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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den fuhrleuten.
versehen worden, oder sie verrichten die fuhren
nach ihrem eigenen willküre; Es entstehen daher
öffentliche und gemeine, auch privatwagen und
landkutschen, von Beust vom postregal, III theil,
s. 5 fgg. sihe auch die ordnung von der Bremischen
ordinanz-fahrer-börde in der angezogenen samm-
lung der verordnungen etc. s. 239 fg.

§ 516

Die fuhrleute, welche sich auf das fuhrwesenwas die
fracht be-
deute?

legen, und sich davon erhalten, pflegen fracht zu
fahren. Die fracht hat mannigfaltige bedeutungen,
nämlich, es zeiget selbige entweder das gut oder
das lon an. Der befrachter ist diejenige person,
welche das gut und die waaren von einem orte
zum andern gegen ein gewisses lon fahren läst.
Bei der schiffart bedeutet das befrachten: ein
schif entweder ganz, oder zum teile zur überfart
seiner güter miten oder in bestand nemen; imglei-
chen ein schif ausrüsten. Bei den fuhrleuten hat
man ihre contracte, ihre rechte, die verbrechen,
ihren zugefügten, benebst dem erlittenen schaden
auf öffentlicher heerstraßen etc. zu betrachten,
reichsschluß 1670, von Beust am a. o. Sect. V,
Harpprechts disp. de jure aurigarum circa
contractus et quae ad illorum securitatem et
indemnitatem spectant, de jure aurigarum circa
delicta,
im ersten bande der dissertationum aca-
demicarum
num. XIII-XV, Salanders recht der
fuhrleute.

§ 517

Die fuhrleute und schiffer, welche wein führenihre ver-
brechen.

und denselben verfälschen, die fracht verkaufen,
oder verpfänden, sollen nach befinden am leibe
oder leben bestrafet werden, policeiordnung 1548,
1577 tit. 16, reichsschluß 1670. Sie dürfen keine
ab- und umwege zu abbruch der berechtigten zoll-

stätte
O 3

von den fuhrleuten.
verſehen worden, oder ſie verrichten die fuhren
nach ihrem eigenen willkuͤre; Es entſtehen daher
oͤffentliche und gemeine, auch privatwagen und
landkutſchen, von Beuſt vom poſtregal, III theil,
ſ. 5 fgg. ſihe auch die ordnung von der Bremiſchen
ordinanz-fahrer-boͤrde in der angezogenen ſamm-
lung der verordnungen ꝛc. ſ. 239 fg.

§ 516

Die fuhrleute, welche ſich auf das fuhrweſenwas die
fracht be-
deute?

legen, und ſich davon erhalten, pflegen fracht zu
fahren. Die fracht hat mannigfaltige bedeutungen,
naͤmlich, es zeiget ſelbige entweder das gut oder
das lon an. Der befrachter iſt diejenige perſon,
welche das gut und die waaren von einem orte
zum andern gegen ein gewiſſes lon fahren laͤſt.
Bei der ſchiffart bedeutet das befrachten: ein
ſchif entweder ganz, oder zum teile zur uͤberfart
ſeiner guͤter miten oder in beſtand nemen; imglei-
chen ein ſchif ausruͤſten. Bei den fuhrleuten hat
man ihre contracte, ihre rechte, die verbrechen,
ihren zugefuͤgten, benebſt dem erlittenen ſchaden
auf oͤffentlicher heerſtraßen ꝛc. zu betrachten,
reichsſchluß 1670, von Beuſt am a. o. Sect. V,
Harpprechts diſp. de jure aurigarum circa
contractus et quae ad illorum ſecuritatem et
indemnitatem ſpectant, de jure aurigarum circa
delicta,
im erſten bande der diſſertationum aca-
demicarum
num. XIII-XV, Salanders recht der
fuhrleute.

§ 517

Die fuhrleute und ſchiffer, welche wein fuͤhrenihre ver-
brechen.

und denſelben verfaͤlſchen, die fracht verkaufen,
oder verpfaͤnden, ſollen nach befinden am leibe
oder leben beſtrafet werden, policeiordnung 1548,
1577 tit. 16, reichsſchluß 1670. Sie duͤrfen keine
ab- und umwege zu abbruch der berechtigten zoll-

ſtaͤtte
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[213/0225] von den fuhrleuten. verſehen worden, oder ſie verrichten die fuhren nach ihrem eigenen willkuͤre; Es entſtehen daher oͤffentliche und gemeine, auch privatwagen und landkutſchen, von Beuſt vom poſtregal, III theil, ſ. 5 fgg. ſihe auch die ordnung von der Bremiſchen ordinanz-fahrer-boͤrde in der angezogenen ſamm- lung der verordnungen ꝛc. ſ. 239 fg. § 516 Die fuhrleute, welche ſich auf das fuhrweſen legen, und ſich davon erhalten, pflegen fracht zu fahren. Die fracht hat mannigfaltige bedeutungen, naͤmlich, es zeiget ſelbige entweder das gut oder das lon an. Der befrachter iſt diejenige perſon, welche das gut und die waaren von einem orte zum andern gegen ein gewiſſes lon fahren laͤſt. Bei der ſchiffart bedeutet das befrachten: ein ſchif entweder ganz, oder zum teile zur uͤberfart ſeiner guͤter miten oder in beſtand nemen; imglei- chen ein ſchif ausruͤſten. Bei den fuhrleuten hat man ihre contracte, ihre rechte, die verbrechen, ihren zugefuͤgten, benebſt dem erlittenen ſchaden auf oͤffentlicher heerſtraßen ꝛc. zu betrachten, reichsſchluß 1670, von Beuſt am a. o. Sect. V, Harpprechts diſp. de jure aurigarum circa contractus et quae ad illorum ſecuritatem et indemnitatem ſpectant, de jure aurigarum circa delicta, im erſten bande der diſſertationum aca- demicarum num. XIII-XV, Salanders recht der fuhrleute. was die fracht be- deute? § 517 Die fuhrleute und ſchiffer, welche wein fuͤhren und denſelben verfaͤlſchen, die fracht verkaufen, oder verpfaͤnden, ſollen nach befinden am leibe oder leben beſtrafet werden, policeiordnung 1548, 1577 tit. 16, reichsſchluß 1670. Sie duͤrfen keine ab- und umwege zu abbruch der berechtigten zoll- ſtaͤtte ihre ver- brechen. O 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/225>, abgerufen am 24.04.2024.