regali monetzarum iure, cap. V num. 50.
Mark-gewaͤhr oder waͤhrung, mark-weiſe, mark-
witte, bedeutet etwas anders Dr. Orth II tit. 24
§ 9 ſ. 563 fgg. Von dem unterſchide der ſchillin-
ge und haͤller in golde und in muͤnze ſihe den von
Praun
am a. o. I cap. 4 § 6 ſ. 106 fg.

§ 2844

Was diſem nach gemuͤnzet wird, nennet mander muͤnzen
einteilung,

entweder harte ſorten, oder ſcheide-muͤnzen.
Jene teilen ſich in taler und gulden, medaillen
und medaillonen, klippen und alte pfennige, auch
tournoſe.

§ 2845

Die medaille iſt ein ſchauſtuͤck in geſtalt einervon medail-
len,

muͤnze, dadurch das andenken bey der nachkom-
menſchaft erhalten werden ſoll. Sie mag von
golde, ſilber, oder andern metalle geſchlagen
werden. Das andenken gehet entweder auf
das bildnis einer perſon, oder wichtige bege-
benheit.

§ 2846

Die medaillon iſt eine medaille von ungewoͤn-medaillon.
licher groͤſe. Man haͤlt den vor den groͤſten,
welchen der koͤnig in Preuſſen Friderich Wilhelm
hat ſchlagen laſſen, und 5 bis 600 ducaten wiget.
Deſſen abbildung findet ſich in Lochners ſamm-
lung merkwuͤrdiger medaillen aufs jar 1738 ſ. 1,
die Preußiſche krigs-voͤlker ſtellen ſich auf der
ruͤckſeite dar.

§ 2847

Die klippe iſt eine vireckigte muͤnze, welcheklippe,
auf eine gewiſſe Begebenheit geſchlagen iſt; die
ſpitze der einen ecke ſtehet in die hoͤhe nach der

rauten-
C c c c 3
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[1141/1153] von dem muͤnz-regale. die marken in Nider-Sachſen unterſchiden (§ 2807). Allein im Reiche iſt die Coͤllniſche mark eingefuͤret, Johann Georgen Krulls tr. de regali monetzarum iure, cap. V num. 50. Mark-gewaͤhr oder waͤhrung, mark-weiſe, mark- witte, bedeutet etwas anders Dr. Orth II tit. 24 § 9 ſ. 563 fgg. Von dem unterſchide der ſchillin- ge und haͤller in golde und in muͤnze ſihe den von Praun am a. o. I cap. 4 § 6 ſ. 106 fg. § 2844 Was diſem nach gemuͤnzet wird, nennet man entweder harte ſorten, oder ſcheide-muͤnzen. Jene teilen ſich in taler und gulden, medaillen und medaillonen, klippen und alte pfennige, auch tournoſe. der muͤnzen einteilung, § 2845 Die medaille iſt ein ſchauſtuͤck in geſtalt einer muͤnze, dadurch das andenken bey der nachkom- menſchaft erhalten werden ſoll. Sie mag von golde, ſilber, oder andern metalle geſchlagen werden. Das andenken gehet entweder auf das bildnis einer perſon, oder wichtige bege- benheit. von medail- len, § 2846 Die medaillon iſt eine medaille von ungewoͤn- licher groͤſe. Man haͤlt den vor den groͤſten, welchen der koͤnig in Preuſſen Friderich Wilhelm hat ſchlagen laſſen, und 5 bis 600 ducaten wiget. Deſſen abbildung findet ſich in Lochners ſamm- lung merkwuͤrdiger medaillen aufs jar 1738 ſ. 1, die Preußiſche krigs-voͤlker ſtellen ſich auf der ruͤckſeite dar. medaillon. § 2847 Die klippe iſt eine vireckigte muͤnze, welche auf eine gewiſſe Begebenheit geſchlagen iſt; die ſpitze der einen ecke ſtehet in die hoͤhe nach der rauten- klippe, C c c c 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1153>, abgerufen am 19.04.2024.