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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den zünften.
auch quartale, capitul, morgensprache genennet
werden, Beier am a. o. s. 281, s. 333, nicht halten,
Reichsschluß 1731 art. 1, F. H. Casselische er-
neuerte zunftordnung 1730 § 1 s. 6, § 18 s. 16.
Solches geschihet vor offener lade. Es sind daher
die quartal-groschen, laden-geld, innungspfennige
bekannt, Beier am a. o. s. 200, 240, s. 330; F. H.
Casselische zunftordnung § XX s. 18. Von der
verfassung der zünfte, manufacturer auch fabri-
canten in der Mark Brandenburg sihe den fünften
band der constitutionum Marchicarum, und
von den Chur Braunschweig-Lüneburgischen lan-
desordnungen und gesäze, III th.

§ 259

Eine iede zunft hat ihren zunftbrief, welcher dieihre artikel
müssen be-
stätiget
werden.

artikel enthält, wornach sie sich zu achten haben,
Beier am a. o. s. 200. Er muß von dem landes-
herrn bestätiget werden, wenn er giltig seyn soll,
Reichsschluß 1731, art. 1. Dieser wird nebst an-
dern urkunden und briefschaften auch freiheitsbrie-
fen in der lade aufbehalten, F. H. Casselische er-
neuerte zunftordnung 1730 § XXI, Menken
am a. o. s. 1183.

§ 260

Mehrere handwerke können in eine zunft ge-mehrere
zünfte kön-
nen zusam-
men gestos-
sen werden.

stossen werden, iedoch müssen sie so beschaffen seyn,
damit eine über der andern arbeit urtheilen kan,
z. e. schmide und schlosser. Sonst sagt man:
"vierzehn handwerke, funfzehen unglück, Hert lib. 1
par. 120 s. 380.

§ 261

Die strafen sollen von den handwerksmeistern,von den
strafen der
handwerke.

söhnen und gesellen nicht mehr unternommen, son-
dern über die handwerksverbrechen sollen durch den
obermeister und beamten oder die zu handwerks-

sachen

von den zuͤnften.
auch quartale, capitul, morgenſprache genennet
werden, Beier am a. o. ſ. 281, ſ. 333, nicht halten,
Reichsſchluß 1731 art. 1, F. H. Caſſeliſche er-
neuerte zunftordnung 1730 § 1 ſ. 6, § 18 ſ. 16.
Solches geſchihet vor offener lade. Es ſind daher
die quartal-groſchen, laden-geld, innungspfennige
bekannt, Beier am a. o. ſ. 200, 240, ſ. 330; F. H.
Caſſeliſche zunftordnung § XX ſ. 18. Von der
verfaſſung der zuͤnfte, manufacturer auch fabri-
canten in der Mark Brandenburg ſihe den fuͤnften
band der conſtitutionum Marchicarum, und
von den Chur Braunſchweig-Luͤneburgiſchen lan-
desordnungen und geſaͤze, III th.

§ 259

Eine iede zunft hat ihren zunftbrief, welcher dieihre artikel
muͤſſen be-
ſtaͤtiget
werden.

artikel enthaͤlt, wornach ſie ſich zu achten haben,
Beier am a. o. ſ. 200. Er muß von dem landes-
herrn beſtaͤtiget werden, wenn er giltig ſeyn ſoll,
Reichsſchluß 1731, art. 1. Dieſer wird nebſt an-
dern urkunden und briefſchaften auch freiheitsbrie-
fen in der lade aufbehalten, F. H. Caſſeliſche er-
neuerte zunftordnung 1730 § XXI, Menken
am a. o. ſ. 1183.

§ 260

Mehrere handwerke koͤnnen in eine zunft ge-mehrere
zuͤnfte koͤn-
nen zuſam-
men geſtoſ-
ſen werden.

ſtoſſen werden, iedoch muͤſſen ſie ſo beſchaffen ſeyn,
damit eine uͤber der andern arbeit urtheilen kan,
z. e. ſchmide und ſchloſſer. Sonſt ſagt man:
„vierzehn handwerke, funfzehen ungluͤck, Hert lib. 1
par. 120 ſ. 380.

§ 261

Die ſtrafen ſollen von den handwerksmeiſtern,von den
ſtrafen der
handwerke.

ſoͤhnen und geſellen nicht mehr unternommen, ſon-
dern uͤber die handwerksverbrechen ſollen durch den
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[109/0119] von den zuͤnften. auch quartale, capitul, morgenſprache genennet werden, Beier am a. o. ſ. 281, ſ. 333, nicht halten, Reichsſchluß 1731 art. 1, F. H. Caſſeliſche er- neuerte zunftordnung 1730 § 1 ſ. 6, § 18 ſ. 16. Solches geſchihet vor offener lade. Es ſind daher die quartal-groſchen, laden-geld, innungspfennige bekannt, Beier am a. o. ſ. 200, 240, ſ. 330; F. H. Caſſeliſche zunftordnung § XX ſ. 18. Von der verfaſſung der zuͤnfte, manufacturer auch fabri- canten in der Mark Brandenburg ſihe den fuͤnften band der conſtitutionum Marchicarum, und von den Chur Braunſchweig-Luͤneburgiſchen lan- desordnungen und geſaͤze, III th. § 259 Eine iede zunft hat ihren zunftbrief, welcher die artikel enthaͤlt, wornach ſie ſich zu achten haben, Beier am a. o. ſ. 200. Er muß von dem landes- herrn beſtaͤtiget werden, wenn er giltig ſeyn ſoll, Reichsſchluß 1731, art. 1. Dieſer wird nebſt an- dern urkunden und briefſchaften auch freiheitsbrie- fen in der lade aufbehalten, F. H. Caſſeliſche er- neuerte zunftordnung 1730 § XXI, Menken am a. o. ſ. 1183. ihre artikel muͤſſen be- ſtaͤtiget werden. § 260 Mehrere handwerke koͤnnen in eine zunft ge- ſtoſſen werden, iedoch muͤſſen ſie ſo beſchaffen ſeyn, damit eine uͤber der andern arbeit urtheilen kan, z. e. ſchmide und ſchloſſer. Sonſt ſagt man: „vierzehn handwerke, funfzehen ungluͤck, Hert lib. 1 par. 120 ſ. 380. mehrere zuͤnfte koͤn- nen zuſam- men geſtoſ- ſen werden. § 261 Die ſtrafen ſollen von den handwerksmeiſtern, ſoͤhnen und geſellen nicht mehr unternommen, ſon- dern uͤber die handwerksverbrechen ſollen durch den obermeiſter und beamten oder die zu handwerks- ſachen von den ſtrafen der handwerke.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/119>, abgerufen am 29.03.2024.