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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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herren zehnten.
zehnten nicht zihet; allda ist kein rott-zehnte, son-
dern der aker ist zehnt-frei.

§ 484

Der zehnte ist entweder der garben- oder sak-der garben
und sak-
zehnte auch
der tresenei

zehnte. Dieser heiset, wenn eine gewisse anzal
frucht an statt der zehnten geliefert wird, ie-
doch hindert dieses hernach die künftigen jahre
nicht, den garbe zehnten zu heben, Estor am a. o.
§ 373 s. 557, Zinck am a. o. sp. 3333. Der gar-
ben-zehnte ist unterschiedlich, Stisser am a. o.
§ 15 s. 254, Pufendorf in obseruationibus iuris
vniuers. T. I obs. III obs.
112 s. 294 fgg., T. II
obs. 137 s. 484 fgg. Frisch am a. o. im II th. s. 467
die tresenei oder schmaalsaat zehnte wird von der
schmalen saat, oder von den schmalen pläzen in
ansehung des getraides gegeben; zur schmalen saat
gehören: hirsen, linsen, kraut, rüben, tobak etc.
Die tresenei wird der frucht entgegen gesezet, und
bedeutet allerhand gewächse, welche geringer als
das getraide sind, F. H. Casselische zehnt-ordnung,
1737 § 2, § 14 1747, F. H. Darmstädtische kam-
mer und zehntordnung 1718, fol.

§ 485

Man hat ausser dem die hauszehnten, da vonvon haus-
und andern
zehnten,
auch dessen
anschlage,

iedem hause z. e. ein rauchhun geliefert wird;
ferner streu- wiesen- holz- fisch und andre zehnten,
welche nach den unterschiedlichen gewonheiten der
örter zu beurtheilen sind, und von den fordernden
erwisen werden müssen, Gasser am a. o. § 4, s. 218
bevorab wenn der aker oder das grundstük nicht in
der zehnt flure liget, Zink am a. o. sp. 3333, Pufendorf
am a. o. T. I obs. 112 T. II obs. 32 s. 126 fgg. Krebs
am a. o. P. I, classe 15 s. 499 fgg., und im fasci-
culo quaest. XIII.
s. 86 fgg., wie aber der zehnte
in anschlag gebracht werden könne, hat Gasser,

am
N 5

herren zehnten.
zehnten nicht zihet; allda iſt kein rott-zehnte, ſon-
dern der aker iſt zehnt-frei.

§ 484

Der zehnte iſt entweder der garben- oder ſak-der garben
und ſak-
zehnte auch
der treſenei

zehnte. Dieſer heiſet, wenn eine gewiſſe anzal
frucht an ſtatt der zehnten geliefert wird, ie-
doch hindert dieſes hernach die kuͤnftigen jahre
nicht, den garbe zehnten zu heben, Eſtor am a. o.
§ 373 ſ. 557, Zinck am a. o. ſp. 3333. Der gar-
ben-zehnte iſt unterſchiedlich, Stiſſer am a. o.
§ 15 ſ. 254, Pufendorf in obſeruationibus iuris
vniuerſ. T. I obſ. III obſ.
112 ſ. 294 fgg., T. II
obſ. 137 ſ. 484 fgg. Friſch am a. o. im II th. ſ. 467
die treſenei oder ſchmaalſaat zehnte wird von der
ſchmalen ſaat, oder von den ſchmalen plaͤzen in
anſehung des getraides gegeben; zur ſchmalen ſaat
gehoͤren: hirſen, linſen, kraut, ruͤben, tobak ꝛc.
Die treſenei wird der frucht entgegen geſezet, und
bedeutet allerhand gewaͤchſe, welche geringer als
das getraide ſind, F. H. Caſſeliſche zehnt-ordnung,
1737 § 2, § 14 1747, F. H. Darmſtaͤdtiſche kam-
mer und zehntordnung 1718, fol.

§ 485

Man hat auſſer dem die hauszehnten, da vonvon haus-
und andern
zehnten,
auch deſſen
anſchlage,

iedem hauſe z. e. ein rauchhun geliefert wird;
ferner ſtreu- wieſen- holz- fiſch und andre zehnten,
welche nach den unterſchiedlichen gewonheiten der
oͤrter zu beurtheilen ſind, und von den fordernden
erwiſen werden muͤſſen, Gaſſer am a. o. § 4, ſ. 218
bevorab wenn der aker oder das grundſtuͤk nicht in
der zehnt flure liget, Zink am a. o. ſp. 3333, Pufendorf
am a. o. T. I obſ. 112 T. II obſ. 32 ſ. 126 fgg. Krebs
am a. o. P. I, claſſe 15 ſ. 499 fgg., und im faſci-
culo quaeſt. XIII.
ſ. 86 fgg., wie aber der zehnte
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am
N 5
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[201/0213] herren zehnten. zehnten nicht zihet; allda iſt kein rott-zehnte, ſon- dern der aker iſt zehnt-frei. § 484 Der zehnte iſt entweder der garben- oder ſak- zehnte. Dieſer heiſet, wenn eine gewiſſe anzal frucht an ſtatt der zehnten geliefert wird, ie- doch hindert dieſes hernach die kuͤnftigen jahre nicht, den garbe zehnten zu heben, Eſtor am a. o. § 373 ſ. 557, Zinck am a. o. ſp. 3333. Der gar- ben-zehnte iſt unterſchiedlich, Stiſſer am a. o. § 15 ſ. 254, Pufendorf in obſeruationibus iuris vniuerſ. T. I obſ. III obſ. 112 ſ. 294 fgg., T. II obſ. 137 ſ. 484 fgg. Friſch am a. o. im II th. ſ. 467 die treſenei oder ſchmaalſaat zehnte wird von der ſchmalen ſaat, oder von den ſchmalen plaͤzen in anſehung des getraides gegeben; zur ſchmalen ſaat gehoͤren: hirſen, linſen, kraut, ruͤben, tobak ꝛc. Die treſenei wird der frucht entgegen geſezet, und bedeutet allerhand gewaͤchſe, welche geringer als das getraide ſind, F. H. Caſſeliſche zehnt-ordnung, 1737 § 2, § 14 1747, F. H. Darmſtaͤdtiſche kam- mer und zehntordnung 1718, fol. der garben und ſak- zehnte auch der treſenei § 485 Man hat auſſer dem die hauszehnten, da von iedem hauſe z. e. ein rauchhun geliefert wird; ferner ſtreu- wieſen- holz- fiſch und andre zehnten, welche nach den unterſchiedlichen gewonheiten der oͤrter zu beurtheilen ſind, und von den fordernden erwiſen werden muͤſſen, Gaſſer am a. o. § 4, ſ. 218 bevorab wenn der aker oder das grundſtuͤk nicht in der zehnt flure liget, Zink am a. o. ſp. 3333, Pufendorf am a. o. T. I obſ. 112 T. II obſ. 32 ſ. 126 fgg. Krebs am a. o. P. I, claſſe 15 ſ. 499 fgg., und im faſci- culo quaeſt. XIII. ſ. 86 fgg., wie aber der zehnte in anſchlag gebracht werden koͤnne, hat Gaſſer, am von haus- und andern zehnten, auch deſſen anſchlage, N 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/213>, abgerufen am 18.04.2024.