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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den ärzten.
nötige und nüzliche personen, wenn man sie zu-
förderst tüchtig befunden hat, zu bestellen, davon
unten bei der lehre von der einrichtung guter poli-
eei mit mehrern gehandelt werden soll. Es gehö-
ren aber dahin: die ärzte, stadt- und landphysici,
apotheker, chirurgi, bader, sihe des Michael
Alberti
disp. de tuenda reipublicae salute per
medicorum bona consilia,
Halle 1745, den
Rhetius s. 157 fgg. des VIIIIten bandes der Stry-
kischen disputationen, Elien Friderich Heister
de principum cura circa subditorum sanita-
tem,
Helmstädt 1738, 4.

§ 583

Aus den ärzten werden land- und stadt-physici,was ein
landphysi-
cus ist?

feld- und garnison- medici bestellet. Landphysicus
heisset derjenige, welcher zur cur der unterthanen
und besichtigung der wunden, benebst der todten
menschlichen Körper auch zu andern geschäften be-
stellet und vereidet ist. Sihe die F. Hessische me-
dieinalordnung vom jahre 1616, 1682, F. Hessen-
Darmstädtische ordnung wornach die medici, apo-
theker, wundärzte und hebammen sich verhalten
sollen, Darmstadt 1727 fol. tit. 1. Königl. Preu-
sische medicinalordnung, F. S. Gothaische lan-
desordnung, P. III s. 441, 446.

§ 584

In den Chur-Braunschweig-Lüneburgischensie müssen
sich in ver-
schidenen
landen exa-
miniren
lassen.

landen soll man keinen land- oder stadtphysicus
annemen, noch weniger einen doctor medieinä
darin practiciren lassen, bevor er besonders exa-
minirt worden ist, Chur-Braunschweig-Lünebur-
gische landesgesäze, im IIIten theile s. 455 fgg. thue
hinzu die Chur-Brandenburgische verordnung beim
Mylius am a. o. im V teil. 4abt. s. 13, 204, 224 fg. Im
übrigen hat man die sprüchwörter "ein junger me-

"dicus

von den aͤrzten.
noͤtige und nuͤzliche perſonen, wenn man ſie zu-
foͤrderſt tuͤchtig befunden hat, zu beſtellen, davon
unten bei der lehre von der einrichtung guter poli-
eei mit mehrern gehandelt werden ſoll. Es gehoͤ-
ren aber dahin: die aͤrzte, ſtadt- und landphyſici,
apotheker, chirurgi, bader, ſihe des Michael
Alberti
diſp. de tuenda reipublicae ſalute per
medicorum bona conſilia,
Halle 1745, den
Rhetius ſ. 157 fgg. des VIIIIten bandes der Stry-
kiſchen diſputationen, Elien Friderich Heiſter
de principum cura circa ſubditorum ſanita-
tem,
Helmſtaͤdt 1738, 4.

§ 583

Aus den aͤrzten werden land- und ſtadt-phyſici,was ein
landphyſi-
cus iſt?

feld- und garniſon- medici beſtellet. Landphyſicus
heiſſet derjenige, welcher zur cur der unterthanen
und beſichtigung der wunden, benebſt der todten
menſchlichen Koͤrper auch zu andern geſchaͤften be-
ſtellet und vereidet iſt. Sihe die F. Heſſiſche me-
dieinalordnung vom jahre 1616, 1682, F. Heſſen-
Darmſtaͤdtiſche ordnung wornach die medici, apo-
theker, wundaͤrzte und hebammen ſich verhalten
ſollen, Darmſtadt 1727 fol. tit. 1. Koͤnigl. Preu-
ſiſche medicinalordnung, F. S. Gothaiſche lan-
desordnung, P. III ſ. 441, 446.

§ 584

In den Chur-Braunſchweig-Luͤneburgiſchenſie muͤſſen
ſich in ver-
ſchidenen
landen exa-
miniren
laſſen.

landen ſoll man keinen land- oder ſtadtphyſicus
annemen, noch weniger einen doctor medieinaͤ
darin practiciren laſſen, bevor er beſonders exa-
minirt worden iſt, Chur-Braunſchweig-Luͤnebur-
giſche landesgeſaͤze, im IIIten theile ſ. 455 fgg. thue
hinzu die Chur-Brandenburgiſche verordnung beim
Mylius am a. o. im V teil. 4abt. ſ. 13, 204, 224 fg. Im
uͤbrigen hat man die ſpruͤchwoͤrter „ein junger me-

„dicus
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[239/0251] von den aͤrzten. noͤtige und nuͤzliche perſonen, wenn man ſie zu- foͤrderſt tuͤchtig befunden hat, zu beſtellen, davon unten bei der lehre von der einrichtung guter poli- eei mit mehrern gehandelt werden ſoll. Es gehoͤ- ren aber dahin: die aͤrzte, ſtadt- und landphyſici, apotheker, chirurgi, bader, ſihe des Michael Alberti diſp. de tuenda reipublicae ſalute per medicorum bona conſilia, Halle 1745, den Rhetius ſ. 157 fgg. des VIIIIten bandes der Stry- kiſchen diſputationen, Elien Friderich Heiſter de principum cura circa ſubditorum ſanita- tem, Helmſtaͤdt 1738, 4. § 583 Aus den aͤrzten werden land- und ſtadt-phyſici, feld- und garniſon- medici beſtellet. Landphyſicus heiſſet derjenige, welcher zur cur der unterthanen und beſichtigung der wunden, benebſt der todten menſchlichen Koͤrper auch zu andern geſchaͤften be- ſtellet und vereidet iſt. Sihe die F. Heſſiſche me- dieinalordnung vom jahre 1616, 1682, F. Heſſen- Darmſtaͤdtiſche ordnung wornach die medici, apo- theker, wundaͤrzte und hebammen ſich verhalten ſollen, Darmſtadt 1727 fol. tit. 1. Koͤnigl. Preu- ſiſche medicinalordnung, F. S. Gothaiſche lan- desordnung, P. III ſ. 441, 446. was ein landphyſi- cus iſt? § 584 In den Chur-Braunſchweig-Luͤneburgiſchen landen ſoll man keinen land- oder ſtadtphyſicus annemen, noch weniger einen doctor medieinaͤ darin practiciren laſſen, bevor er beſonders exa- minirt worden iſt, Chur-Braunſchweig-Luͤnebur- giſche landesgeſaͤze, im IIIten theile ſ. 455 fgg. thue hinzu die Chur-Brandenburgiſche verordnung beim Mylius am a. o. im V teil. 4abt. ſ. 13, 204, 224 fg. Im uͤbrigen hat man die ſpruͤchwoͤrter „ein junger me- „dicus ſie muͤſſen ſich in ver- ſchidenen landen exa- miniren laſſen.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/251>, abgerufen am 19.04.2024.