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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXX. haubtst. von den
burgische bergordnung, art. 80. Sie dörfen
nicht anders, als bergmännisch gekleidet einher ge-
hen, und müssen eine berg-parte tragen.

§ 550
der berg-
leute pflich-
ten.

Ihre pflichten sind: keine versamlung und auf-
lauf anzustellen, keine schaustufen mitzunemen, das
gebät fleisig abzuwarten, keine bierschulden zu ma-
chen etc. sihe die Braunschweig-Lüneburgische berg-
ordnung art. 86 fg., den Stisser am a. o. s. 117.
Das übrige von den bergwerken, deren gattungen
und einteilungen soll unten abgehandelt werden.
Von den queck-silber-bergwerken in Ydria sihe
den Keysler im IIten theile der reisen s. 861 fg.

§ 551
von den
münzen,

Mit diesen bergwerken hat das münzen einige
gemeinschaft, immasen diejenige landesherren das-
jenige gold oder silber, das in ihrem lande, aus
den bergwerken gebracht worden ist, in die münze
bringen lassen. Es finden sich daher bei den mün-
zen sowohl vorgesezte, als arbeiter. Zu den ersten
gehören die münz-directoren, oder- und münzmei-
ster, münzamtleute, waradeins etc., zu den lezten
aber die münzschmide und präger auch arbeiter,
von Rohr am a. o. s. 568, Sprengel am a. o.
s. 96 fg., Böse am a. o. s. 77, Span am a. o.
cap. 1, 8, 9. Das sprüchwort von bergleuten
ist: wer in den schacht zihen und bergwerke bauen
will; der soll seine augen nicht in die tasche steken,
Minerophilus am a. o. s. 85.

Sibenzigstes haubtstück
von den salzleuten.
§ 552
von den
erbsälzern.

Nicht minder gehören unter die nüzlichen men-
schen die salzleute. Das Teutsche salz wird

aus

LXX. haubtſt. von den
burgiſche bergordnung, art. 80. Sie doͤrfen
nicht anders, als bergmaͤnniſch gekleidet einher ge-
hen, und muͤſſen eine berg-parte tragen.

§ 550
der berg-
leute pflich-
ten.

Ihre pflichten ſind: keine verſamlung und auf-
lauf anzuſtellen, keine ſchauſtufen mitzunemen, das
gebaͤt fleiſig abzuwarten, keine bierſchulden zu ma-
chen ꝛc. ſihe die Braunſchweig-Luͤneburgiſche berg-
ordnung art. 86 fg., den Stiſſer am a. o. ſ. 117.
Das uͤbrige von den bergwerken, deren gattungen
und einteilungen ſoll unten abgehandelt werden.
Von den queck-ſilber-bergwerken in Ydria ſihe
den Keysler im IIten theile der reiſen ſ. 861 fg.

§ 551
von den
muͤnzen,

Mit dieſen bergwerken hat das muͤnzen einige
gemeinſchaft, immaſen diejenige landesherren das-
jenige gold oder ſilber, das in ihrem lande, aus
den bergwerken gebracht worden iſt, in die muͤnze
bringen laſſen. Es finden ſich daher bei den muͤn-
zen ſowohl vorgeſezte, als arbeiter. Zu den erſten
gehoͤren die muͤnz-directoren, oder- und muͤnzmei-
ſter, muͤnzamtleute, waradeins ꝛc., zu den lezten
aber die muͤnzſchmide und praͤger auch arbeiter,
von Rohr am a. o. ſ. 568, Sprengel am a. o.
ſ. 96 fg., Boͤſe am a. o. ſ. 77, Span am a. o.
cap. 1, 8, 9. Das ſpruͤchwort von bergleuten
iſt: wer in den ſchacht zihen und bergwerke bauen
will; der ſoll ſeine augen nicht in die taſche ſteken,
Minerophilus am a. o. ſ. 85.

Sibenzigſtes haubtſtuͤck
von den ſalzleuten.
§ 552
von den
erbſaͤlzern.

Nicht minder gehoͤren unter die nuͤzlichen men-
ſchen die ſalzleute. Das Teutſche ſalz wird

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[226/0238] LXX. haubtſt. von den burgiſche bergordnung, art. 80. Sie doͤrfen nicht anders, als bergmaͤnniſch gekleidet einher ge- hen, und muͤſſen eine berg-parte tragen. § 550 Ihre pflichten ſind: keine verſamlung und auf- lauf anzuſtellen, keine ſchauſtufen mitzunemen, das gebaͤt fleiſig abzuwarten, keine bierſchulden zu ma- chen ꝛc. ſihe die Braunſchweig-Luͤneburgiſche berg- ordnung art. 86 fg., den Stiſſer am a. o. ſ. 117. Das uͤbrige von den bergwerken, deren gattungen und einteilungen ſoll unten abgehandelt werden. Von den queck-ſilber-bergwerken in Ydria ſihe den Keysler im IIten theile der reiſen ſ. 861 fg. § 551 Mit dieſen bergwerken hat das muͤnzen einige gemeinſchaft, immaſen diejenige landesherren das- jenige gold oder ſilber, das in ihrem lande, aus den bergwerken gebracht worden iſt, in die muͤnze bringen laſſen. Es finden ſich daher bei den muͤn- zen ſowohl vorgeſezte, als arbeiter. Zu den erſten gehoͤren die muͤnz-directoren, oder- und muͤnzmei- ſter, muͤnzamtleute, waradeins ꝛc., zu den lezten aber die muͤnzſchmide und praͤger auch arbeiter, von Rohr am a. o. ſ. 568, Sprengel am a. o. ſ. 96 fg., Boͤſe am a. o. ſ. 77, Span am a. o. cap. 1, 8, 9. Das ſpruͤchwort von bergleuten iſt: wer in den ſchacht zihen und bergwerke bauen will; der ſoll ſeine augen nicht in die taſche ſteken, Minerophilus am a. o. ſ. 85. Sibenzigſtes haubtſtuͤck von den ſalzleuten. § 552 Nicht minder gehoͤren unter die nuͤzlichen men- ſchen die ſalzleute. Das Teutſche ſalz wird aus

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/238>, abgerufen am 28.03.2024.